Für 2022 sind mehr Veranstaltungen zum Thema Krypto-Geschichte geplant, als es sie jemals innerhalb eines Jahres gegeben hat. Zum ersten Mal seit zehn Jahren soll auch wieder eine Voynich-Manuskript-Konferenz stattfinden.
English version (translated with DeepL)
Vor knapp zehn Jahren fand in der Nähe von Rom eine interessante Konferenz statt: die “Voynich 100”. Es handelte sich dabei um die bis heute mit Abstand größte und umfassendste Veranstaltung zum Voynich-Manuskript, dem berühmten verschlüsselten Buch, das die meisten Leser kennen dürften. Organisiert wurde diese Konferenz von Claudio Foti, René Zandbergen und Michelle Smith. Ich habe damals ein Video gemacht, das einen Eindruck gibt:
René Zandbergen hat mich nun darüber informiert, dass im November bzw. Dezember 2022 eine weitere Voynich-Manuskript-Konferenz stattfinden soll. Es soll sich dabei um eine reine Online-Veranstaltung handeln, die von der Universität Malta organisiert wird. Wer möchte, kann einen Vortrag einreichen. Ich werde das in jedem Fall tun.
ICCH-Vorträge
Wo wir schon bei Online-Konferenzen sind: Auch die ICCH, bei der ich schon ziemlich oft vorgetragen habe, hat einige interessante Veranstaltungen auf der Agenda. Am kommenden Sonntag wird Jason Fagone, ein US-Schriftsteller, über die Kryptologin Elizebeth Friedman referieren. Ich habe Jason einmal getroffen und habe natürlich auch sein Buch über Elizebeth Friedman gelesen – absolut empfehlenswert.
Am 15. Mai bin ich dann wieder an der Reihe: Im ICCH-Forum werde ich einen Vortrag mit dem augenzwinkernden Titel “How to become a cyber criminal” halten.
Wie immer gilt: ICCH-Vorträge finden online statt, die Teilnahme ist kostenlos. Der Zugangs-Link wird über die zugehörige Mailing-Liste verschickt. Wer diese nicht abonniert hat, kann den Link von mir erhalten.
Die cryptovision Mindshare
Mein besagter ICCH-Vortrag ist auch eine Generalprobe für eine Präsentation mit ähnlichem Inhalt, die ich ein paar Tage später bei der cryptovision Mindshare (19.-20. Mai 2022) halten werde. Die Mindshare ist die Hausmesse und Hauskonferenz meines Arbeitgebers. Sie findet nicht online, sondern live in Gelsenkirchen statt. Die Teilnahme ist kostenlos und für jeden offen.
Ich werde auf der Mindshare zudem zur Einführung einen Vortrag zum Thema Post-Quanten-Kryptografie halten. Darüber hinaus unterstütze ich mehrere Kollegen bei der Konzeption ihrer Vorträge. Ich kann schon jetzt verraten, dass wir uns einige Kuriositäten haben einfallen lassen.
Außerdem werden bei der Mindshare meine Freunde Marc Simons und Paul Reuvers vom Cryptomuseum mit von der Partie sein. Die beiden werden eine Enigma und weitere Verschlüsselungsmaschinen aus ihrer Sammlung präsentieren. Zusätzlich gibt es von Marc und Paul einen Vortrag zur “Operation Rubikon”.
Das alles wird höchstens noch von der legendären Mindshare-Party übertroffen, die am Abend des ersten Tages steigen wird.
Das NSA Symposium
In der Woche vor der Mindshare findet das NSA Symposium on Cryptologic History statt. Diese bedeutendste Konferenz zur Krypto-Geschichte hätte eigentlich schon letztes Jahr im Oktober als Präsenzveranstaltung abgehalten werden sollen. Dank Corona wurde sie jedoch verschoben und findet nun online statt. Dies könnte eine einmalige Gelegenheit sein, das NSA-Symposium mitzuerleben, ohne in die USA reisen zu müssen.
Ich bin beim Symposium mit zwei Vorträgen am Start. Einen davon (über die parapsychologischen Experimente von Robert Thouless) werde ich mit Elonka Dunin zusammen halten. Der andere behandelt die Chiffren der Roten Armee Fraktion (RAF).
Die HistoCrypt
Vom 20. bis 22. Juni geht es dann weiter mit der HistoCrypt in Amsterdam. Diese soll vor Ort stattfinden.
Als Leiter des Steering Committee (ich hoffe, ich kann dieses Amt bald abgeben) durfte ich leider keinen Vortrag einreichen. Dafür habe ich die zweifelhafte Ehre, das Business Meeting zu moderieren, in dem es durchaus hoch hergehen kann.
Ein Konferenzjahr wie noch nie
Insgesamt wartet also ein Konferenzjahr auf uns, wie es noch nie eines gegeben hat.
Hinweisen möchte ich dann noch auf meinen Vortrag im Spionagemuseum in Berlin, der am 2. Juni 2022 stattfinden wird.
Eine Übersicht über meine Vorträge gibt es übrigens hier. Ich würde mich freuen, bei der einen oder anderen Gelegenheit Leser meines Blogs zu treffen.
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Further reading: Voynich 100: Rückblick auf eine tolle Veranstaltung
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