Blog-Leser haben mich auf eine Medaille hingewiesen, auf der der Chiffriermaschinen-Fabrikant Boris Hagelin abgebildet ist. Zwei Exemplare davon sind bekannt. Weiß ein Leser etwas über den Hintergrund dieses Abzeichens?
English version (translated with DeepL)
Wer sich für Verschlüsselungsmaschinen interessiert, sollte sich auf der Web-Seite Cryptomuseum.com umsehen, die von meinen niederländischen Freunden Paul Reuvers und Marc Simons betrieben wird. Es gibt keine bessere Quelle zu Enigma, Kryha, KL-7 und Co.
Die Hagelin-Medaille
Auf der Crypto-Museum-Seite ist auch eine Medaille zusehen, auf der Boris Hagelin abgebildet ist.
Boris Hagelin (1892-1983), ein Schwede, der sich in der Schweiz niederließ, gilt als der einzige Unternehmer, der es je mit der Herstellung von Verschlüsselungsmaschinen zu Reichtum gebracht hat. Im Kalten Krieg war Hagelins Firma “Crypto AG” Weltmarktführer für Chiffriergeräte. Das Modell C-52 bzw. CX-52 wurde in über 60 Länder verkauft.
Es verwundert sicherlich nicht, dass ein Mann wie Boris Hagelin auf einer Medaille abgebildet ist. Klar ist auch, dass das Abzeichen 1959 entstanden ist, denn diese Jahreszahl ist aufgeprägt. Hagelin war zu diesem Zeitpunkt 67 Jahre alt, was zum Porträt durchaus passt.
Die Medaille wurde anscheinend von Goffredo Verginelli (1911-1972) hergestellt, dessen Nachname über Hagelins Kopf zu lesen ist.
Doch aus welchem Anlass und für wen wurde die Medaille geschaffen? Paul und Marc kennen die Antwort nicht.
Ein weiteres Exemplar
Vor ein paar Tagen habe ich eine E-Mail von Tobias Schrödel erhalten, der Lesern dieses Blogs unter anderem als Comedy-Hacker und Krypto-Buch-Experte bekannt sein dürfte. Tobias besitzte ebenfalls eine Hagelin-Medaille dieser Art – allerdings nicht in schwarz, sondern in einer Kupferfarbe.
Tobias hat die Medaille im Jahr 2007 oder 2008 von Oskar Stürzinger erhalten, einem ehemaligen Mitarbeiter von Hagelin. Stürzinger, der damals in Monaco lebte, fand einen Cryptologia-Artikel von Tobias so spannend, dass er ihm einen Brief schrieb und diese Münze beilegte (komisch, so etwas ist mir noch nie passiert).
Die Medaille war in einer Münzschatulle der Firma Wilkens in Hamburg verpackt – was natürlich auch Zufall sein kann.
Leider weiß auch Tobias nichts über den Hintergrund dieser Medaille. Die Frage ist auch, warum es sie in mindestens zwei Farben gibt.
Kann ein Leser mehr zu dieser Medaille sagen? Paul, Marc, Tobias und ich würden uns über Kommentare freuen. Sollte er interessante Antworten geben, werden Paul und Marc sie sicherlich auf ihrer Crypto-Museum-Seite veröffentlichen.
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