Vor etwa 90 Jahren stieß ein Postzensor in den USA auf eine verschlüsselte Nachricht. Die Lösung ist nicht überliefert. Findet sie ein Leser?
Der US-Amerikaner Herbert Yardley war eine der schillerndsten Figuren der Kryptologie-Geschichte. Nach dem Ersten Weltkrieg baute er im Auftrag des US-Außenministeriums eine Codeknacker-Truppe auf, die bald zu den besten der Welt gehörte. Als diese 1929 aufgelöst und Yardley entlassen wurde, rächte er sich mit der Veröffentlichung des Buchs The American Black Chamber, in dem er über seine streng geheime Arbeit als Dechiffrierer berichtete (mehr zu dieser Geschichte gibt es in diesem Blogartikel).
The American Black Chamber ist ohne Zweifel äußerst lesenswert. In einem Kapitel berichtet Yardley über Entschlüsselungsarbeiten, die er damals für die US-Post erledigte. Anscheinend gab es dort während Yardleys Amtszeit eine Zensurabteilung, die Briefe und Postkarten auf mögliche Spionage-Nachrichten durchkämmte. Wenn ein Zensor auf etwas stieß, was nach Verschlüsselung aussah, schaltete er Yardleys Codeknacker-Truppe ein. Diese hatte meist keine große Mühe, die Lösung zu finden. Allerdings zeigte sich, dass die meisten verschlüsselten Mitteilungen nicht von Spionen, sondern von Verliebten stammten. Dies galt vermutlich auch für die folgende Nachricht, auf die ein Post-Zensor gestoßen war:
Yardley gibt in seinem Buch keine Lösung an, sondern fordert den Leser auf, selbst Hand anzulegen. Schafft es ein Leser, diese Verschlüsselung zu knacken?
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Zum Weiterlesen: Wer kann diesen verschlüsselten Brief dechiffrieren?
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