Die verschlüsselten Altarinschriften von Moustier in Belgien sind ein ungelöstes Rätsel. Heute kann ich das weltweit erste Video dazu präsentieren.
Das Voynich-Manuskript befindet sich in den USA, Bletchley Park in England und der Codex Rohonci in Budapest. Man muss also schon ordentlich in der Welt herumreisen, wenn man die großen kryptologischen Rätsel in Natura anschauen will.
Vergleichsweise nahe liegt für mich dagegen ein Krypto-Rätsel, das erst seit einigen Jahren halbwegs bekannt ist: die verschlüsselten Altarinschriften von Moustier (Belgien). Als ich vor einigen Monaten dort war, musste ich von Gelsenkirchen aus gerade einmal zwei Autostunden Anreise in Kauf nehmen.
Die beiden verschlüsselten Altarinschriften in der Kirche St. Martin in Moustier sind vermutlich etwa 170 Jahre alt. Schon viele schlaue Köpfe haben versucht, sie zu entschlüsseln oder sich sonst einen Reim darauf zu machen. Komischerweise nahm in der Krypto-Szene kaum jemand Notiz davon. In der gängigen Literatur werden die beiden Kryptogramme aus Moustier jedenfalls nicht erwähnt.
Etwas schneller war die NSA. In der NSA-Mitarbeiterzeitschrift Cryptolog wurden die Moustier-Kryptogramme bereits 1974 vorgestellt. Doch erst, als 2013 die bis dahin geheimen Cryptolog-Ausgaben ins Internet gestellt wurden, nahmen auch Krypto-Spezialisten außerhalb der NSA die Moustier-Kryptogramme zur Kenntnis. Nick Pelling berichtete als erster darüber, auf Klausis Krypto Kolumne brachte ich ebenfalls einen Beitrag.
Im März 2015 fuhr ich schließlich nach Moustier, um die Altarinschriften mit eigenen Augen zu sehen. Einen Bericht mit vielen Bildern gibt es hier. Damals machte ich auch Video-Aufnahmen. Diese habe ich nun zu einem zweieinhalbminütigen Video zusammengeschnitten. Hier ist es:
Vielleicht hat ja jemand Lust, sich ausführlicher mit diesem Thema zu beschäftigen. Irgendetwas müssen die Altarinschriften ja schließlich bedeuten.
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Zum Weiterlesen: Top-25 der ungelösten Verschlüsselungen – Platz 1 bis 25 im Schnelldurchlauf
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