Albrecht von Wallenstein is one of the most important military leaders in European history. A partially encrypted letter he wrote in 1616 is still unsolved.

Albrecht von Wallenstein (1583-1634) is a well-known figure in German history. He was a military leader and politician, who offered his services and private army during the Thirty Years’ War to the Holy Roman Emperor Ferdinand II. He became the supreme commander of the armies of the Habsburg Monarchy and a major figure of the Thirty Years’ War.

Most Germans know Albrecht von Wallenstein also as the subject of Friedrich Schiller’s play trilogy Wallenstein.

Wallenstein

Wallenstein is not mentioned in the crypto literature I know. As it seems, no crypto historian has so far cared about the way Wallenstein wrote his letters and whether he encrypted them. It therefore came as a surprise to me when I found a report about a partially encrypted letter written by Wallenstein (dated 1616) in an article published on an autograph collectors’ web site. Here’s the letter:

Wallenstein-cryptogram-1

The article was written by some Wolfgang Reitzi, who had purchased this Wallenstein letter at an auction house. When he saw that the middle part of it was encrypted, he tried to decode it, but he wasn’t successful. He contacted a friend, who had a background in military and intelligence, but he couldn’t solve this cryptogram, either.

According to the article, Wallenstein’s encrypted letter (I call it the “Wallenstein Cryptogram”) is still unbroken. The author, Wolfgang Reitzi, even offered a bottle of champagne as an award for a successful codebreaker.

Wallenstein-cryptogram-2

Can a reader make sense of the Wallenstein Cryptogram? It consists mainly of numbers. My suspicion is that the digits should be read as pairs. If this assumption is correct, the cryptogram reads “12 32 39 …”, and we have to deal with an alphabet consisting of two-digit numbers between 11 and 35. In addition, the letter “a” appears a few times. My next guess is that each two-digit number stands for a letter in the alphabet. However, I haven’t found a substitution table yet.

If you know more, don’t hesitate to post a comment.

Further reading: Nomenclator encryptions: centuries old, but still hard to solve

 

Kommentare (21)

  1. #1 Peter Lichtenberger
    Babylon 3
    19. August 2016

    Ich halte das “a” für eine 0. Begründung: Die Null kommt mir viel zu selten vor.

  2. #2 Narga
    19. August 2016

    Hier meine Lösung soweit mal:
    d i e s e l b i g e,
    w e i l e n
    d e m
    13 u c 25 s e n
    a n i e z o
    e i n a b r u c h
    z u t h u e n,
    g u t e
    g e l e g e n h e i t,
    s i c h
    u n s a u m l i c h
    z u u n s
    n a h e r n
    25 2
    h e r z u
    r u g e n
    w o l e n

    mit dem Vorschlag von Klaus (Zweierpaare) und den Ersetzungen:
    35 a
    11 b
    14 c
    12 d
    34 e
    f
    33 g
    15 h
    32 i
    k
    16 l
    30 m
    21 n
    19 o
    p
    q
    26 r
    17 s
    18 t
    28 u
    v
    27 w
    x
    y
    a z

    • #3 Klaus Schmeh
      19. August 2016

      Super, vielen Dank! Ich werde jetzt gleich einmal Herrn Reitzi informieren.

  3. #4 tomtoo
    19. August 2016

    @ klaus
    @ narga
    hehe aber die flasche mŭsst ihr euch teilen !
    😉

  4. #5 Narga
    19. August 2016

    Nochmal etwas klarer:

    “dieselbige, weilen dem 13uc25sen an iezo ein Abbruch zu thuen, gute Gelegenheit, sich unsaumlich zu uns nähern 252 herzu ruggen wollen”

    Die kleinen Bögen über manchen Buchstaben sind ein Buchstaben-Verdoppelungszeichen und es gibt auch zwei Punkte über dem a für den Umlaut ä.

  5. #6 Thomas
    20. August 2016

    “13uchsen” soll heißen: “Fuchsen”; gemeint ist der General Hans Philipp Freiherr von Fuchs von Bimbach.

    Zum Hintergrund des Briefes und zu dem Text in Kurrentschrift gibt ein Auktionskatalog Auskunft:

