Über Politik hierzulande kann man trefflich streiten. Einige halten denn auch die Maßnahmen gegen die Pandemie für einen Ausdruck von Diktatur und reden dem “Great Reset” das Wort. Inzwischen jedoch … ist die Pandemie (zumindest) politisch (vorerst) beendet.
Dennoch wird noch weiter demonstrierend “spaziert” und die Berufsverschwörer können selbstverständlich nicht aufhören, schließlich haben sie schon sehr viel emotionale Energie und eigene Glaubwürdigkeit (bei ihren Anhängern) in die Verschwörungserzählung investiert. Die Gemäßigteren unter uns finden die Entscheidung des Bundestages zur Impfpflicht gut oder weniger gut – können aber damit leben, weil zur Demokratie eben ab und an gehört, dass die Zufriedenheit mit Entscheidungen ein flüchtiges Gut ist.
Die Weltlage hat dennoch auch die Verschwörungsraunenden überrumpelt – man weiß nicht, ob vielleicht der eine oder andere noch auswandern mag, andere aus dieser Fraktion haben es bereits getan. Dies alles freiwillig, beziehungsweise wegen eingebildeter Bedrohungslage. Dass andererseits in Mitteleuropa wieder Flüchtende ankommen, die ganz andere Fluchtgründe haben, und selbst in bei rigider Unterdrückung Menschen mutig gegen das Regime demonstrieren, kann niemanden verborgen geblieben sein.
Mich lässt dies unter anderem an den österreichischen Dichter Theodor Kramer denken, dem es 1939, lange nach dem “Anschluss” Österreichs an das Deutsche Reich, gelang nach London zu flüchten. Die Gruppe Zupfgeigenhansel hat in einem Projekt 1985 einige seiner Gedichte vertont. Unter anderem dieses hier, in der Interpretation von Erich Schmeckenbecher (der einen Hälfte von Zupfgeigenhansel) – ein schönes Nachdenklied:
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