Mit der Ankündigung von Jürgen Schönstein zum “Verlagsblog” musste meine Neugierde befriedigt werden: Wie hat sich die Bloglandschaft auf scienceblogs.de mit der Zeit entwickelt? Ich habe also die Blogposts der letzten Jahre gezählt (per Script) und geplottet (siehe Titelbild).
Was man hier sieht ist die Zahl der Blogposts pro Monat ab dem Februar 2007 bis zum 31. Juli 2020. Jede Farbe steht für einen anderen Blog (leider sind die Halbjahresangaben etwas nach links verrutscht). Der große gelbe Sockel ist “Astrodictium simplex“, das rote Söckelchen ab November 2019 ist dieser Blog und in jüngster Zeit kam “Konradins Wissens-Ecke” hinzu.
Man sieht also, dass nach einem Beginn mit einem Blog 2008 die Zahl der Blogs und damit auch der Post stark gestiegen ist, nach einer “Konsolidierungsphase”, die bis ca. Anfang 2011 gedauert hat blieb die Zahl aktiver Blogs für etwa 5 Jahre stabil. In den letzten Jahren wurde ein etwas niedrigeres Niveau erreicht. Insgesamt gab es 102 Blogs. So viele sind natürlich längst nicht mehr als “aktive” Blogs zu werten.
Eine Blogplatform wie diese konkurriert mit anderen Plattformen (Beispiel), mittlerweile auch verstärkt mit Vlogs (Beispiel). Ich würde mich dennoch freuen, wenn es wieder mehr aktive Blogs werden und die Blogs thematisch wieder breiter aufgestellt wären – wobei wir alle großes Verständnis haben dürften, wenn ein Blog inaktiv wird, weil das Leben eine Volte schlägt.
Das Schreiben wider Obskuranten, Wissenschaftsverdreher/-leugner und Möchtegern-Politiker ist wichtig. Genauso wichtig ist es den wissenschaftlichen Nischen von Astronomie bis Zellbiologie Raum zu geben. Ein Blog gibt die Möglichkeit von der wissenschaftlichen Seele zu schreiben, was sonst vielleicht nur im hallway track gesagt werden kann, Organisationsschwächen zu beleuchten oder schlicht Wissenschaft zu erläutern.
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