Die Luca-App ist nicht nur teuer, übereilt eingekauft und mies geplant, sondern auch nutzlos. Das ist jetzt “amtlich“:

  • Damit die Luca-App überhaupt funktioniert wie versprochen, müssen die Anwender einwilligen, dass ihre Kontakthistorie freigegeben und an die Gesundheitsämter übermittelt wird. Das ist – oh Wunder – wohl nicht häufig der Fall und so kommen die Daten der App selten dazu Wirkung entfalten zu können.
  • Vor allem aber ist ein …

… weiteres Problem im Umgang mit der Luca-App sind zu viele Kontaktpersonen: Die Gesundheitsämter schildern, dass die Daten oftmals nutzlos sind, weil beispielsweise Restaurantbetreiber zu große Räume mit nur einem einzigen Check-in abdecken statt einzelne Tische. Oder Nutzer nicht wieder ausgecheckt werden.

  • Und Betreiben haben oftmals die Datei zur Entschlüsselung der Daten nicht mehr und können diese nicht zur Verfügung stellen.

Hätte uns nur jemand gewarnt! Ach wie gut, dass wir manche Politiker bald daran erinnern können, dass es ab und an gut ist Expertisen nicht in den Wind zu schlagen!

 

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Kommentare (14)

  1. #1 James
    3. September 2021

    Ich kann die Kritik in der Schärfe nicht nachvollziehen.
    Natürlich MUSS man die Daten freigeben, sonst ist die Luca App in der Tat nicht von großem Nutzen.
    Aber diejenigen die das nicht machen, würden dann auf den Zettel wohl Mickey Mouse schreiben, da kann die App nix für und die Entwickler auch nicht.

    Die Luca App ist ein Werkzeug, wenn der Restaurantbetreiber es falsch einsetzt kann das Werkzeug nichts dafür. Er würde ja jede andere App auch für ganze Räume statt für einzelne Tische einsetzen. Ich persönlich habe sowas übrigens noch nicht gesehen. Es ist sicher nicht der Regelfall.

    Und Betreiber die die Datei nicht mehr haben verschlampen auch die Zettel und bewahren diese sicher nicht so auf, dass meine dort hinterlegten Daten vor dem Zugriff Dritter geschützt sind. (das wiederum sehe ich regelmäßig)

    In dieser Pandemie ist von jedem ein gewisses Maß an Sorgfalt und Einsatz gerfordert.

    Die Luca App ist bestimmt nicht optimal, aber ohne den Smudo Auftritt der das Ding bekannt gemacht hat und die Politik etwas unter Zugzwang gesetzt hat würden wir alle noch Zettel schreiben, weil das bessere Produkt nichts nützt, wenn es keiner kennt und es nicht eingesetzt wird.

    Warum nicht zusammenarbeiten, Betreiber darauf hinweisen wie sie es richtig machen, den Usern klar machen, dass die App nur maximalen Nutzen hat wenn die Daten freigegeben werden ( da hilft es natürlich nicht, wenn das Vertrauen in die App vorher zerstört wird, und hämisch erklärt wird wie schlecht das Ding doch sei) und
    mit den Entwicklern zusammenarbeiten.

    Und ob die App zu teuer ist, wenn die Länder in der IT typische Preise zahlen… Ich meine ja. Aber das ist kein Problem der Luca App. Das ist freie Marktwirtschaft.

    • #2 Christian Meesters
      3. September 2021

      Die Luca App ist bestimmt nicht optimal, aber ohne den Smudo Auftritt der das Ding bekannt gemacht hat und die Politik etwas unter Zugzwang gesetzt hat würden wir alle noch Zettel schreiben, weil das bessere Produkt nichts nützt, wenn es keiner kennt und es nicht eingesetzt wird.

      Ist das so? Selbst die Corona-Warn-App hat von Anfang Funktionalität wie Erkennung von Nähe via Bluetooth, welche Luca bis heute nicht kann.

  2. #3 Jörg
    3. September 2021

    Hi Christian,

    ich verstärke Deinen Tritt noch ein bisschen: Für die Android-Version gab es einen Test-Account: “john.doe@gmail.com, +490000000000000, …”, der über mindestens 1 Monat im Produktiv-Release des Play-Stores aktiv war. Jeder konnte sich mit dieser Telefon-Nr. und der gmail-Adresse ohne Bestätigungs-SMS registrieren. Ich will nicht wissen, wie viele John Does es in den Daten gibt.