    WALLENSTEIN, Albrecht von (1583-1634), eigentlich Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein, neben Gustav Adolf und Richelieu die beherrschende Persönlichkeit seiner Zeit,
    als Generalissimus zwischen 1625 und 1634 zweimal Oberbefehlshaber der kaiserlichen
    Streitkräfte im Dreißigjährigen Krieg, Herzog von Friedland, Fürst von Sagan, von 1628
    bis 1631 Herzog zu Mecklenburg, Brief (1 S. folio auf Doppelbogen) mit Ort, Dat.,
    „HaubtQuartir zue Aschersleben, den 22. July Anno 1626“, eigh. Grußformel u. Paraphe,
    „Euer Liebden dienstwilliger A(lbrecht)H(er)z(og von) F(rie)d(land)“, an den „Graff
    Thilly“ (= den Heerführer der Katholischen Liga Johann t‘Serclaes von Tilly, 1559-1632),
    übersendet ihm eine Nachricht seines Generalfeldzeugmeisters Schlick (= Heinrich Schlick
    Reichsgraf zu Bassano und Weißkirchen, 1580-1650, kämpfte in der Schlacht am Weißen
    Berge 1620 noch auf protestantischer Seite, konvertierte 1621 zum Katholizismus, wurde
    1625 Wallensteins Generalfeldzeugmeister, 1627 Feldmarschall, lehnte nach der Enthebung Wallensteins 1630 ab, unter Tilly wieder ins Feld zu ziehen, 1632 Hofkriegsratspräsident):
    „Was unß der Röm. Kay. Mayts. Cammerer, GeneralVeldtZeugmaister und Obrister, Herr
    Heinrich Schlick, Graff zue Passaun und Weißkirchen, für eine Aviso zugeschicket haben, wir Euer Eczellenz unverlengt, hiebey zu communicirn für nothwendig zusein erachtet …“. Es folgt die in Zahlen verschlüsselte Nachricht, ist weiterhin „zue angenehmer Diensterweißung willig und beraith“, neben Wallensteins Unterschrift ein vierzeilige Anmerkung in italienisch über „la intencione del Fuchs (= des in dänischen Diensten stehenden , 1567-1626); wohl eine verworfene Ausfertigung. Wallenstein ist zu Beginn der zweiten Juli-Hälfte beunruhigt über die Bewegungen des Grafen Peter Ernst II. von Mansfeld (1580-1626), der, obwohl von ihm im April bei der Dessauer Brücke geschlagen, zwischenzeitlich wieder so viel Truppen um sich gesammelt hat, daß er es wagen kann, die Grenze nach Schlesien zu überschreiten, um sich, nach Süden vorstoßend, mit Gábor Bethlen (1580-1629) in Oberungarn zu vereinigen; am 19. Juli faßt Wallenstein den Entschluß, Mansfeld zu verfolgen und trifft
    mit Tilly, der noch das dänisch besetzte Göttingen belagert, folgende Abmachungen: er
    wird ihm unter dem Kommando der Obristen Aldringen, Desfours und Herzog Georg von
    Lüneburg 85 Kompanien zu Fuß und zu Roß überlassen, dafür soll Tilly Wallensteins
    bisherige Elbstellungen halten; mit den Wallensteinschen Verstärkungen gelingt es Tilly, am 27. August die dänischen Truppen unter Christian IV. von Dänemark bei Lutter am
    Barenberge in einer der blutigsten Schlachten des Dreißigjährigen Kriegs vernichtend zu
    schlagen; hierbei fällt auch der in der oben erwähnen italienischen Anmerkung genannte
    General Fuchs. Wallenstein selbst überschreitet von Aschersleben aus Ende Juli mit 20.000 Mann die Elbe und schlägt sein Hauptquartier am 28. Juli in Zerbst auf; Schlick wird
    beim Zug nach Ungarn von Truppen Gábor Bethlens gefangengenommen, kann sich aber
    loskaufen und wird vom Kaiser zum Feldmarschall ernannt.

    • #7 Klaus Schmeh
      20. August 2016

      Interessant, diese Nachricht war wohl nicht ganz unbedeutend.

  6. #8 Thomas
    20. August 2016

    “Abbruch zu thuen” muss man wohl als “Schaden zufügen” verstehen: Wallenstein leitet an Tilly als Truppenführer der Katholischen Liga Schlicks Nachricht weiter, dass Schlick sich mit seinen Truppen nähere, weil eine gute Gelegenheit bestehe, die von Fuchs angeführten dänischen (protestantischen) Truppen zu schlagen. Dazu kam es dann einige Wochen später in der Schlacht bei Lutter.

  7. #9 Thomas
    20. August 2016

    Die hier verwendete Verschlüsselung mutet schon merkwürdig an: Ein geheimer Brief auf derart hoher militärischer Ebene und dann eine Chiffre ohne die zeittypischen Homophone und ohne eigenes Chiffrezeichen für den Namen des Generalfeldzeugmeisters im Rahmen eines Nomenklators. Sollte die Katholische Liga hier kryptografisch nur auf so kleiner Flamme gekocht haben?

  8. #10 Klaus Schmeh
    20. August 2016

    Bart Wenmeckers via Facebook:

    Thanks sharing the solution, especially the method. I find it a good learning experience working through a worked example.

  9. #11 Klaus Schmeh
    20. August 2016

    David Oranchak via Facebook:

    Is it just a simple substitution?

