Korrelationen sind eine wunderbare Sache. Sie können uns bei möglichen Zusammenhängen zwischen Ursachen und Wirkungen auf die Sprünge helfen. Sie müssen es aber nicht.

Harald Walach und Rainer Klement haben vor kurzem eine Studie veröffentlicht, die den Zusammenhang zwischen der Zahl der Young Global Leaders (YGL) und dem Government Response Severity Index (GRSI) in verschiedenen Staaten untersucht. Der GRSI ist ein aus mehreren Einzelfaktoren zusammengesetztes Maß für die Strenge von Regierungsmaßnahmen zur Pandemiebekämpfung, die YGL sind eine Gruppe von Nachwuchsmanagern in einem Programm des Weltwirtschaftsforums.

Ergebnis der Studie: In der ersten Pandemiephase gab es keine relevante Korrelation, in der zweiten Welle dagegen schon. Als relevante Korrelation galt den Autoren ein Korrelationskoeffizient von mehr als 0,3.

Diese Studie hat mich kreativ werden lassen. Ich habe den Zusammenhang zwischen den Ergebnissen bei der bayerischen Landtagswahl 2018 und der 7-Tagesinzidenz in den bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten untersucht. Dabei habe ich als Relevanzkriterium ebenfalls einen Korrelationskoeffizienten von 0,3 zugrunde gelegt. Die Landtagswahlergebnisse sind aus der Regionaldatenbank Genesis des Statistischen Bundesamtes, die Inzidenzen vom RKI.

Ergebnis: Der Anteil der SPD-Stimmen bei der Landtagswahl korreliert mit 0,34 mit der 7-Tagesinzidenz am 1. April 2022. Bei den anderen Parteien gibt es keine nennenswerten Korrelationen. Inwiefern man die SPD nun für die 7-Tagesinzidenz am 1. April 2022 verantwortlich machen kann, muss natürlich in vertiefenden Untersuchungen geklärt werden. Schließlich ist Korrelation bekanntermaßen nicht gleichbedeutend mit Kausalität. Mit der 7-Tagesinzidenz vom 14. November, also quasi heute, beträgt die Korrelation übrigens -0,24, während jetzt die Grünen mit 0,31 dabei sind. Was das bedeutet, kann sich jeder selbst denken.

Vielleicht in diesem Zusammenhang auch noch von Interesse: Bezieht man die inländischen Gästeübernachtungen der Kreise auf die Wahlberechtigten und korreliert diese Quotienten mit der 7-Tagesinzidenz vom 1. April 2022, ergibt sich ein Korrelationskoeffizient von -0,14. Aber korreliert mit der 7-Tagesinzidenz vom 14. November sind es -0,31. Also genau wie mit dem Wahlergebnis der Grünen. Man höre und staune!

Mit diesen höchst bedeutsamen Befunden jenseits der Schwelle von 0,3 schließe ich diese Betrachtungen vorerst ab. Morgen ist Montag, das ist ganz regelmäßig nach Sonntagen der Fall. Kausalität liegt trotzdem nicht vor.

Kommentare (21)

  1. #1 RPGNo1
    20. November 2022

    WAS, um Himmels willen, haben Klement und Wallach da zusammengepanscht? Und warum hat die Zeitschrift diesen Kram überhaupt veröffentlicht?

    Verstehen all diese Leute nicht, dass Korrelation ≠ Kausalität?

    • #2 Joseph Kuhn
      20. November 2022

      @ RPGNo1:

      “Und warum hat die Zeitschrift diesen Kram überhaupt veröffentlicht?”

      Siehe auf der Seite der Zeitschrift zu diesem Artikel:

      Publication history
      Peer review began: September 20, 2022
      Peer review concluded: September 29, 2022
      Published: October 06, 2022″

      “Verstehen all diese Leute nicht, dass Korrelation ≠ Kausalität?”

      Sie verstehen es sehr gut und diskutieren den Punkt auch:

      “Correlation is not causation, yet correlations are preconditions for causation. (…) In order to prove causality, we would have to study mechanisms in depth.”

