Hat Hitlers Privatsekretär das Versteck eines Schatzes auf einem Notenblatt festgehalten? Der Bayerische Rundfunk und ich kommen zu einer ähnlichen Antwort.
Gestern habe ich mir zum ersten Mal die Fernsehsendung quer im Bayerischen Rund angeschaut. Ich war überrascht, denn so viel Pep hätte ich in einem BR-Magazin nicht erwartet. Die Mischung aus Kabarett und Information hat auf jeden Fall Potenzial – als Science Slammer vertrete ich ja einen ähnlichen Ansatz.
Angeschaut habe ich mir quer aber nicht wegen des innovativen Sendeformats, sondern wegen eines Berichts über den Nazi-Schatz-Musiknoten-Geheimcode im oberbayerischen Mittenwald. Über diese “Geschichte wie von Dan Brown erdacht” (O-Ton) habe ich in Klausis Krypto Kolumne schon vor vier Tagen berichtet – schön dass der Bayerische Rundfunk so schnell nachgezogen hat. Hier ist der Fernsehbeitrag:
Je mehr ich über diesen angeblichen Geheimcode erfahre, desto weniger halte ich davon. Ob es den Nazi-Schatz in Mittenwald wirklich gibt, ist fraglich. Ob es den Geheimcode im Notenblatt wirklich gibt, ist fraglich. Ob Hitlers Privatsekretär Martin Bormann das Notenblatt je in den Händen hatte, ist fraglich.
Das alles hört sich für mich nach einer von vielen abenteuerlichen Geheimcode-Geschichten an, die die Welt nicht braucht. Die Autoren des TV-Beitrags sehen dies offensichtlich ähnlich. Auf dem Notenblatt findet sich vermutlich genauso wenig ein Geheimcode wie bei Shakespeare, in den ägyptischen Pyramiden oder in einem Nudellöffel (hier und hier gibt es einen zweiteiligen Artikel von mir zum Thema). Doch egal: Auch ohne Nazi-Schatz ist Mittenwald ein sehr schönes Städtchen und zweifellos eine Reise wert.
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