Seit drei Tagen geht nun schon die Meldung durch die Medien, Bernd Raffelhüschen habe gezeigt, dass die Maßnahmen gegen Corona mehr Lebensjahre kosten als sie retten. Ein Prozent weniger Bruttoinlandsprodukt (BIP) koste 0,89 Monate Lebenszeit, in der Summe würden die Deutschen 37 Millionen Lebensjahre durch den Wirtschaftseinbruch verlieren. Ich finde es ja schön, wenn Leute,…

Zu Beginn der Coronakrise war ein Thema beherrschend: Wie wird die Epidemie verlaufen, werden die Intensivbetten ausreichen, wie viele Menschen werden sterben. Das worst case-Szenario, eine gleichmäßige Durchseuchung der Bevölkerung bei einer Basisreproduktionszahl von vielleicht 3 und damit 60 – 70 % Infizierten, bis Herdenimmunität erreicht ist, bei einer Letalität, die – bei ausreichender Versorgung…

Der rechte Populismus hat es gerade nicht leicht. Zwar ist mit dem Lockdown eine Situation eingetreten, von der Prepper immer geträumt haben, aber ihre Klopapiervorräte haben sie aufgefüllt und darüber hinaus steckt der rechte Populismus in ideologischen Verwirrungen. Ausgerechnet Merkel hat die Grenzen geschlossen. Nicht zuletzt, damit nicht aus Ischgl und der Lombardei noch mehr…

Corona-Philosophie In der Süddeutschen Zeitung hat heute die philosophische Verdauung der Coronakrise begonnen. René Schlott warnt in einem Zwischenruf, die offene Gesellschaft würde „erwürgt, um sie zu retten“. Das Dilemma zwischen Freiheit und Sicherheit, das auch die Debatte um den richtigen Umgang mit dem Terrorismus prägt, hatten wir hier auf Gesundheits-Check ebenfalls kurz angerissen. Zwar…

Epidemien können auch die Wirtschaft anstecken. Die SARS-Epidemie 2002/2003 hat, so heißt es, wirtschaftliche Schäden in Höhe von 40 Mrd. Dollar verursacht. Durch die Abschottungsmaßnahmen in China hat das neue Corona-Virus dort schon erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen gezeigt, viele Menschen können nicht mehr ihrer Arbeit nachgehen, die Seuchenkontrolle kostet erhebliche Summen, viele ausländische Unternehmen holen ihr…

In der Süddeutschen Zeitung ist heute ein großer Artikel „Leider ausgebucht“ über die Probleme, Kinder stationär zu versorgen. Das Thema geht seit kurzem immer wieder durch die Medien, oft aufgehängt an dramatischen Fällen, bei denen Kinder von Kliniken abgewiesen werden mussten, weil keine Betten frei waren. Über diese Situation muss gesprochen werden, insbesondere auch mit…

„Digitalisierung“ ist eines der Buzzwords unserer Zeit. Im Gesundheitswesen kann durch die „Digitalisierung“ vieles vorangebracht werden, von einem hilfreichen Datenaustausch zwischen Therapeut/innen bis hin zur Verfügbarmachung wichtiger Daten für die Forschung. Dabei kann aber auch vieles schief gehen. Nichts, was wir tun, ist ohne Risiko. Ein Grundgesetz bei allem, was im Gesundheitswesen geschieht, ist daher,…

Noch eine kurze Nachlese: Während meines Urlaubs haben Ärzt/innen im STERN am 5.9.2019 einen Appell „Rettet die Medizin“ veröffentlicht. Es geht dabei darum, der Versorgungsqualität wieder zu mehr Gewicht gegenüber betriebswirtschaftlichen Imperativen zu verhelfen. Sie haben drei Kernforderungen: „1. Das Fallpauschalensystem muss ersetzt oder zumindest grundlegend reformiert werden. 2. Die ökonomisch gesteuerte gefährliche Übertherapie sowie…

Impfziele Manche Krankheitserreger haben nur den Menschen als Wirt und können daher prinzipiell ausgerottet werden. Die Pocken sind der „Modellfall“. Die Weltgesundheitsorganisation hat 1980 die Pocken als ausgerottet erklärt. Das Virus existiert, soweit bekannt, nur noch in Laboren in Russland und den USA. Auch die Masern und Polio könnten ausgerottet werden. Bei den Masern ist…

Heribert Prantl, bis Anfang des Jahres Leiter des Meinungsressorts der Süddeutschen Zeitung, stilisiert sich seit einigen Jahren zum Gutmenschen. Wir brauchen Gutmenschen. Oft sind Prantls streitbare Wortmeldungen nur allzu berechtigt, auch wenn der pastorale Unterton mitunter etwas nervt. In der Wochenendausgabe der Süddeutschen hat Prantl nun seine Meinung zur Krankenhausdebatte von sich gegeben, die kürzlich…