      Die gleiche Vorsicht lasse ich ja hier im Blogbeitrag auch walten 😉

  2. #3 Herr Senf
    Fakefield
    20. November 2022

    Bei den Querdeppen auf Twitter ist es derzeit auch ein beliebtes Spielchen, zB
    die Übersterblichkeit (ua Hitzesommer) oder die Geburtenrückgänge in den
    herausgepickten Ländern mit Impfquoten oder Boosterung zu “erklären”.
    Die Follower fragen dann überrascht, warum das noch keiner gemerkt hat.
    Letztendlich unterdrücken die Regierenden mit den Medien “diese Wahrheit”.

  3. #4 PDP10
    20. November 2022

    “Is the Network of World Economic Forum Young Global Leaders Associated With COVID-19 Non-Pharmaceutical Intervention Severity?”

    Ähm … sowas veröffentlicht man eigentlich als Scherz-Studie. Wie die Sache mit dem Käse und denn menschenwürgenden Bettlaken. Aber na gut. Wenn die die Arbeit schon selbst übernehmen sich lächerlich zu machen. Auch ok.

  4. #5 PDP10
    20. November 2022

    “Correlation is not causation, yet correlations are preconditions for causation. (…) In order to prove causality, we would have to study mechanisms in depth.”

    Mit anderen Worten: Das Paper ist schlicht ein Beispiel für Verschwörungstheoretiker-1mal1. “Seht die tollen Bilder! Das muss doch was bedeuten!” und dahinter ein lauwarmer Disclaimer.

    Da kann jetzt jeder Max Dumm irgendwo posten “Das ist bewiesen! Statistik! 1ELF!”.

    Möglicherweise ist das auch genau die Absicht.

  5. #6 Dirk Freyling
    Erde
    20. November 2022

    Herr Kuhn und Denkverwandte,

    ist es Unwissenheit, Verdrängung oder willentlich rein Ideologisches was hier geäußert wird?

    Es lohnt sich nicht aus ergebnisoffener, analytischer Sicht tendenziöse, ergebnisorientierte Ausführungen zu Ursachen und Wirkungen zu betrachten. Gleiches gilt für Kommentarausführungen.

    Fragmentarisches zur Erinnerung und Orientierung
    Das es Corona-Impfgeschädigte und Corona-Impftote gibt ist die Realität. Das Corona-Lockdowns wenig bis nichts im Sinne der propagierten Notwendigkeiten brachten, ist auch bekannt, sofern man populärwissenschaftliche Mainstream-Pfade verlässt und sich mit wissenschaftlichen Ausführungen, die übrigens allesamt in Englisch sind, beschäftigt.

    Da das die wenigsten lesen können und auch nicht Wissen wollen, “sage” ich das mal übergeordnet etwas “provokant” zum Mitdenken:

    »Die Realität fügt sich grundsätzlich keiner Theorie. Sie ist keine Nutte und sie ist auch kein williges Mißbrauchsopfer, das sich “die Theorie” durch Geld, vermeintliche Mißhandlung oder stupides Geschwätz gefügig machen kann!«

    Theorie steht hier exemplarisch (auch) für massenmedieninduzierte Ideologie (der “Verklärung”)

    Hand aufs Herz: Wenn die Menschen (in Deutschland) den Gedanken zulassen würden, das sie von den Regierenden und den meisten Journalisten in Bezug auf die Realität zum Narren gehalten sprich “auf Gutdeutsch” verarscht wurden und werden, dann ist deren komplettes Kuschel-, Sicherheits-, Glaubens- und Referenzsystem weg. Menschen müssten sich komplett neu orientieren und das können viele nicht…

    Allgemeiner formuliert: Umso länger und intensiver Falschinformationen und offensichtliche Inkonsistenzen sowie offensichtliche Widersprüche von Bürgern akzeptiert werden desto weniger sind die (Informations-)Betrogenen bereit, eines Tages die Wahrheit zu ertragen. Zu sehr nagt das Eingestehen des geduldeten Langzeit-Betruges an dem Ego. Statt nun “aufzustehen” und Widerstand zu leisten, wird massiv verdrängt und nicht selten werden die Aufklärer trotz nun besseren Wissens zu Feinden erklärt.