  3. #4 Christian Berger
    3. September 2021

    Ich vermute mal, dass man in einigen Jahren den Korruptionssumpf um die Luca-App sehen wird. Anders als durch Korruption kann ich es mir nicht vorstellen, dass die so groß werden konnte.

  4. #5 Gerald Fix
    3. September 2021

    Ich war vor ein ein paar Tagen in Frankreich. Der ‘pass sanitaire’ wurde in jedem (nun ja, eine Ausnahme, mutmaßlich besoffener Kellner) geprüft und abgescannt. Das ist offensichtlich auch bei Personen geschehen, die das Personal persönlich kannte.
    So etwas ist nicht mit Freiwilligkeit zu erklären; ich nehme an, die Behörden kontrollieren scharf (trotz Massenprotesten).

  5. #6 RPGNo1
    3. September 2021

    Wie gut, dass ich (noch) konsequenter Smartphoneverweigerer bin. Bei mir muss der Dienstleister etwas arbeiten und Stift und Zettel hervorholen, die ich dann gerne bereit bin auszufüllen.

    PS; Weiß Smudo schon Bescheid, dass er für Müll seinen Namen und seine Unterstützung hergegeben hat? 😉

  6. #7 rolak
    3. September 2021

    Bei mir muss

    Nicht doch – zumindest nicht, wenn Du bereits offiziell als geimpft giltst und Dir -wie ich- nach dem letzten Pieks ein digitales Impfzertifikat inkl QR hättest ausdrucken lassen.
    Fluppt bisher hier in K. SemiPapierlos.

    Weiß Smudo schon?

    Die Frage ist ja eher ‘wenn nicht, warum nicht?’ bzw eigentlich ‘Hat er das faule Ei tatsächlich nicht schon vorab gerochen?’

  7. #8 RPGNo1
    3. September 2021

    @rolak

    Ich bin seit Ende Juli voll durchgeimpft, und der betriebsärzliche Dienst hat mir auch unverzüglich ein digitales Impfzertifikat inkl. QR überreicht. Nur hat mich danach noch keiner gefragt, sondern ohne App hieß bei den wenigen entsprechenden Gelegenheiten (z.B. Friseur) ‘Zettel ausfüllen’.

    Das mag daran liegen, dass jedes Bundesland bzw. Gemeinde ihr eigenes Regel-Süppchen kocht.

  8. #9 rolak
    3. September 2021

    danach [hat] noch keiner gefragt

    Ach, gefragt hat mich danach auch noch keiner, das Phänomen ‘App’ ist wohl ein denk-modaler unresponsiver task, benötigt ein verbales kill -9.
    btw: sobald hierzuland die 3-G-Regel scharfgeschaltet ist, muß jede Gemeinde das Bundes­einheits­Süppchen auslöffeln.

  9. #10 Christian Berger
    3. September 2021

    @RPGNo1 Zettel und Stift ist ja auch das Verfahren welches mit Abstand am Datenschutzfreundlichsten ist, und am wenigsten Bürokratie macht.

    Einfach Vordrucke ausfüllen lassen, dann in einen Umschlag reinstecken, den am Ende vom Tag versiegeln und mit Datum versehen und nach Ende der Speicherfrist ungelesen schreddern.

  10. #11 gedankenknick
    3. September 2021

    Also ich will der Überschrift mal ganz erheblich widersprechen. Denn da steht nicht, für wen die App nutzlos ist. Zugegeben, für die Gesundheitsämter, die Nutzer, die Krankenkassen…. bringt sie herzlich wenig.

    Aber für die Hersteller der App war sie alles andere als nutzlos. Dies sollte man nie aus dem Blick verlieren. 😉

    @RPGNo1
    Dass kaum jemand das Digitale Zertifikat sehen will liegt halt auch an dem umfassenden Wissen über die “CovPassCheck”-App – die auch vom RKI stammt und das “Gegenstück” zur CovPass-App darstellt. Die kennt nämlich so ziemlich keine Sau, wäre aber das Mittel der Wahl.

  11. #12 Fluffy
    3. September 2021

    Ich bin empört!
    Ich bin empört!
    Ich bin empört!
    Aber wer von den hier noch Empörten hier hat denn jemals die “Luca-App” Installiert?
    Oder etwa doch?

  12. #14 Jörg
    6. September 2021

    @Fluffy: Ich habe sie installiert, um auszuprobieren, ob sie wirklich so unfähig sind, den Testaccount in der Produktiv-Version drin zu lassen. Und ja es stimmte und der Artikel der das veröffentlichte war zu dem Zeitpunkt schon 1 Monat alt. Genutzt habe ich Luca aber nie.