In manchen Kreisen wird immer wieder behauptet, es gäbe gar keinen Anstieg der Corona-Fallzahlen. Die Testzahlen würden steigen und daher sei es nur logisch, dass es mehr positiv Getestete gäbe. Wenn zusätzlich noch ins Feld geführt wird, die Zahl der positiven Tests würden sich im statistischen Rauschen der Falschpositivenrate bewegen, es gäbe also sowieso gar…

In den letzten Monaten wurden wir in den Medien und den Verlautbarungen von Politik und Behörden immer wieder mit Kennziffern konfrontiert, die manchmal nicht einfach zu verstehen und einzuordnen sind. Einige wurden hier im Blog kurz erläutert, z.B. die Basisreproduktionszahl oder die Letalität. Das Statistische Landesamt in Bayern hat gerade einen Beitrag veröffentlicht, der die…

Euromomo, das European Mortality Monitoring, kennen inzwischen vermutlich die meisten hier Mitlesenden. Es ist ein ursprünglich von der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (DG Sanco) der EU-Kommission auf den Weg gebrachtes Projekt zur einheitlichen und schnellen Erfassung von Mortalitätsdaten in Europa. Derzeit werden die Daten vom dänischen Statens Serum Institut (SSI) in Zusammenarbeit mit dem ECDC…

In unserer kleinen Seminarreihe „Testen gerne, aber richtig“ will ich noch einmal auf die Problematik der falsch positiven Testergebnisse eingehen. Ihr Anteil an allen positiven Testergebnissen hängt, wie gezeigt, auch bei guten Tests sehr stark von der Prävalenz der Infizierten ab. Die ist im Durchschnitt der Bevölkerung sehr gering, der Anteil der falsch positiven Tests…

Testen, um mit SARS-CoV-2 infizierte, damit potenziell infektiöse und später vielleicht auch selbst erkrankende Menschen zu finden, gehört zu den Strategien der Seuchenkontrolle, an die sich jetzt, wo Einschränkungen des Alltagslebens zunehmend aufgehoben werden, große Erwartungen knüpfen. Richtig eingesetzt, können Tests sehr hilfreich sein und Leben retten. Aber einfach „testen, testen, testen“ ist nicht das…

Das Statistische Bundesamt hat gestern die 5. Sonderauswertung der Sterbefälle 2020 veröffentlicht. Sie reicht jetzt bis zum 3. Mai 2020. Die Zahl der über dem Durchschnitt 2016-2019 liegenden Sterbefälle in den Kalenderwochen 12-18 summiert sich auf 7.833. Das RKI hatte am 3. Mai 6.649 coronaassoziierte Sterbefälle berichtet. Zur Interpretation sei ansonsten wieder auf das dazu…

Vorgestern hat die Pressestelle des Ifo-Instituts, ein renommiertes Wirtschaftsforschungsinstitut der Leibniz-Gemeinschaft, die Weltpresse auf Deutsch und Englisch mit einer guten Nachricht beglückt: „Im Jahr 2020 ist bis zum 18. April keine Übersterblichkeit erkennbar.“ Alles nur Zufallsschwankungen, nicht mehr. Die Presse hat das übernommen, große und kleine Medien, solche mit Wissenschaftsredaktion und solche, bei denen eher…

Daten der letzten Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes hatten es schon angedeutet, die neuen Daten von heute bestätigen es: Die Übersterblichkeit, die seit Mitte März 2020 gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2016-2019 zu beobachten ist, ist rückläufig. Ein Erfolg des Social Distancing. Von Kalenderwoche 12 bis 17 des Jahres 2020 gibt es nun 7.020 Sterbefälle mehr…

In Kürze am Abend des Vatertags zwei Kommentare: 1. Mir war zwar klar, dass Virennachweis-Tests bei niedrigen Infektionsraten in der Allgemeinbevölkerung dann, wenn sie positiv ausfallen, nicht viel aussagen. Wie prekär sie im Hinblick auf die derzeit oft gehörte Maxime „Testen, Testen, Testen“ tatsächlich sind, ist mir allerdings auch erst heute nach einem Leserkommentar klargeworden,…

Derzeit wird intensiv darüber diskutiert, ob Deutschland mehr testen muss. Dazu gehört die Frage, wer das bezahlen soll. Wenn größere Gruppen regelmäßig durchgetestet werden, kommen schnell ein paar hundert Millionen Euro zusammen. Private Labors kalkulieren mit Preisen zwischen 100 und 200 Euro. Am letzten Donnerstag ging das zweite Pandemiegesetz durch den Bundestag. Es sieht vor,…