    Geschichte hat das mehrfach bewiesen, treffend mit den Worten Gustave Le Bons (1841-1931):

    “Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären versucht, stets ihr Opfer.”

    • #7 Joseph Kuhn
      21. November 2022

      @ Dirk Freyling:

      Auch Sie sollen noch etwas Auslauf in den letzten Tagen des Blogs haben, wenn auch nicht unwidersprochen.

      “ist es Unwissenheit, Verdrängung oder willentlich rein Ideologisches was hier geäußert wird?”

      Bei Harald Walach vermutlich von allem etwas.

      “Das es Corona-Impfgeschädigte und Corona-Impftote gibt ist die Realität.”

      Unbestritten. Die Frage ist immer: Wie sieht das Nutzen-Risiko-Verhältnis aus. Und weiter: Was hat das mit dem Artikel von Klement/Walach zu tun?

      “Das Corona-Lockdowns wenig bis nichts im Sinne der propagierten Notwendigkeiten brachten, ist auch bekannt”

      Mir nicht, zumindest nicht in dieser zeitlosen Aussage. Dass sie jetzt keinen Zusatznutzen mehr hätten, dürfte Konsens sein.

      “sofern man … sich mit wissenschaftlichen Ausführungen, die übrigens allesamt in Englisch sind, beschäftigt.”

      Das hätten Sie tun und nicht nur sagen sollen.

      “Wenn die Menschen (in Deutschland) den Gedanken zulassen würden, das sie von den Regierenden und den meisten Journalisten in Bezug auf die Realität zum Narren gehalten … wurden und werden”

      1. Ideologiekritik ist keine Erfindung der Gegenwart.
      2. Ideologiekritik, deren Fazit darin besteht, “die da oben belügen uns nur”, ist selbst Ideologie.
      3. Dass politische Parteien nicht im Besitz der reinen Wahrheit sind, ist trivial, deswegen heißen sie Parteien. Ihre Aussagen widersprechen sich seit jeher und sie bringen seit jeher Partialinteressen zum Ausdruck. Im Idealfall repräsentieren sie damit die Heterogenität der Bevölkerung, die Defizite sind Gegenstand der “Mainstream”-Politikwissenschaft.

      “Umso länger und intensiver Falschinformationen und offensichtliche Inkonsistenzen sowie offensichtliche Widersprüche von Bürgern akzeptiert werden desto weniger sind die (Informations-)Betrogenen bereit, eines Tages die Wahrheit zu ertragen.”

      Das mag sein. Bei den Querdenkern und AfD-Wählern dürfte das einen Teil der Motivlage erklären. Leider sind sie nur vom Regen in die Traufe gekommen. Zum Weiterlesen: https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2018/08/08/verschwoerungstheoretiker-als-irregeleitete-gesellschaftskritiker/

  6. #8 BPR
    20. November 2022

    Wie immer bei Korrelationen lohnt es sich, den Scatterplot der Originaldaten anzuschauen. Den haben die Autoren in Abb. 2 der genannten Studie dargestellt, zusammen mit angepassten Polynomen. Die Polynome dritten und vierten Grades zeigen über den empirisch untersetzten Wertebereich eine umgekehrte U-Form des untersuchten Zusammenhangs.
    Ungefähr die Hälfte der berücksichtigten Länder (meine visuelle Schätzung) hat gar keine Young Global Leader (YGL). In dieser Nullklasse streut der Global Response Severity Index (GRSI) über den gesamten möglichen Wertebereich. Nimmt man die Gruppe der Länder mit mindestens einem YGL, dürfte der untersuchte Zusammenhang mit dem GRSI in dieser Gruppe linear nahe Null und polynomisch umgekehrt U-förmig sein (auch meine visuelle Schätzung, die Autoren können nachrechnen). Wie auch immer: abnehmender GRSI passt im Ländervergleich gut zusammen mit zunehmend vielen YGL. Rohdaten, keine Kausalität.

  7. #9 RPGNo1
    21. November 2022

    @JK

    Siehe auf der Seite der Zeitschrift zu diesem Artikel:

    Weil die “Studie” in 9 Tagen peer-reviewt wurde? Deswegen wurde sie veröffentlicht? Aber vielleicht erwarte ich von Cureus auch zu viel.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Cureus

    “Correlation is not causation, yet correlations are preconditions for causation. (…) In order to prove causality, we would have to study mechanisms in depth.”

