Heute geht es um eine verschlüsselte Nachricht aus dem Jahr 1848. Sie stammt von einem Kardinal. Die Lösung ist nicht bekannt.
Manchmal ist es von Vorteil, wenn man Italienisch kann. Ich kann es leider nicht (abgesehen von einigen wichtigen Wörtern wie “Pizza”, Straciatella” oder “Mamma mia”), und daher konnte ich auch mit folgendem Zeitungsartikel nicht ganz so viel anfangen, den mir Tony Gaffney dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat:
Leider ist der Name der Zeitung nicht angegeben, und der Artikel ist nicht datiert. Ich vermute aber, dass er aus dem Jahr 1848 stammt, genauso wie das darin erwähnte Schreiben. Dieses wurde offensichtlich von Kardinal Giovanni Soglia Ceroni (1779-1856) angefertigt und ist größtenteils verschlüsselt.
Nun stellt sich zunächst folgende Frage: Kommt ein Leser mit dem Italienisch des 19. Jahrhunderts zurecht und kann mir sagen, was in diesem Artikel steht?
Und dann wäre es natürlich toll, wenn jemand die Verschlüsselung knacken könnte. Hier ist der Artikel in höherer Auflösung:
Ich befürchte aber, dass es schwierig wird, dieses Kryptogramm zu lösen. Der Text besteht aus Zahlen, die nahezu ohne Zwischenräume aneinandergereiht sind. Vermutlich muss man den Text in Zifferngruppen fester Länge aufteilen (im Fall von Dreiergruppen müsste der Text beispielsweise “373 446 824 …” gelesen werden). Die einzelnen Zahlengruppen stammen vermutlich aus einem Nomenklator. Wenn diese meine Überlegungen stimmen, haben wir es hier mit einem ähnlichen Problem wie beim Manchester-Kryptogramm oder dem Van-Gelder-Kryptogramm zu tun. Allerdings kann ich mich natürlich auch täuschen, und es steckt etwas anderes dahinter.
Im Übrigen hat die Kryptologie im Vatikan eine lange Tradition, die man mindestens bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen kann. Die dort verwendeten Verfahren waren oft nicht die schlechtesten.
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Zum Weiterlesen: Top-25 der ungelösten Verschlüsselungen – Platz 23: Die Altarinschriften von Moustier
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