Der nächste Kongress des Zentralvereins der homöopathischen Ärzt:innen findet vom 18. bis zum 20. Mai 2023 statt. Veranstaltungsort ist neuerdings das Internet. Das passt zwar zur feinstofflichen Grundphilosophie der Homöopathie, ist aber auch schade, weil damit die Grußworte der Minister:innen im Bundesland des Veranstaltungsortes entfallen. Die mussten früher immer mit der Phrasendreschmaschine erstellt werden, jetzt könnte man ChatGPT einsetzen. Dazu ein kleiner Dialog mit ChatCPT:

Prompt: Was sollte im Vorwort eines Homöopathie-Kongresses stehen?

„Als künstliche Intelligenz kann ich keine persönliche Meinung haben, aber ich kann Ihnen einige allgemeine Ideen für ein Vorwort eines Homöopathie-Kongresses vorschlagen:
1. Begrüßung und Einführung: Beginnen Sie mit einer herzlichen Begrüßung an alle Teilnehmer und danken Sie ihnen für ihre Anwesenheit auf dem Kongress. Stellen Sie den Zweck und das Ziel des Kongresses vor und geben Sie einen Überblick über das Programm und die Themen, die diskutiert werden.
2. Die Bedeutung der Homöopathie: Betonen Sie die Bedeutung der Homöopathie als ein alternatives Therapiesystem, das auf einer ganzheitlichen Herangehensweise an die Gesundheit basiert. Erklären Sie, dass der Kongress eine Plattform bietet, um die neuesten Entwicklungen und Forschungsergebnisse in diesem Bereich zu präsentieren und zu diskutieren.
3. Geschichte der Homöopathie: Stellen Sie die Geschichte der Homöopathie dar und betonen Sie ihre Wurzeln in der Naturheilkunde. Erwähnen Sie bekannte Homöopathen und ihre Beiträge zur Entwicklung dieser Therapieform.
4. Herausforderungen und Chancen: Diskutieren Sie die aktuellen Herausforderungen und Chancen, mit denen die Homöopathie heute konfrontiert ist. Erwähnen Sie, dass die Homöopathie in einigen Ländern immer noch umstritten ist und dass es wichtig ist, weiterhin Forschung und Entwicklung in diesem Bereich zu fördern.
5. Zusammenarbeit und Austausch: Betonen Sie die Bedeutung von Zusammenarbeit und Austausch zwischen Homöopathen, Ärzten, Wissenschaftlern und anderen Fachleuten, um die Homöopathie zu verbessern und ihre Akzeptanz zu fördern.
6. Schlussbemerkungen: Schließen Sie das Vorwort mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Punkte und danken Sie erneut allen Teilnehmern und Referenten für ihre Teilnahme und Beiträge. Wünschen Sie den Teilnehmern eine produktive und erfolgreiche Konferenz.“

Prompt: Wie sollte ein Politiker das Grußwort formulieren?

„Als künstliche Intelligenz kann ich keine persönliche Meinung haben, aber ich kann Ihnen einige allgemeine Ideen für ein Grußwort eines Politikers vorschlagen:
1. Begrüßung: Beginnen Sie mit einer herzlichen Begrüßung an alle Teilnehmer und danken Sie ihnen für ihre Anwesenheit auf der Veranstaltung.
2. Bedeutung der Homöopathie: Betonen Sie die Bedeutung der Homöopathie als eine alternative Therapieform, die von vielen Menschen geschätzt wird. Erklären Sie, dass es wichtig ist, die Homöopathie als Teil des breiteren Gesundheitssystems zu betrachten und sicherzustellen, dass sie in angemessener Weise reguliert und unterstützt wird.
3. Forschung und Entwicklung: Erwähnen Sie die Bedeutung von Forschung und Entwicklung in der Homöopathie, um ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Betonen Sie, dass es wichtig ist, sich auf evidenzbasierte Forschung zu konzentrieren, um sicherzustellen, dass die Homöopathie in der Lage ist, den höchsten Standards der medizinischen Praxis zu entsprechen.
4. Zusammenarbeit: Betonen Sie die Bedeutung von Zusammenarbeit und Austausch zwischen Homöopathen, Ärzten, Wissenschaftlern und anderen Fachleuten, um die Homöopathie zu verbessern und ihre Akzeptanz zu fördern. Erklären Sie, dass die Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft und der medizinischen Praxis von entscheidender Bedeutung ist, um sicherzustellen, dass die Homöopathie als wirksame und sichere Therapieform anerkannt wird.
5. Schlussbemerkungen: Schließen Sie das Grußwort mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Punkte und betonen Sie die Bedeutung der Homöopathie als wichtige Therapieform für viele Menschen. Wünschen Sie den Teilnehmern eine erfolgreiche Veranstaltung und betonen Sie die Bedeutung von Zusammenarbeit und Austausch für die Zukunft der Homöopathie.“