    • #12 Klaus Schmeh
      20. August 2016

      Yes, but the missing spaces makes it a little more tricky.

  10. #13 Thomas
    20. August 2016

    I ‘m still surprised that Generalissimus Wallenstein and Tilly merely used a simple substitution without homophones.

  11. #14 Narga
    20. August 2016

    Ich hatte im Nachhinein jetzt noch nach einer Systematik, Regelmäßigkeit oder einem Codewort in der Ersetzungstabelle gesucht, aber nichts gefunden. Vielleicht doch ein sehr einfacher Nomenklator, der zudem nicht sehr clever eingesetzt wurde? Die einzeln stehende 252 könnte dafür sprechen.

    “13uc25sen = Fuchsen” von Thomas überzeugt mich auch, 13 wäre dann F, ich denke aber 25 ist dann eventuell ein K(?), weil 15 anderweitig schon für das H verwendet wurde? Oder es wäre ein naheliegender Fehler (15 -> 25) beim Codieren.

    • #15 Klaus Schmeh
      20. August 2016

      Ein F kommt ja erstaunlicherweise im Text (sonst) nicht vor. Das “13uc25sen = Fuchsen” würde daher passen. Ob Wallenstein dabei 25=K bewusst gewählt hat oder ob dies ein Versehen ist, kann ich nicht sagen.

  12. #16 Thomas
    20. August 2016

    @Narga
    Es ist wohl eher eine etwas undeutlich geschriebene 1 (also 13 28 14 15 17 34 21). Die 1 und die 2 sind in dem Brief immer sehr ähnlich, bei der 2 ist aber der Bogen oben etwas ausgeprägter. Lässt man die alte Dativendung -en weg, stimmt die Schreibung ja dann auch mit derjenigen unten links (“Fuchs”) überein. Für “252” sehe ich übrigens auch keine Erklärung.

    • #17 Klaus Schmeh
      20. August 2016

      >Für “252” sehe ich übrigens auch keine Erklärung.
      Vielleicht ist es tatsächlich ein Wort (und die Verschlüsselungsmethode damit ein Nomenklator).

  13. #18 tomtoo
    20. August 2016

    eine nachricht von wałlenstein entschlŭsseln.
    nicht spannend nicht !!!!

  14. #19 Wolfgang Reitzi
    Wien
    27. August 2016

    Fünf Jahre bin ich nun im Besitz dieses Schreibens.. Gerahmt hängt es in meinem Arbeitszimmer. “Dort haftet schweigend der Brief”. Viele Menschen habe ich nach einer Lösung der Geheimschrift gefragt.
    ” Der Männer alle, so kühn sie sich mühten, die Schrift sich keiner gewann; Gäste kamen und Gäste gingen, die Stärksten zogen am Wort – keinen Zoll entwich der Brief”.
    Ich hatte das Thema bereits abgeschlossen.
    Da taucht vor einer Woche aus den Tiefen des Internet, wie Phönix aus der Asche, eine Email mit der Lösung auf.
    Ich habe fast den Verstand verloren.
    Und jetzt, lieber Herr Schmeh, kommt das furchtbare: Vor drei Jahren hat mir in Berlin eine Dame anlässlich einer Autographen Auktion Ihren Namen genannt und gesagt, wenn mir einer helfen kann, dann ist es der Schmeh. Warum ich Sie nicht kontaktiert habe, gehört nicht hierher. Ich werde es Ihnen persönlich schreiben.
    Mein Dank gilt Narga, diesem Meister der Entschlüsselungstechnik. Ich werde ihn auch noch persönlich kontaktieren.
    Tief verbeuge ich mich vor Thomas. Hier haben wir einen wirklich profunden Gelehrten mit einem stupenden Detailwissen des Dreißigjährigen Krieges vor uns. Ich möchte Sie näher kennen lernen. Bitte schreiben Sie mir über meine Website
    http://www.wolfgangreitzi.eu
    und lüften Sie den Schleier Ihrer Anonymität.
    Nochmals herzlichen Dank an alle die hier einen Beitrag geleistet haben. Ihr seid außergewöhnliche Menschen!

  15. #20 Klaus Schmeh
    27. August 2016

    @Wolfgang Reitzi:
    Danke, solche Kommentare lese ich natürlich gerne.

    >Ihren Namen genannt
    >und gesagt, wenn mir einer helfen kann, dann
    >ist es der Schmeh. Warum ich Sie nicht kontaktiert
    >habe, gehört nicht hierher.

    Ich befürchte, es liegt an meinem Nachnamen 😉 In Österreich ist ein Verwechslung mit dem Wiener Schmäh einfach nicht zu vermeiden.

  16. #21 Thomas
    28. August 2016

    Zuviel der Ehre, beschränkte sich mein Beitrag doch auf ein Zitat aus dem Auktionskatalog!