Die NSA war ohne Zweifel der Star des 1. April 2014. Nicht weniger als zehn NSA-Aprilscherze habe ich gezählt. Heute stelle ich fünf weitere vor.
Die NSA hat sich in den letzten 12 Monaten als Scherzobjekt geradezu aufgedrängt. Nicht weniger als zehn NSA-Aprilscherze habe ich daher gefunden. Die ersten fünf gab es vor ein paar Tagen, jetzt kommt der Rest.
Neuer Datenrettungs-Service der NSA: “Catcher-in-the-Spy”
Was tun, wenn die Festplatte crasht oder der USB-Stick verloren geht? Die NSA bietet demnächst die perfekte Lösung für jeden Datenverlust, so berichtete am 1. April The Register. “Catcher-in-the-Spy” nennt sich der Dienst, den ein NSA-Mitarbeiter wie folgt erklärt: “Wir sitzen ständig hier herum und überwachen alle. Oft sehen wir, dass bei jemandem die Festplatte versagt, ohne dass vorher eine Sicherheitskopie angefertigt wurde. Oder es gibt ein Feuer, einen Stromausfall oder eine Überschwemmung, und kein Backup ist vorhanden. Das alles sind überflüssige Tragödien, denn selbstverständlich sind die Daten nicht wirklich weg. Wir haben sie nach wie vor.” Mit Catcher-in-the-Spy kann daher jeder seine verlorenen Daten wieder zurückbekommen. Wie gut, dass es die NSA gibt.
Endlich gefunden: Der ideale Schutz gegen die NSA
Internet und Telefon werden bekanntlich von der NSA abgehört. Deshalb wird jetzt in Berlin aus Sicherheitsgründen das gute alte Rohrpost-System reaktiviert. Das behauptete zumindest das IT-Portal Golem am 1. April. Dort heißt es weiter: “Bis Ende 2014 sollen die Systeme zwischen den wichtigsten Ministerien und dem Bundeskanzleramt bereits in Betrieb gehen. […] Selbst zum noch nicht fertigen Berliner Flughafen (BER) wird es in absehbarer Zeit eine Trasse geben. Von dort sollen die Kapseln mit besonders schützenswerten Daten versiegelt zu Standorten außerhalb Berlins geflogen werden.”
NSA hackt PGP
Der Blog Schnatterente meldete am 1. April: Die NSA hat das asymmetrische Verschlüsselungsverfahren PGP gebrochen. Zwar ist PGP kein asymmetrisches Verschlüsselungsverfahren (sondern eine Verschlüsselungssoftware), aber das war vermutlich ein Teil des Scherzes. Manche Aprilscherze sind eben etwas komplizierter.
Der NSA-Meta-Aprilscherz
Noch komplizierter war der Aprilscherz der Telepolis. Dort war zu lesen: “Ein Großteil der Medien und Blogs verzichteten dieses Jahr bewusst auf die Aprilscherze. Als Grund hierfür wird durchgängig die von der NSA geprägte Nachrichtenlage genannt, deren realsatirischer Gehalt keine Parodie mehr zulasse.” Es gab laut Telepolis aber auch Ausnahmen: “Aus ungeklärter Ursache geriet gestern ein vorbereiteter Aprilscherz von Wolfgang Schäuble vorzeitig an die Medien. So hatte Schäuble selbstironisch seinen einstigen Chef Helmut Kohl parodiert und dem Präsidenten der russischen Föderation einen Nazivergleich angediehen.” Wenn ich das alles richtig verstanden habe, dann handelt es hier um eine Art Doppel-Aprilscherz, der zur Hälfte aus der Aussage besteht, dass auf Aprilscherze verzichtet wurde, und zur anderen Hälfte eine Tatsache als Aprilscherz darstellt. Ganz schön kompliziert.
Jetzt ist es raus: NSA-Skandal war nur Aprilscherz
Wie Eine Zeitung berichtete, hat sich der frühere Geheimdienst-Mitarbeiter Edward Snowden den “wohl größten und erfolgreichsten Aprilscherz der Welt erlaubt”. Demnach sind sämtliche Enthüllungen über die NSA, mit denen er vor einem Jahr an die Öffentlichkeit ging, frei erfunden. Snowden sagte, in Wahrheit mache der Geheimdienst einen prima Job.
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