Die Dechiffrierung der Kasseler Zauberhandschrift hat zu einigem Rauschen im digitalen Blätterwald geführt. Mit einem Focus-Online-Artikel habe ich selbst dazu beigetragen. Leider ist mir darin ein Fehler unterlaufen, worauf mich eine der beiden Code-Löserinnen selbst hingewiesen hat.
Ich war schneller als die Bild-Zeitung. Am Dienstagabend stellte ich meinen Blogeintrag zur Entschlüsselung der Kasseler Zauberhandschrift online. Etwa zwei Stunden später veröffentlichte Bild Online einen Artikel zum gleichen Thema. Obwohl ich kein großer Bild-Fan bin, muss ich in diesem Fall festhalten, dass der Artikel ordentlich verfasst ist.
Gestern fragte Focus Online an, ob ich einen Artikel über die Zauberhandschrift verfassen könnte. Hier ist er. Ich habe versucht, einige Gesichtspunkte in den Artikel aufzunehmen, die sonst noch nirgends stehen. Deshalb werden auch einige andere verschlüsselte Bücher darin erwähnt. Ein Foto der beiden erfolgreichen Codeknackerinnen Brigitte Pfeil und Sabina Lüdemann konnte ich leider nicht auftreiben. Dafür gibt es hier eines (es stammt von der Hannoverschen/Niedersächsischen Allgemeinen).
Leider ist mir im Focus-Online-Artikel ein Fehler unterlaufen. Ich habe dort geschrieben: „Nach einigen Monaten hatten die beiden Forscherinnen eine komplette Ersetzungstabelle erstellt. Ein erfahrener Kryptologe hätte die Verschlüsselung vermutlich noch etwas schneller gelöst.“
Frau Dr. Pfeil hat mich nun per E-Mail darauf hingewiesen, dass das nicht stimmt. So schrieb sie: „Wir haben nicht ‘monatelang’ am Code genknobelt … wir haben das Buch bloß ‘monatelang’ erst mal liegen lassen, da wir anfangs nicht wussten, was ‘Sache’ war … Als Frau Lüdemann sich den Text dann ernsthaft vorgenommen hatte (abends, während einer einstündigen Zugfahrt zwischen Kassel und Marburg) … da hatte sie rasch die Grundzüge des Codes ‘geknackt’ … am nächsten Morgen konnte sie den Text fast schon ‘runterlesen’ …“
Tut mir Leid, dass das im Focus-Online-Artikel falsch dargestellt ist. Ich wollte das Licht von Frau Dr. Pfeil und Frau Lüdemann nicht unter den Scheffel stellen. Dass die Entschlüsselung mehrere Monate in Anspruch nahm, habe ich aus anderen Berichten übernommen.
Ein Focus-Online-Leser beschwerte sich übrigens, dass ich keinen Link auf die Zauberhandschrift gesetzt habe. Das sei hier nachgeholt. Hier gibt es die gesamte Zauberhandschrift online.
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