Über den BTK-Killer und seine verschlüsselte Kurznachricht habe ich letzte Woche berichtet. Jetzt hat auch Spiegel Online das Thema aufgegriffen – mit einem spannenden Artikel.

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Die verschlüsselte Nachricht, die der BTK-Killer 2004 an eine Zeitung schickte, lautet:

GBSOAP7-TNLTRDEITBSFAV14

BTK-cryptogramm

Ich habe dieses Kryptogramm am 9. Juli in Klausis Krypto Kolumne vorgestellt. Es wurde kürzlich – nach acht Jahren – von der Cryptanalysis and Racketeering Records Unit (CRRU) des FBI geknackt. Wer mehr über diese spannende Geschichte wissen will, kann den Originalartikel in der Fachzeitschrift Cryptologia lesen, aus dem ich meine Informationen bezogen habe. Der kostet jedoch 33 Euro.

Eine einfachere und billigere Möglichkeit: Man lese den Artikel über das BTK-Killer-Kryptogramm, der heute in Spiegel Online erschienen ist. Darin gibt es alle wesentlichen Fakten zum Fall (und zwei Zitate von mir). Die Autorin Nina Weber hat sich von meinem Blogeintrag zu diesem Artikel inspirieren lassen, was mich natürlich freut.

An dieser Stelle kann ich auch gleich zwei Fehler in meinem Blogeintrag korrigieren. Zum einen schrieb ich, das BTK-Killer-Kryptogramm sei mit der Polybius-Chiffre verschlüsselt. Das ist zwar nicht ganz falsch, aber genau genommen war es ein Verschlüsselungsverfahren, das eine Polybius-Chiffre beinhaltet, aber noch zwei weitere Schritte vorsieht. Man spricht hierbei von einer Bifid-Chiffre. Diese zu erklären, kann ich mir sparen, denn im Spiegel-Online-Artikel wird sie sehr gut beschrieben.

In meinem Beitrag habe ich außerdem geschrieben: „LET BEATTIE KNOW bezieht sich vermutlich auf einen bestimmten Polizisten, den Rader ‚Beattie‘ nannte.“ Da habe ich leider falsch vermutet, denn Robert Beattie war in Wirklichkeit ein Rechtsanwalt, der zu dieser Zeit  ein Buch über den BTK-Killer schrieb. Der Täter wollte also sicher gehen, dass in diesem Werk keine seiner Taten fehlte. Warum er diese Nachricht verschlüsselte, ist mir allerdings nicht ganz klar.

Erfreulich ist in jedem Fall, dass Spiegel Online dieses Jahr bereits vier Artikel über historische Kryptologie veröffentlicht hat. Neben dem hier erwähnten sind dies folgende:

Mysterioeses Buch: Voynich-Manuskript könnte Botschaft enthalten

Der Spion, der sich selbst überlistete

FBI veröffentlicht codiertes Rezept für-tödliches Gift Rizin 

Meiner Zählung nach ist das bereits ein Rekord, obwohl des Jahr noch keine sieben Monate alt ist. Von einem Boom der historischen Kryptologie würde ich zwar noch nicht reden, aber offensichtlich nimmt das Interesse an diesem Thema zu. Ich hoffe, dass es so weiter geht.