Nach ausgedehnter Sommerpause melde ich mich blogmässig wieder (auch wenn es noch dauern wird, bevor etwas wissenschaftlicher zu Sache geht): Mit einigen Beobachtungen bei der Reise durchs eigene Land. Auslandsurlaub, wie ich ihn mag (mit vielen Stationen und Gesprächen), war in diesem Jahr für mich nicht drin.
Während der Reise:
- in einer kleinen Bächereifiliale mit “nur eine Person”-Schild am Eingang, auf die Frage, warum heute zwei Bedienungen da und zwei KundInnen drin sind: “Na, am Wochenende wird halt nicht kontrolliert”
- als Zugreisender kann ich den im Spiegel geschriebenen Bericht einer Zugbegleiterin direkt nachvollziehen: Ein Teil der Mitfahrenden will partout keine Maske aufziehen, ein anderer meint es sei cool es bei einem Nur-Mundschutz zu belassen
- Interessant auch die Strategie des eine-dreiviertel-Stunde-am-Bier-nippeln-damit-ich-keine-Maske-aufziehen muss
- ein ehedem geschätzter Wissenschaftler, Mitglied der Prüfungskommission bei meiner Dissertation, steigert sich nach einem offenen Brief an die Kanzlerin jetzt auch noch nicht Cargo-Cult-Politik und wirkt bei einem außerpalamentarischen Corona Untersuchungsausschuss (ACU) mit.
- Sein Verein ruft Ärzte dazu auf Maskenbefreiungsatteste zu erteilen.
- Wirklich schlimm fand ich den Abschluss meines Urlaubs, wo ich am zweiten Arbeitstag in der Regionalbahn kontrolliert wurde: Die Schaffnerin wurde durch einen Vertreter eines Sicherheitsdienstes begleitet und beide bestätigten mir eindringlich die Notwenigkeit des Security-Begleiters. Zitat: “Es hat durchaus schon einige Vorfälle gegeben!”
Ein anders Thema:
- die Landschaft ist trocken und ziemlich verbrannt. Allenfalls unter Bäumen noch ein wenig Grün. Kaum jemand denkt, dass Bäumepflanzen eine gute Idee sein könnte.
- Aber die Beobachtung mache ich seit Jahren; Steingärten und andere ökologische Wüsten sind persistent.
- Stattdessen nehmen in meinem Umfeld die aufgestellten 12.000 L-Planschbecken zu.
- Den Vogel abgeschossen haben Bekannte: “Na, dieses Jahr können wir ja nicht in die Dom-Rep. Da hat sich mein Mann entschlossen ein Schwimmbad zu bauen.” (groß, mit viel Beton)
- Der lokale Wasserversorger macht sich auch bei uns Sorgen. Nicht nur bei uns.
- Die Autobahn in der Ferne rauscht wie eh und je.
Jetzt liegt vornehmlich Arbeit an – der Blog macht weiter Pause (vielleicht mit Ausnahmen) bis zum September.
Kommentare (8)