In den Körper implantierte Mikrochips sind ein umstrittenes Thema. Bisher steckt diese Technik jedoch noch in den Kinderschuhen.

Vor 15 Jahren brachte die Firma VeriChip einen gleichnamigen Mikrochip auf den Markt, der sich in den menschlichen Körper impantieren ließ. Wer nun dachte (bzw. befürchtete), dass wir alle früher oder später gechippt werden würden, sah sich allerdings getäuscht. Mehr als ein paar Pilotprojekte hat es nie gegeben, und der technisch ziemlich primitive VeriChip wurde nie weiterentwickelt.

Chip-Implant-1

Der VeriChip verschwand zwischendurch sogar komplett in der Versenkung, bevor er letztes Jahr in Schweden ein Comeback feierte (ich habe darüber berichtet). Meines Wissens hat dieses schwedische Projekt allerdings bisher keine Nachahmer gefunden.

Für mich war das Thema Chip-Implantate in den letzten Jahren vor allem aus einem Grund interessant: Wenn ich darüber schreibe oder Vorträge dazu halte, stößt dies immer auf großes Interesse. Unter anderem habe ich schon bei der “Cartes” in Paris und der “Security Document World” in London über Chip-Implantate referiert. Beide Konferenzen sind nicht gerade dafür bekannt, dass sie jede Vortragseinreichung nehmen. Das Thema Chip-Implantate fanden die Konferenz-Organisatoren aber anscheinend so spannend, dass ich jeweils eine Einladung erhielt. Ich tat dann mein Bestes, um eine gleichzeitig informative und gruselige Präsentation zu halten.

Selbstverständlich sind Chip-Implantate auch ein interessantes Thema für meine Kolumne auf Focus Online. Letztes Jahr reichte ich einen Artikel dazu ein. Gestern ist er erschienen. Bitte hier klicken.

Focus-Implantate1

In all den Jahren habe ich es übrgens nie geschafft, Kontakt mit dem Hersteller des VeriChip auf zunehmen. Alle meine Anrufe und E-Mails blieben unbeantwortet.

Zum Weiterlesen: NSA klaut Schlüssel von SIM-Karten-Hersteller

Kommentare (14)

  1. #1 Randifan
    21. Januar 2016

    Für jeden der an die Endzeit glaubt, wäre so etwas das Zeichen des Antichristen. Das Internet ist voll von Leuten die so etwas glauben. Dies sollte nicht Unterschätzt werden.
    Aber kaum ein normaler Mensch will mit einem Peilsender im Körper herumlaufen

    • #2 Klaus Schmeh
      21. Januar 2016

      Das ist richtig, auch wenn man fairerweise sagen muss, dass der VeriChip nur eine Reichweite von etwa einem Meter hat und dadurch kein Peilsender ist.

  2. #3 Beobachter
    21. Januar 2016

    Schöne neue Welt ?!

    Alles, was machbar ist, wird auch gemacht:
    Z.B auch:
    https://www.spiegel.de/netzwelt/web/fashiontech-trends-und-probleme-von-wearables-a-1072848.html

  3. #4 Thomas
    Irgendwo
    21. Januar 2016

    Das ist ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte und da mache ich nicht mit

  4. #5 Kai
    21. Januar 2016

    Hallo,

    auch wenn es knapp am Thema vorbei ist, frage ich trotzdem einmal: Müsste man über einen implantierten Chip nicht den Blutdruck permanent und besser messen können als mit den Geräten, die einem alle x Minuten den Arm abbinden? Gibt es in diese Richtung schon Entwicklungen. Die ganzen Wareables mit Puls-Sensor sind für mich unspannender als mal eine vernünftige (Langzeit-)Blutdruckmessung.

    Gruß

    • #6 Klaus Schmeh
      21. Januar 2016

      Vom Blutdruck ist mir nicht bekannt. Es gibt aber Chips, die den Blutzucker messen und daher für Diabetiker interessant sind.

  5. #7 Webhalf
    21. Januar 2016

    Lest alle in der Bibel. Dort steht geschrieben, dass die Menschheit alle mit einer sichtbaren Zahl herum laufen werden an der man den Menschen erkennent – wie bei den Tieren.
    Jetzt will ich nicht auf die sträflingsanzüge im Gefängnis verweisen wo man die optische Zahl hat – aber nur bei denen die straffällig geworden sind. Nein. Wenn jeder so einen Chip eingepflanzt bekommt stimmt diese Aussage.

    Und nein, das Thema ist nicht neu. In Amerika wirbt ein Konzern mit einem Sender, der neben den vitalfunktionen von Menschen (am liebsten bei neugeborenen) überwacht und den Menschen, wenn etwas außer Norm ist, alarmiert. Weiter werben diese, dass der Sender kindesentführung vorbeugt, da es ja per GPS auffindbar ist.
    Das schlimmste ist aber, dass viele (viel ist eine Frage der Definition) Mütter mit der Werbung Angst gemacht wurde sodass sie freiwillig ihr Kind einen Sender eingepflanzt haben.

    • #8 Klaus Schmeh
      22. Januar 2016

      >In Amerika wirbt ein Konzern mit einem Sender
      Ist das wirklich ein Implantat? Wenn ja, wo findet man Informationen darüber?

