“IGHG” steht auf einem alten Fleischermesser, auf das mich ein Blog-Leser hingewiesen hat. Kann jemand damit oder mit den anderen Symbolen auf der Klinge etwas anfangen?

“Wir haben ein Fleischerbeil mit heidnischen (?) Symbolen und römischen Buchstaben in der Familie gefunden”, schrieb mir vor Kurzem ein Blog-Leser.

Das Messer stammt aus dem Odenwald in Südhessen und ist laut dem Leser etwa 200 bis 250 Jahre alt. Der Säbelgriff passt seiner Meinung nach nicht zu einem Fleischermesser. Hier ist ein Bild:

Fleischermesser-Ruettermann

Auf der Klinge kann ich das Symbol eines Zweigs und zahlreiche Sterne erkennen. Außerdem sind die vier Buchstaben IGHG zu lesen. Um eine Verschlüsselung im klassischen Sinne dürfte es sich dabei wohl nicht handeln, wohl eher um eine Abkürzung. Vielleicht steht IGHG für einen kurzen Spruch, oder vielleicht sind es die Initialen des Herstellers bzw. Besitzers.

Die Symbole direkt über IGHG könnten die Buchstaben C und G darstellen – ich bin mir aber nicht sicher. Was der Zweig und die Sterne zu bedeuten haben, ist mir ohnehin unklar.

Weiß jemand mehr? Der Besitzer des Messers und ich würde uns über entsprechende Hinweise freuen.

Zum Weiterlesen: Ungelöst: Die rätselhafte Pistolen-Aufschrift

Kommentare (24)

  1. #1 Richard SantaColoma
    https://proto57.wordpress.com/
    16. Juli 2016

    I wonder if the shape around the IGHG is a logo for a maker… maybe even a symbol for a type of anvil?

    Not the same, but similar in some ways, to:
    https://s-media-cache-ak0.pinimg.com/236x/0f/d1/f4/0fd1f4965eb147368ba26284743b8522.jpg

  2. #2 Kristin
    16. Juli 2016

    Direkt habe ich leider keine Antwort darauf, ich aber würde, sofern die “Messerschiene” erfolglos bleibt, mein Augenmerk auf alte Waffen lenken. Es gibt genügend Beispiele für umgearbeitete Waffen. Die Symbole sind allerdings irritierend.

  3. #3 David Allen Wilson
    Asheville
    16. Juli 2016

    Ik Geloof in de Heilige Geest (IGHG)

  4. #4 Notula
    Bayern
    17. Juli 2016

    Die Buchstaben IGHG sind die Herstellermarke wie z,B, “WMF”. Um eine Meistermarke wird es sich kaum handeln, da die Punzierung für den Feingehalt des Silbers fehlt, es sich also um eine nur versilberte Klinge handeln dürfte.
    Die Buchstaben über der Marke könnten auch die Mondsichel darstellen, ein Bestandteil deutscher Silbermarken. Kuriositäten dieser Art mit etwas exotischer Anmutung gab es besonders im 19. Jhd.,
    das Alter von 200-250 Jahre halte ich für übertrieben.
    Interessant wäre auch ein Foto der Rückseite.

    Was die Marke angeht, werde ich mal nachsehen…

  5. #5 Adrian
    Kirn
    17. Juli 2016

    Der Griff sieht angeschweißt aus, also keine 200 Jahre. Das ist nicht feuergeschweißt, sondern bereits elektrisch. Um das genauer sagen zu können, muss man das Messer mal in der Hand haben.

  6. #6 ragnar
    bilkheim
    17. Juli 2016

    also für mich sieht die klingen spitze nach einen alten sax aus.war ein gebrauchs messer zum holz hacken und diverse andere arbeiten.und natürlich auch für den kampf gedacht.aber 250 jahre da wäre es sehr jung.mfg

  7. #7 Jürgen Günther
    Bad Homburg
    17. Juli 2016

    Hallo

    Bei der Abkürzung könnte es sich um den Spruch “In Gottes Hände Gegeben” oder “In Gottes Händen Geborgen” handeln. Das ist ein Taufspruch. Gerade arme Leute, wie etwa aus dem Odenwald im 18. Jhdt., haben alltägliche Gegenstände aufgewertet und als Taufgeschenke weitergegeben. Vorher wurde z.b. ein neuer Griff angebracht oder die Klinge verziert, damit es etwas Besonderes war. Die Wurzel oder der Zweig ist ein Taufsymbol für Beständigkeit und Heimat. Die Abkürzung C.G. könnte entweder der Schenker sein oder der Täufling. Ich bin hier aber auch nur am mutmaßen wie viele andere.