ChatGPT ist zweifelsfrei ein hilfreiches Tool, das Redenschreibern in Ministerien das Leben leichter macht. Sie müssen sich nicht mehr quälen, die immer gleichen Floskeln neu zu sortieren. Man könnte das Ganze auch automatisieren und die Veranstalter bestellen sich einfach ein Grußwort bei ihren Wunschgrußwortlieferanten im Internet. Ministerien sollten allerdings darauf achten, dass nicht alles im Angebot ist:

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Kommentare (15)

  1. #1 2xhinschauen
    12. März 2023

    Vor ein paar Wochen hatte ich ChatGPT mal zur Homöopathie regelrecht interviewt und überwiegend – freundlich und abwägend formulierte – Warnungen erhalten. Das hat mich gefreut, denn die Datenbasis des Programms ist ja irgendwie das Internet als Ganzes.

    Es zeigt sich hier einmal mehr, dass es sehr darauf ankommt, /wie/ man fragt, um praktisch jede beliebige Antwort zu bekommen. Das “I” in KI scheint mir hierbei zunehmend, bei allem Respekt vor der Leistung der Entwickler, Schmu zu sein.

    p.s. Mein Interview war auf englisch. Die Frage, ob es auch spricht, hat es verneint. WTF?

  2. #2 rolak
    12. März 2023

    Leider kein Politikergrußwort

    Das ist nun wahrlich erschütternd – wer kam denn auf die Idee, dieses unumstrittene Highlight der Veranstaltung, die eingesprungenene Ausweich­Nichts­sag­Schein­unterstützung aus dem Programm zu nehmen? Das schüttelt die Interessent:innen und verdünnt die Teilnahme­Quote – nu, eigentlich themenkonform inszeniert…

    Das “I” in KI scheint mir hierbei zunehmend .. Schmu

    Aber das liegt doch ausschließlich bei der irgendwann einmal unterlaufenen Fehl­Rück­über­setzung des Akronyms KI zu Künstliche Intelligenz. Eigentlich, de facto und eindeutig treffender lautete die ursprüngliche Bedeutung ja bekanntermaßen ‘Komplette Indifferenz’.

  3. #3 RPGNo1
    12. März 2023

    Der Homöopathie-Kongress 2023 wird von Hartmut Schröder eröffnet, Harald Walach hält die Schlussrede. Auch da wäre womöglich ChatGPT eine gute Alternative.

    Der DZVhÄ sollte den ganzen Kongress durch Chat-GPT begleiten lassen. Ich bin ziemlich sicher, dass keine der teilnehmenden Personen einen Unterschiede merken wird, ob sie nun einen lebendigen Moderator bzw Gesprächspartner vor sich haben werden oder eine KI. 😉

    [Edit: Ein “-” im zitierten Text entfernt, hier und im Blog, JK]

    • #4 Joseph Kuhn
      12. März 2023

      @ RPGNo1:

      Man könnte auch den ganzen Kongress von Chat-Bots bestreiten lassen. An Substanz ginge nichts verloren, im Gegenteil, das wäre mal echte “Informationsmedizin”.

  4. #5 RPGNo1
    12. März 2023

    im Gegenteil, das wäre mal echte “Informationsmedizin”.

    😀

  5. #6 knorke
    12. März 2023

    @Jospeh Kuhn (4)
    Und in gewisser Weise wäre das ja auch nur konsequent – im Grunde genommen sind Chat-Bots eine potenzierte Version echter Gespräche.

