Heute melde ich mich live aus New York. Im Süden Manhattans suche ich nach einem Grab mit verschlüsselter Inschrift.
In einer alten Ausgabe der Fachzeitschrift Cryptologia kann man es nachlesen: Auf zwei Friedhöfen in Manhattan, nur wenige Häuserblöcke voneinander entfernt, befinden sich die Gräber von zwei Freimaurern. Auf deren Grabsteine sind verschlüsselte Inschriften angebracht.
Eines der beiden Gräber soll sich auf dem Friedhof der St. Pauls Chapel befinden. Als ich dort ankomme, bin ich übrrascht: Diese Kapelle steht quasi im Vorgarten des World Trade Center. Eines der ältesten und eines der neusten Gebäude New Yorks sind also Nachbarn.
Das Grab ist auf dem zugehörigen Friedhof leicht zu finden. Es stammt aus dem Jahr 1796 und ist die letzte Ruhestätte eines gewissen James Lacey, einem Freimaurer.
Der Grabstein enthält tatsächlich eine verschlüsselte Inschrift:
Es handelt sich um eine Freimaurerchiffre (was sonst?). Auf diese (auch als PIgpen-Chiffre bezeichnet) bin ich in Klausis Krypto Kolumne bereits eingegangen. Sie wird sogar von der NSA verwendet. Hier ist die an dieser Stelle relevante Variante davon (es gibt verschiedene Versionen):
Die Inschrift ist nicht ganz einfach zu entziffern, da einige der Punkte nicht mehr erkennbar sind. Der Klartext lautet: REMEMBER DEATH. Zugegeben, besonders einfallsreich ist das nicht – aber immerhin verschlüsselt.
Und das zweite Grab? Dieses steht als nächstes auf meinem Reiseprogramm. Mal sehen, ob ich es finde.
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