Die mysteriöse Internet-Schnitzeljagd Cicada 3301 steckt fest. Die Szene rätselt, wie man ein bestimmtes Kryptogramm lösen kann. Weiß ein Blogleser Rat?
Mein Blogeintrag über Cicada 3301 vom vergangenen Montag ist erfreulich gut angekommen. Heute hat mich eine Mail des Lesers Masso Spora erreicht. Er teilte mir mit: Die Cicada-Community hängt seit über einer Woche an einem Rätsel und kommt nicht weiter. Das Rätsel sieht aus wie ein verschlüsselter Text. Hier ist es (für eine genauere Untersuchung gibt es hier das Original):
Was vor diesem Rätsel in Runde 3 von Cicada 3301 geschah, fasst Masso Spora wie folgt zusammen (eine etwas ausführlichere Darstellung gibt es hier):
- Via Twitter wurde ein Link zu einem Bild auf imgur.com gepostet.
- Dieses Bild enthält einen Buchcode (mit Outguess eingebettet und dem offiziellen Cicada-PGP-Schlüssel signiert).
- Mit Hilfe des Buches “Self Reliance” von Ralph Waldo Emerson wurde ein .onion-Server gefunden.
- Das dort gefundene Bild (eine Collage aus William-Blake-Werken) enthält eine RSA-verschlüsselte Nachricht sowie die Werte für e und n.
- n wurde faktorisiert (130 Stellen), wodurch p und q ermittelt wurden.
- Die RSA Nachricht wurde entschlüsselt, sie enthielt einen weiteren .onion-Link.
- Der dort gefundene Hex-String besteht aus drei .jpgs. In diese sind mit Outguess Binärdaten eingebettet.
- Nach XORing erhielt man eine PGP-signierte Nachricht bestehend aus 14 Gruppen zu jeweils fünf Buchstaben.
- Die Nachricht erwies sich als mit einer Spaltenchiffre verschlüsselt, nach Entschlüsselung ergab sich eine weitere .onion-URL.
- Auf dem Server befanden sich wiederum zwei .jpgs, eines davon mit eingebettetem Hex-Code, der ein weiteres, kleineres .jpg ergibt.
- Die Bilder zeigen Runen. Mit Hilfe einer bereits 2013 gefundenen Gematria, die den Runen Buchstaben und Primzahlen zuweist, konnte der Text transkribiert werden.
- Nach längerem Rätselraten fand man heraus, dass es sich um einen etwas trickreich angewandten Vigenère-Chiffre handelte und und fand den Schlüssel.
- Aus den Runen des kleinen .jpgs konnte dann mit Hilfe eines weiteren Schlüssels, der sich aus dem Klartext der anderen beiden Texte ergibt, eine weitere .onion-Adresse dechiffriert werden.
- Dort fand sich das oben abgebildete Kryptogramm.
Übersetzt’ mit der schon vorher erwähnten Gematria erhielt Masso Spora folgendes (siehe auch hier):
Ein Teil des Kryptogramms lässt sich also lösen. Doch was bedeutet der Rest? Die nach Meinung von Masso Spora wahrscheinlichste Lösung ist eine weitere Tornet-Adresse, bestehend aus 16 Stellen (a-z, 2-7) zuzüglich der Endung “.onion”. Andererseits könnte auch ein Passwort die Lösung sein. Es ist zudem denkbar, dass das Bild steganografische Daten enthält, allerdings wurde bisher nichts gefunden.
Findet jemand mehr heraus?
Zum Weiterlesen:
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