  6. #9 Jokep
    21. Januar 2016

    Sehr geehrter Herr Schmeh,

    der Focus-Artikel ist ja ziemlich Pro-Chip gehalten … was sind denn die Gründe dafür? Spiegelt diese Haltung Ihre Meinung wieder oder wurde er von Focus “angepasst”?

    MfG

    • #10 Klaus Schmeh
      22. Januar 2016

      Ich wollte sicherlich keinen Pro-Artikel schreiben. Allerdings wollte ich auch nicht nur Negatives darüber von mir geben. Ich finde, man kann dieses Thema durchaus sachlich diskutieren, es ist ja nicht alles schlecht daran.

  7. #11 gedankenknick
    21. Januar 2016

    Ich mag an dieser Stelle mal anmerken, dass m.W.n. bisher auf solchen Chips nur eine “Seriennummer” hinterlegt ist, unter welcher die relevanten und interessierenden Einzeldaten dann aus einer (eventuell online verfügbaren) Datenbank abgerufen werden. So ist es zumindest bei der gesetzlich verbindlichen Chipung von (Haus)Tieren, und so war es bisher bei dem teilweise auf dem Markt verfügbaren Implantatchips für Menschen. In wie weit die Datenübertragung zwischen dem Chip-Lesegerät und der Online-Datenbank verschlüsselt stattfindet, steht auf einem anderen Blatt.

    Sicherlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis an RFID-Technik angeschlossene Speicherchips wesentlich größere Datenmengen speichern und übertragen können als eine 20-stellige Zahl. Wie es jedoch dann mit der Verschlüsselung zwischen Chip und Lesegerät aussieht – da schwahnt mir gräuliches, wenn ich mir so anschaue, wo gewisse Geheimdienste so alles Hintertüren installieren ließen. Hier ist neben Bewegungsprofilen durch Lesegeräte in jeder Laterne (die ja sowieso mit WLan ausgerüstet ist) bis Identitätsklau via gehacktem Lesegrät wirklich ALLES vorstellbar. Einfach mal “Minority-Report” schauen, da ist es halt kein Chip sonden das Auge. Sind die Daten im Chip änderbar, wird meine Dunkelgrau-Zukunftsicht sogar noch schwärzer, wenn ich mir überlege, was legale und illegale Hacker dann ohne mein Wissen alles mit meiner Identität anstellen können…

    Bei mir kommt solche Technik – zumindest vorläufig – nur gegen meinen Willen in meinen Körper. Gerade in der deutschen Geschichte finden sich interessante Beispiele, wo ein Teil der Nation seine “Mitgliedsnummer” (und auch die Blutgruppe) erst voll Stolz auf der Haut getragen hat, um sie sich dann später aus reinem Selbstschutz wieder herausschneiden bzw. -ätzen zu lassen. Die andere Bevölkerungsgruppe hatte Ihre Ident-Nr. auch eher gegen ihren Willen erhalten damals, und die Überlebenden zeigten diese Tatoos dann manchmal als Zeugen in Gerichtsprozessen. Ich mahne da mal: “Wehret den Anfängen, so viele Vorteile Euch auch versprochen werden!” Erst nachdenken, dann operieren lassen! Gilt m.E. übrigens für alle Arten von OPs.

    In-Vitro-Blutdruckmessung erfordert derzeit meines Wissens nach einen recht komplizierten Gefäßkatheter. Die In-Vitro-Blutzuckermesseung läuft auch nicht über einen implantierten Chip, sondern über eine (Wechsel)Elektrode, die in die Haut gestochen wird, und die an ein auf die Haut geklebtes Rechen-Modul die Messdaten zwecks Interpretation übergibt, welches dann via Bluetooth die Daten an ein “Endverbrauchergerät” übergibt. So eine Elektrode hält derzeit maximal 7 Tage (oder eben weniger) und kostet als Verbrauchsmaterial ca. 65€ pro Stück. Die Herstellerfirma zeichnet sich durch ihre großartige (weil nicht wahrnehmbaren) Kooperatiosnbereitschaft mit Vor-Ort-Händlern genauso aus wie mit der Verfügbarkeit der Geräte, welche im Los-Verfahren einzelnen Patienten einer gewissen Krankenversicherung zugewiesen werden.

    Eine zweite Variante war eine Elektrode im Aussehen einer Portnadel für den Bauchraum, welche an ein in einer Insulinpumpe intigriertes Blutzucker-Messgerät angeschlossen war. Eine Verknüpfung zwischen Messwert und Insulinmenge wäre zwar (technisch) möglich gewesen, wurde aber aus Sicherheitsgründen nicht eingebaut. Hintergrund war die nicht mehrfach redundat ausgelegte Blutzuckermessung, die bei fehlerhaften Messwerten zu einer schweren Hypoglykämie des Patienten durch vermehrte Insulinapplikation hätte führen können. Soweit ich mich erinnere, ist dieses System aber wieder weitestgehend vom Markt verschwunden – ich habe aber mit Insulinpumpen und deren Trägern nur sporadischen Kontakt.