    Die Vorstellung dass das eines Tages zu einer Skynet-Apokalypse mit D-800 statt T-800 Cyborgs führen könnte ist hingegen weniger anmutig…

    • #7 Joseph Kuhn
      12. März 2023

      @ knorke:

      Skynet ist ante portas. Eine seiner Keimzellen nennt sich “Breaking Latest News”, klaut Blogbeiträge, veröffentlicht sie in Englisch und erhebt Anspruch auf ein Copyright: “This website and its content is copyright of Breaking Latest News”.

      Mit Datum von heute hat die Seite z.B. einen Artikel von vor einem halben Jahr als breaking news präsentiert: https://www.breakinglatest.news/health/the-queen-cause-of-death-old-age-health-check/, unter dem Reiter “Health” findet man noch jede Menge mehr zusammengeklau(b)ter Texte.

      Die Seite arbeitet, wie es heute ökologisch angezeigt ist, immerhin nachhaltig: Texte werden ordentlich recycled und wiederverwendet. Der über die Todesursache der Queen scheint schon zum vierten Mal die Ehre zu haben, als breaking news präsentiert zu werden, das erste Mal kurz nachdem er hier im Blog erschienen ist.

      Das Ganze läuft sicher automatisiert, vermutlich noch ohne KI, aber man ahnt, wie solche Geschäftsmodelle durch KI über das bloße copy&paste hinausentwickelt werden. Vielleicht gibt es dann auch KIs, die die Urheberschaft umgeschriebener Texte trotzdem erkennen und von einer neuen Generation von Abmahnanwälten eingesetzt werden? Oder gleich von einer Abmahn-KI?

  6. #8 Herr Senf
    13. März 2023

    ChatGPT wird den Berufszweig der Ghostwriter ruinieren.
    1 Nutzer beschäftigt 8 Nvidia-karten,1 Wort macht Selbstkosten von 0,0005 €.
    20 Worte werden pro Sekunde “zusammengesetzt”,
    1 300-Wort-Text dort oben dauert 15 Sekunden und kostet 15 Cent.
    Der Netto-Stundenlohn von 36 Euro liegt im Handwerkerbereich.

  7. #9 user unknown
    https://demystifikation.wordpress.com/
    15. März 2023

    Zu Chat-GPT und Konsorten ist dieses Video Debunking the great AI lie | Noam Chomsky, Gary Marcus, Jeremy Kahn vielleicht für den ein oder anderen lohnenswert.

  8. #10 Informationsnetzwerk Homöopathie
    16. März 2023

    Das “leider kein Grußwort” im Beitrag von Joseph Kuhn können wir nur unterstreichen.
    Es nimmt uns die Möglichkeit, per Offenen Brief an den / die jeweilige PolitikerIn traditionell ein wenig bittere Ursubstanz in die homöopathische Begeisterung einzubringen.
    Wir werden sehen, die geplante Tagesordnung ist jedenfalls vielversprechend. Jedenfalls unter dem Aspekt, dass die geschätzten Teilnehmer Balsam für die Seele, ein wenig Nestwärme und die neuesten Belanglosigkeiten aus der Forschung erfahren.

  9. #11 Der Dreh
    19. März 2023

    Das Problem der ganzen, hier etwas einseitig geführten Diskussion ist doch, dass sich wahrscheinlich mindestens 80% der hier so bemüht Bashing-betreibenden Masse nicht mal eine Minute Zeit genommen haben, sich umfassend und in der Breite zu informieren. Soviel zu blindem Wissenschaftsglauben, der in meinen Augen mindestens genauso schädlich ist, wie blinder Glaube an Heilung schwerer Krankheiten allein durch Homöopathie. Jedes Konzept hat seine Schwächen, unter anderem auch die Wissenschaft. Wissenschaftlich betrachtet, müssten wir nämlich alle zum Lachen in den Keller gehen. Hat von euch schon mal jemand Emotionen rein wissenschaftlich betrachtet und dabei Emotion empfunden? Der Placebo-Effekt hat auch seine Berechtigung und die entfällt nicht nur allein dadurch, dass die Schulmedizin diesen mitunter positiven Effekt aus Ihrer Betrachtung hinsichtlich der Wirksamkeit ausklammert. Selbst hochgelobte Medikamente scheitern oftmals daran, eine Wirksamkeit deutlich über dem Placeboeffekt wissenschaftlich sauber zu zeigen.