    Gruß Jürgen

  8. #8 Vladimir
    korotko.by
    17. Juli 2016

    Vielen Dank für Ihren interessanten Artikel

  9. #9 Notula
    Bayern
    17. Juli 2016

    So, nun habe ich meine Silber-Literatur durchgesehen und – leider – keinen Hinweis auf den Hersteller gefunden, was nicht weiter ungewöhnlich ist. Es gibt massenhaft Stücke aus kleinen Manufakturen, die nicht dokumentiert und nicht mehr zu identifizieren sind. Im übrigen müssen die Buchstaben IGHG in der Kartusche nicht zwingend eine Herstellermarke sein, sie könnten auch als Abkürzung für einen Verein oder ein Bündnis stehen, wenn die Klinge eine individuelle Auftragsarbeit war.

    Das mit der Mondsichel muss ich revidieren, denn ohne Angabe der Legierung macht das keinen Sinn. Nachdem ich mir das nochmal genauer angeschaut habe, denke ich, dass es sich um die Buchstaben C und Ci handelt. Die Anordnung von jeweils drei Punkten zu den Buchstaben und ebenso die Darstellung von Zweigen/Ähren und Sternen läßt mich vage an Freimauerer-Symbolik denken, aber damit kenne ich mich nicht genügend aus und kann es nicht beurteilen.

    Ich würde dem Besitzer empfehlen, Fotos an “Kunst und Krempel” beim BR zu schicken. Die sind an ausgefallenen Stücken immer interessiert und haben wirklich hervorragende Experten.

  10. #10 TWO
    17. Juli 2016

    Industrie Gesellschaft Hessen…..?

  11. #11 Marc
    17. Juli 2016

    Fehlt da beim letzten Buchstaben G nicht der Querstrich, oder sehe ich das falsch ?

  12. #12 Klaus Schmeh
    17. Juli 2016

    David Wilson über Facebook:
    https://books.google.com/books?id=7mKvCwAAQBAJ&pg=PR6&lpg=PR6&dq=IGHG+“ik+geloof+in+de+heilige+geest” This is where I found “IGHG” and “ik geloof in de heilige geest”. It’s possible “C” and “G” would then be “Christus” and “God”.

  13. #13 Klaus Schmeh
    18. Juli 2016

    David Wilson über Facebook:
    Well, if it’s in German, it could be “Ich glaube an den Heiligen Geist”, especially if the knife was from Germany.

  14. #14 Klaus Schmeh
    18. Juli 2016

    Bart Wenmeckers über Facebook:
    I would have to agree with Davids interpretation although Ghost is the literal translation of Geest

  15. #15 Richard SantaColoma
    https://proto57.wordpress.com/
    18. Juli 2016

    I looked more closely at the design around “IGHG”, and I think that it is intended as a company logo… but not an anvil, because it has purposely rough edges. Perhaps it is a stylized animal, like an owl, or standing bear. Here is an enlargement I made of it:
    https://www.santa-coloma.net/general/IGHG_logo.jpg

    Perhaps it is still some mechanical representation, as companies often use: Such as Citroen’s “V’s” representing a gear mesh they produced, or BMW’s, what a propeller looks like in the sun, when spinning.

    But it looks to me like an animal might be intended.

  16. #16 Thomas
    18. Juli 2016

    “IGHG” ist auch meiner Meinung nach – wie schon David schreibt – als (auf deutsch) “Ich glaube (an den) Heiligen Geist” zu deuten. Dieser Teil des apostolischen Glaubensbekenntnisses wird dem Apostel Bartholomäus zugeordnet (https://books.google.de/books?id=BVaY-bHxFfkC&pg=PA27&lpg=PA27). Sein Martyrium bestand darin, (Achtung, nichts für Zartbesaitete!) mit einem Messer gehäutet zu werden
    (https://www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Bartholomaeus.htm), weshalb er mit den Attributen des Messers und seiner abgezogenen Haut dargestellt wird. Z.B. gibt es in einer Kirche in Einbeck einen Radleuchter, auf dem Bartholomäus mit dem Credo “Ich glaube an den Heiligen Geist” und einem Messer zu sehen ist. (https://www.inschriften.net/einbeck/inschrift/nr/di042-0009.html#content). Beim Schmieden oder Gravieren eines Messers wäre der Text etwas lang; von daher bot sich das Akronym “IGHG” an.