  8. #12 gedankenknick
    21. Januar 2016

    Achso, den “Peilsender” trage ich sowieso mit mir rum – nennt sich Handy bzw. Cellphone, und moderne UFVs (und auch deutsche Polizeihubschrauber) haben die passende Technik an Bord, um den stärksten Sendemast der Umgebung zu simulieren und so via einer Kreuzpeilung (beim Flug eines Bogens) eine recht exakte Standortbestimmung vornehmen zu können. Implantierte RFIDs hätten nun den unbestreitbaren Vorteil, dass ich den meinigen nicht einfach meinem Kumpel ausborgen (oder ohne dessen Wissen in seine jackentasche stecken) könnte, solange ich mich nicht selbst verstümmel. Außerdem kann man RFIDs nur zerstörungsfrei “ausschalten”, in dem man sie mittels eines Fahrradayschen Käfigs abschirmt. Nicht umsonst gibt es schon “funkdichte” Hüllen für RFID-Reisepässe (wobei in diesem schon wesentlich mehr Daten drin sind – und auch eine höhere Reichweite ermöglichst ist aufgrund der größeren Antenne) und Brieftaschen (kontaktlose Kreditkarte).

    Andererseits, wenn der Chip unter die Kopfhaut kommt, hat der Aluhut vielleicht doch noch Zukunft! 😀

  9. #13 miesepeter3
    25. Januar 2016

    Und wann kommt der Gehirnchip, mit dem wir dann auch noch maschinengerecht denken können?

  10. #14 (Evangelist) Manuel Lehmann
    Mannheim
    13. September 2016

    (EVANGELIST-MANUEL LEHMANN): Man sollte sich dieser Angekegenheit wahrhaftig ernste Gedanken darüber machen. Ob dieser Chipinplantat schon demnächst oder irgendwann zum staatlichem Gesetz in der EU sein wird, ist im Vorfeld jetzt noch nicht so aktuell von Wichtigkeit, obwohl es sehr wichtig und ernst zu nehmen ist. Das dieses Gesetz kommen wird ist sicher, aber wann ist eigentlich immer noch bis jetzt unklar. Aber wenn dieses in kurzer Zeit kommt, so wird dies auch mit Sicherheit in allen Medien und nicht nur im Intetnet sondern auch im Fernsehen durch allen politischen Regiereungen zu sehen und zu hören sein, denn das wäre ja dann auch Gesprächsthema Nr 1.
    Das aber dies kommen wird ist klar und deutlich, und dieses könnte auch kein Bürger eines EU Landes verhindern.
    Denn was die regierenden Gesetzesgeber beschließen wird auch schließlich realisiert werden, ob die Bürger es letztendlich möchten oder nicht. Es ist wie bei der Euro-Einführung, viele fanden es gut und viele aber wiederum nicht. Am Ende aber wurde sowieso das getan was schon längst vorher von der Reierung entschieden wurde. Die Frage die man sich im Vorfeld stellen sollte ist, was sollte man tun wenn Ausweis, Krankenkarte nicht mehr gültig sind, und Bargeld abgeschafft ist und die Bankkarte nicht mehr funktioniert?
    Hier ist Weisheit gefragt. Denn was in naher Zukunft hier geschehen wird ist schon zirka vor zwei tausend Jahren in der Bibel (Offbarung 13) prophezeit worden. Daran erkennen wir das die Bibel, das Wort Gottes doch recht hat.
    Ich kann zwar niemanden sagen wie es für denen aussehen wird welche sich dieser Gesetzgebung widersetzen, denn der Staat wird dieses dann auch als gesetzeswidrig halten. Das einzige was ich glaube ist Gottes Wort und somit ich dann auch sagen kann, das Menschen welchen keinen Glauben an Gott und sein Wort haben es dann sehr schwer haben werden. In erster Linie werden sie laut biblischer Aussage von Gott gerichtet werden, weil dies ein Akt des Satans ist, und im irdischen Leben werden sie ständig überwacht werden, und da wird es keine Privatsphäre mehr geben.
    Hier bleibt nur noch der Glaube an Jesus Christus übrig, der von allem Übel und Bösen retten kann. Wenn dieser Chip-Inplantat zum staatlichen Gesetz wird, dann weis ich eines ganz sicher und klar, das Gott mich und alle seine Getreuen davon bewahren und beschützen wird, und das er jetzt für uns schon einen perfekten Plan hat. Dies bekenne ich – dies glaube ich – und dies verkünde ich. Amen.
    Jeder trifft aber seine eigene Entscheidung und hat somit auch seine Last zutragen. Zum Ende möchte ich noch gerne etwas aus der Bibel zitieren:
    (Lukas-Evangelium 11,28):
    ER ABER SPRACH, GLÜCKSELIG SIND VIELMEHR DIE, DIE GOTTES WORT HÖREN UND ES BEWAHREN !
    (1.Korinther 1,18):
    DENN DAS WORT VOM KREUZ IST EINE TORHEIT DENEN, DIE VERLOREN GEHEN; UNS ABER, DIE WIR GERETTET WERDEN, IST ES EINE GOTTESKRAFT; Amen.