    • #12 Joseph Kuhn
      19. März 2023

      @ Der Dreh:

      “Der Placebo-Effekt hat auch seine Berechtigung”

      Wer wollte das bestreiten. Schade, dass Sie sich offensichtlich “nicht mal eine Minute Zeit genommen haben, sich (…) zu informieren”, um was es hier geht oder beim Streit um die Homöopathie.

  10. #13 Beobachter
    25. März 2023

    Hier Infos zu einen (Gesundheits-)Kongress der “etwas anderen Art” – und bei dem gab es ein “Politikergrußwort”:

    https://www.armut-und-gesundheit.de/

    “Kongress Armut und Gesundheit 2023: gemeinsam Wandel gestalten
    … ”

    https://www.hartziv.org/news/20230323-bundespraesident-steinmeier-armut-macht-krank/

    “Bundespräsident Steinmeier: Armut macht krank

    Ist es nur eine Erkenntnis oder endlich der Anstoß, aktiv zu werden – etwa beim Bürgergeld? Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu Eröffnung des Kongresses „Armut und Gesundheit“ in Berlin klare Worte gefunden. Die soziale und damit gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland beeinflusse auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Seine Forderung:

    „Nur als soziales Land bleibt unsere Demokratie stabil.“

    Das sollte er vielleicht auch der Regierung ins Hausaufgabenheft schreiben.
    … ”

    Man kann nur hoffen, dass den Worten endlich auch Taten folgen …
    Auch Daten zu “Armut und Gesundheit” gibt es schon lange und mehr als genug, um entsprechend handeln zu können.
    Wenn man in der Politik nur wollte …

    • #14 Joseph Kuhn
      25. März 2023

      @ Beobachter:

      Steinmeier ist kein Sozialpolitiker, insofern wird er das Thema vermutlich nicht dauerhaft verfolgen. Aber dass das Thema Armut und Gesundheit mit seinem Besuch Aufmerksamkeit und Anerkennung auf der höchsten politischen Ebene gefunden hat, ist nicht genug wertzuschätzen, auch, weil Steinmeiers Rede künftig in politischen Debatten als Referenz dafür dienen kann, dass man es mit mit einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung zu tun hat und das Thema damit vielleicht etwas mehr aus der Ebene der parteipolitischen Auseinandersetzung herausgenommen ist.

      Dazu passt, dass nach ihm Gerhard Trabert sprach, der viele Projekte der medizinischen Unterstützung von Armen und Obdachlosen initiiert hat, 2022 Kandidat der Linken für das Amt des Bundespräsidenten, und die beiden sich positiv aufeinander bezogen haben.

      Ansonsten muss man sich bewusst sein, dass seit Menschengedenken Geld die Welt regiert und dass sich das vermutlich in den nächsten Jahrhunderten auch nicht grundlegend ändert. Dessen ungeachtet muss man sich dafür einsetzen, wo immer es die Möglichkeit gibt, Entscheidungen zum Guten zu beeinflussen, so klein manchmal die Handlungsspielräume sein mögen. Andernfalls verschieben sich die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse unnötig, weil vermeidbar, zugunsten von autoritärer Macht und Reichtum.

  11. #15 Joseph Kuhn
    7. Mai 2023

    Homöopathie in der Geburtshilfe

    In gut einer Woche beginnt der Homöopathie-Kongress 2023. Dabei gibt es auch Vorträge zum Einsatz von Homöopathika rund um die Geburt.

    Dazu hat der Medizinjournalist Hinnerk Feldwisch-Dretrup im aktuellen Spiegel 19/2023 einen lesenswerten Beitrag geschrieben, leider hinter der Paywall. Aber nebenan bei den Skeptikern gibt es einen kurzen Bericht darüber.

    Vor fünf Jahren hatte Sebastian Herrmann das Thema auch schon einmal ausführlich in der Süddeutschen Zeitung behandelt. Die dort zitierte Hebamme Ingeborg Stadelmann (“Auf evidenzbasierte Medizin lasse ich mich nicht ein”) ist auch beim Kongress 2023 wieder dabei.