Ein dänischer Mathematiker des 19. Jahrhunderts veröffentlichte eine Artikelserie über Kryptografie. Dabei verwendete er das Pseudonym “46, 9, 4-57, 3, 5”. Es ist nicht bekannt, was es bedeutet.

Das kürzeste ungelöste Kryptogramm, das ich in Klausis Krypto Kolumne bisher vorgestellt habe, besteht aus sieben Buchstaben. Es lautet “;+1Δ+o.”. Es handelt sich dabei um den verschlüsselten (?) Namen eines Buchautors, wie man in meinem Artikel darüber nachlesen kann. Hier ist die Originalstelle:

Konkordientagskryptogramm

Dieses Konkordientag-Kryptogramm (so will ich es ab jetzt bezeichnen) ist die Nummer 20 auf meiner Liste der 25 größten ungelösten Krypto-Rätsel.
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Nun bin ich auf ein ungelöstes Kryptogramm gestoßen, das nur aus sechs Zeichen besteht (sofern man eine zweistellige Zahl als ein Zeichen betrachtet). Auch in diesem Fall bezeichnet das Kryptogramm mutmaßlich den verschlüsselten Namen eines Autors. Anders als beim Konkordientag-Kryptogramm ist dessen Name bekannt. Es handelt sich um den dänischen Mathematiker Julius Petersen (1839-1910).

Petersen-Julius

Petersen ist vor allem für den Petersen-Graph in Erinnerung geblieben. Ein solcher sieht so aus:

Petersen interessierte sich auch für Kryptologie und veröffentlichte in einer populärwissenschaftlichen Zeitschrift eine Artikelserie darüber. Seinen Namen verschwieg er dabei. Stattdessen signierte er mit folgendem Pseudonym:

46, 9, 4–57, 3, 5

Bis heute ist nicht bekannt, was diese sechs Zahlen (zuzüglich Gedankenstrich) bedeuten. Möglich wäre etwa ein Buchcode, z. B. “Seite 46, Zeile 9, Wort 4 Seite 57, Zeile 3, Wort 5″. Allerdings wäre dann natürlich die Frage, um welches Buch es sich handelt. Vielleicht steht die eine Dreiergruppe für Petersen selbst, während die andere einen Koautor bezeichnet.

Wer das Rätsel lösen will, sollte sich Nick Pellings Artikel zum Thema (und die Kommentare dazu) durchlesen.

Zum Weiterlesen: Das ungelöste Rätsel um Urban von Wurmsknick auff Sturmdorff

Kommentare (4)

  1. #1 Michel
    Lönneberga
    14. September 2014

    In der Cryptologia gab es mal einen Artikel über diesen Herrn Petersen: http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/01611190600920969
    Hat den jemand gelesen (ist mir leider zu teuer zum Downloaden)?

    • #2 Klaus Schmeh
      14. September 2014

      Ja, ich habe den Artikel. Das Kryptogramm wird darin erwähnt, zusätzliche Informationen gibt es aber nicht dazu. Insgesamt war Julius Petersen sicherlich kein bedeutender Kryptologe, sondern ein Mathematiker, der sich nebenbei für das Thema interessierte.

  2. #3 Rene Zandbergen
    Seeheim
    23. September 2014

    Die Zahlen schliessen nicht aus, dass es um eine Zeitspanne geht:
    4 September 1846 bis 5 März 1857.
    Da wäre Petersen 9 bis 20 Jahre alt. Er hatte keinen Bruder oder Schwester mit diesen Geburts- und Sterbedaten, wenigstens laut Wikipedia. Vielleicht ein Haustier, z.B. einen Hund?

    Rene

  3. #4 Marc
    8. Oktober 2016

    Hier mal ein etwas ausgefallener Lösungsvorschlag mit einem Therm, welcher die Initialen JP ergibt :

    (z1 – (z2 * z3) – a) / b

    z1-z3 : die 3 Zahlen
    a : das Ergebnis der vorherigen Lösung
    b : der Stellenwert des Buchstaben

    Dies ergibt JP :

    (46 – (9 * 4) – 0) / 1 = 10 (J)
    (57 – (3 * 5) – 10) / 2 = 16 (P)

    Natübrlich ist das nur eine kleine “Spielerei”, man bräuchte mehr Information. Man kann a übrigens auch weglassen, dann ergit sich JU (JUlius ?).