  17. #17 Thomas
    18. Juli 2016

    Richards Vermutung “stylized animal” bringt mich noch auf den Gedanken, dass hier vielleicht Bartholomäus’ abgezogene Haut stilisiert dargestellt werden sollte, aber da will ich mich nicht festlegen, Bilder von unterschiedlichen Bartholomäusdarstellungen gibt es ja zuhauf.

  18. #18 Thomas
    18. Juli 2016

    Im Internet findet man ürigens auch viele Darstellungen des Apostels Batholomäus mit seinem Attribut, also dem Messer, und der lateinischen Form des zum ihm gehörenden Bekenntnisses “Credo in spiritum santum”, auf deutsch also “Ich glaube an den Heiligen Geist”, der Langform von IGHG.

  19. #19 Thomas
    18. Juli 2016

    Nachtrag: Wenn es sich um ein Fleischermesser handelt, liegt der Bezug zu Bartholomäus als Schutzpatron der Metzger auf der Hand.

  20. #20 michanya
    14. November 2016

    … Metzger Metzger wetz dein Messer – wenn es wetzt dann schneide auch besser …

    Schuld sind dieGÖTTER – der GOTT des Gemetzels – oder als MESSIAS fällst halt unter ein opferMESSER – sonst tuts ja nicht bluten fur Deinen Gottvater … weil GOTT will nur WEISSES Fleisch …

    Blood and Tears for fears – biotec4u

  21. #21 michanya
    14. November 2016

    … und IGHG – ich glaube an den Heiligen Geist – ist ja symbol WEISSES TAUBE – und die reisen in der Not ihre Brust auf und füttern die Jungen mit EigenBlut – so wird der Vogel auch dargestellt – mit 3 Tropfen Blut auf Brustgefieder.

    zart gebacken mit Speck ummantelt schmecken sie dem Pastor auch – biotec4u

  22. #22 michanya
    14. November 2016

    … und vom IGHG inspiriert – wollte unser Heiliger Vater FRANZISKUS – bereits mit VIER Jahren Metzger werden – xaVIER dient auch seinem Herrn. FRANZISKUS bewunderte nach eigenen Angaben das Kunstwerk wie der argentinische Metzger das Fleisch zerlegte und ganz flink die Messer beidseitig wetzte um sie scharf zu machen. Es ist eine Schmiedekunst Messer herzustellen und zuharten – oft in Eiswasser. Heute haben wir Keramikmesser – extra scharf und in allen Facetten im Messerblock. Ein Priester bringt fur GOTT Opfer dar und dazu gehört auch das Zelebriermesser fur die Heilige Zeremonie. In der Bundeslade wurde auch der Vorhang mit Blut bespritzt. Makelos – Rein – koscher muss dass Opferlamm sein – die ZJ verweigern bis heute wegen dem WEISSEN Fleisch jede Bluttransfusion. Auch die Druiden hatten ja spezielle Sichelmesser – um z.B. ihre Mistel zu schneiden. Und ein KRUMMDOLCH aus dem Orient ist es nicht – auch sie dienten dem Opferdienst. Und der Baum könnte vielleicht eine Birke sein – weil man sagt das die Birke im Saft steht und BLUTET – gerne wurden auch mit dem SCHNITZMESSER die zarte Linde zu Madonnenfiguren verwendet.
    Es steht auf Messers Schneide – gilt als Richtspruch und das DAMOKLESMESSER hing an einem Pferdehaar – als Richterurteil durch GOTT.

    Martyrium und Messer mit GOTT – biotec4u

  23. #23 Vandana1
    14. März 2019

    Das kleine c könnte das Alchemie symbol für Silber sein.

  24. #24 Karl
    14. März 2019

    Wenn das Messer im Odenwald des ausgehenden 18. Jahrhunderts gefertigt wurde, ist es naheliegend, dass es sich dabei um ein jüdisches Schächtungsinstrument handelt, erkennbar an der Blutrinne und evtl. dem fünfarmigen Sternzweig, denn sowohl im Judentum als auch im Islam ist der Verzehr von Blut verboten und der Zweig könnte ein Friedenssymbol darstellen. Empfehlenswert dazu Michael Rosenbergers Buch ‘Der Traum vom Frieden zwischen Mensch und Tier’, Kösel-Verlag, München 2015. Demnach soll beim Schächtungsritual laut der Thora durch das vollständige Ausbluten des Tieres beim Menschen eine Hemmschwelle zur Überlegung der Notwendigkeit der Tötung erzeugt werden. Auch das Akronym spricht für ein jüdisches Schächtungsmesser. Allerdings scheint die Symbolik (das Ci erinnert sogar etwas an den türkischen Halbmond) islamischer Herkunft zu sein.