Im Jahr 1970 fand man in Norwegen die Leiche einer Frau, die nie identifiziert werden konnte. Sie hinterließ verschlüsselte Tagebuch-Einträge. Leider konnte ich zu diesen bisher nicht viel herausfinden.

Es war am 29. November 1970, als ein Universitätsprofessor die nackte Frauenleiche neben einem abgelegenen Wanderweg in der Nähe der norwegischen Stadt Bergen fand. Als Todesursache wurde eine Kombination von Kohlenmonoxid-Vergiftung und Verbrennungen festgestellt. Vor ihrem Tod hatte die Frau etwa 50 Schlaftabletten eingenommen. Die Polizei ging später von einer Selbsttötung aus, was jedoch umstritten ist. Andere vermuten, dass der KGB dahinter steckte. Wer die “Isdal-Frau” (so wird sie heute genannt) war, ließ sich nie klären.

Immerhin fanden sich im Bahnhof von Bergen zwei Koffer, die sich der Isdal-Frau zuordnen ließen. Der Inhalt trug aber nicht zur Lösung des Rätsels bei. Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die Frau viel gereist war, zahlreiche Falschnamen verwendet hatte und auffällig oft ihre Unterkunft gewechsel hatte. Wahrscheinlich war sie eine Geheimagentin.

Während die Isdal-Frau in Norwegen sehr bekannt ist und dort als großes Mysterium gilt, scheint das Interesse an diesem Fall anderswo nicht allzu groß zu sein. Im Internet habe ich zwar ein paar englischsprachige Quellen gefunden, besonders viele sind es aber nicht. Der englischsprachige Wikipedia-Artikel fasst den Fall recht gut zusammen. Auf Deutsch gibt es so gut wie keine Informationen.

Der Fall der Isdal-Frau erinnert in vielerlei Hinsicht an den des Somerton-Manns. In beiden Fällen geht es um eine nicht identifizierte Leiche. Es gibt noch eine weitere Parallele: Beide Toten haben verschlüsselte Notizen hinterlassen. Beim Somerton-Mann ist dies das Taman-Shud-Kryptogramm, das noch auf seine Lösung wartet, während die Isdal-Frau einige verschlüsselte Tagebuch-Einträge hinterließ. Laut Wikipedia wurden diese Einträge von der Polizei dechiffriert.

Leider konnte ich über diese verschlüsselten Tagebuch-Einträge nicht Genaues herausfinden (die Schrift im obigen Bild ist lediglich ein Symbolbild).

Kann mir vielleicht ein Leser an dieser Stelle helfen? Möglicherweise gibt es Informationen dazu auf Norwegisch, doch diese Sprache beherrsche ich nicht.

Verschlüsselte Tagebuch-Einträge sind übrigens nicht ungewöhnlich, wie beispielsweise dieser Artikel zeigt. In meinem Buch Codeknacker gegen Codemacher gibt es ein ganzes Kapitel zu diesem Thema. Auch auf meiner Encrypted Book List finden sich ebenfalls einige Tagebücher.

Zum Weiterlesen: Der Vierfachmord von Erba und das verschlüsselte Tagebuch

Kommentare (2)

  1. #1 HelgeM
    Ås
    3. Februar 2015

    Der norwegische Wikipedia-Artikel verweist auf einen Artikel im A-magasinet, einer Freitagsbeilage der Aftenposten, von 2010. Dort soll laut WP zu lesen sein, dass die Polizei über Schriftvergleiche und Abgleich mit Gästeformularen in Hotels herausgefunden haben will, dass der Kode Initialen der Orte die die Frau besucht hat verschlüsselt.

  2. #2 Schmeh
    3. Februar 2015

    Hier sind ein paar Bilder zur Isdal-Frau: https://www.ba.no/nyheter/krim/drap/article1511762.ece