Ein verschlüsselter Brief könnte Informationen zum berühmten „Mann mit der eisernen Maske“ enthalten. Die Frage ist jedoch, ob dieser Brief korrekt entschlüsselt wurde.

Der Mann mit der eisernen Maske ist ohne Zweifel die rätselhafteste Figur der französischen Geschichte. Als Staatsgefangener von Ludwig XIV. war er von 1669 bis zu seinem Tod im Jahr 1703 in wechselnden Gefängnissen inhaftiert. Der Unbekannte musste stets eine Maske tragen, wenn er seine Zelle verließ (sie war allerdings nicht aus Eisen, sondern aus Samt). Niemand durfte mit ihm sprechen oder sein Gesicht sehen. Er muss ein wohlhabender Mensch gewesen sein, denn ihm wurden zahlreiche Privilegien gewährt. So war seine Zelle möbliert, er durfte Laute spielen, und er wurde ärztlich versorgt. Wer der Mann mit der eisernen Maske war, ist bis heute nicht bekannt.

Mehr zum Mann mit der Einsernen Maske und einem Kryptologen, der das Rätsel vermeintlich löste, gibt es in meinem aktuellen Focus-Online Artikel.

Kommentare (7)

  1. #1 Dave
    3. Dezember 2013

    Gibt es den verschlüsselten Originalbrief (Abschrift) noch?

    • #2 Klaus Schmeh
      4. Dezember 2013

      Mir ist keine Abschrift bekannt. David Kahn wollte vor ein paar Jahren das Original in Paris anschauen. Es war verschollen.

  2. #3 rolak
    3. Dezember 2013

    und tagsüber die Erlaubnis hat, an den Zinnen entlangzugehen mit einer Maske.

    Ok – wenn ‘Maske’ falsch ist, mit was oder wem flaniert er dann über den Wehrgang?

    • #4 Klaus Schmeh
      4. Dezember 2013

      Gute Frage. In der mir bekannten Literatur gibt es dazu keine Informationen. Mir ist auch nicht klar, warum in keiner Literaturquelle auf die Tatsache eingegangen wird, dass verschlüsselte Brief auf das Jahr 1691 datiert ist (zu diesem Zeitpunkt saß der Mann mit der eisernen Maske bereits seit 22 Jahren in Haft). Insgesamt scheint mir, dass dieses Thema noch nicht ausreichend untersucht worden ist.

  3. #5 Joe
    Jena
    4. Dezember 2013

    In der französischen Nationalbibliothek finden sich einige Werke von Etienne Bazeries, u.a.: “Les Chiffres secrets dévoilés, étude historique sur les chiffres appuyée de documents inédits tirés des différents dépôts d’archives”
    Gerade in “Le Masque de fer, révélation de la correspondance chiffrée de Louis XIV, étude appuyée de documents inédits des archives du Dépôt de la guerre” von Émile Burgaud und Etienne Bazeries sollte es doch zumindest ein paar Beispiele der Verschlüsselung geben. Das Buch gibt’s auch bei Google Books.

  4. #6 Hobbes
    5. Dezember 2013

    ” (sie war allerdings nicht aus Eisen, sondern aus Samt)”

    Ok das finde ich doch etwas überraschend. Ich habe mich zwar auch nie dafür interessiert aber dass das bei einer so berühmten Figur an mir komplett vorbei gegangen ist weckt bei mir wieder die Neugier bezüglich Geschichte.

    Heut Abend wird dann beim Sturm erst einmal wieder nen Stündchen bei Wikipedia gestöbert. Sofern der Orkan nicht andere Pläne hat.

  5. #7 rolak
    5. Dezember 2013

    Sofern der Orkan nicht andere Pläne hat.

    Bereitschaft oder DSL/Stromausfall-Risiko, Hobbes?

    Das mit der Samtmaske ist mir irgendwann schon mal untergekommen, fand ich deutlich schärfer als die ‘Standard’version – allein die Vorstellung, daß dies Symbol der Unterdrückung derart stark respektiert wird und wirkt, daß es in der Folklore eisern wird, phänomenal…