    So wie ich es sehe, haben sie es eben nicht verstanden. Das ist wilde Spekulation.

    • #10 Joseph Kuhn
      21. November 2022

      @ RPGNo1:

      “in 9 Tagen peer-reviewt”

      In 9 Tagen peer-reviewt, überarbeitet und wiedereingereicht.

      “So wie ich es sehe, haben sie es eben nicht verstanden. Das ist wilde Spekulation.”

      Den Unterschied zwischen Kausalität und Korrelation sehen sie und verstehen ihn auch, sie sind nicht dumm, trotzdem ist ihre Analyse wilde Spekulation und formt die Welt zudem nach ihrer Vorstellung, siehe den Kommentar von BPR.

  8. #11 Spritkopf
    21. November 2022

    Jetzt, da wir uns auf das Ende der Scienceblogs zubewegen und Freyling seine geistigen Pollutionen bezüglich ideologischer Verblendung der hier Kommentierenden (außer ihm selbst natürlich) ablaicht, finde ich, dass diese Kommentarperle nochmal in Erinnerung gerufen gehört.

    Wie sagt man doch gleich im Englischen? It didn’t age well.

  9. #12 Alisier
    21. November 2022

    @ Spritkopf
    Das Problem sind wahrscheinlich eher nicht die offensichtlich Fehlgeleiteten oder gar Durchgeknallten, sondern die noch halbwegs vernünftig Erscheinenden, welche dennoch schwer Danebenes vertreten, und zu einer Debatte nicht (mehr?) in der Lage sind.
    Verwirrte und Hyperventilierende aller Arten, welche Diskussionen, auch und gerade öffentliche, die nicht im Netz stattfinden, regelmäßig sprengen.
    Wie will man angesichts der immer sichtbarer werdenden Spackendichte eine Zivilgesellschaft voranbringen?
    Selbst die Wirrsten werden inzwischen manchmal extrem laut, übertönen Sinnvolles und schüchtern andere zunehmend ein, respektive rauben ihnen den letzten Nerv.
    Die kleinen Trumps, unverschämten Bescheidwisser und Empörbürger sind als Masse inzwischen durchaus relevant. Sie wieder einzufangen wird schwierig werden.

  10. #13 Soisses
    21. November 2022

    Gut gesehen von BPR: Die Punktwolke taugt eher dazu, KEINEN Zusammenhang zu veranschaulichen.
    Aber ich stolpere auch über den Satz, der so schein-einsichtig und bescheiden daherkommt:
    “Correlation is not causation, yet correlations are preconditions for causation.”
    Was nach dem yet kommt, halte ich für falsch.
    Ohne (ökologische) Korrelation kein kausaler Effekt möglich?
    Würde man einen etablierten Zusammenhang (Rauchen–>Lungenkrebs) aufgeben, weil es eine Punktwolke geben mag, in der die Zahl der Raucher (x-Achse) einer Bevölkerung nicht korreliert mit der Zahl der Lungenkrebsfälle (y-Achse)? Ökologische Korrelationen sind notorisch anfällig für Confounding. Lassen wir ein konfundiertes Aggregat gegen einen etablierten kausalen Effekt gewinnen? Echt jetzt?

  11. #14 Karl Mistelberger
    mistelberger.net
    21. November 2022

    Die selben Fuckwits, die Korrelationskoeffizienten von 0,3 für signifikant halten erklären auch gerne, dass alles mit allem zusammenhängt. Andererseits unterschlagen sie abertausende von möglichen Einflussgrößen in ihrem statistischen Modell.

  12. #15 Ludger
    21. November 2022

    Im WEF_YGL_Annual_Repot_2020_2021 steht, dass 28% der YGL aus Europa kommen, 27% aus Nordamerika und z.B. 6% aus Afrika.
    Für Nicht-Pharmazeutische Maßnahmen (Schließung von Schulen, Schließung von Arbeitsplätzen, Absage von öffentlichen Veranstaltungen, Einschränkung öffentlicher Versammlungen, Schließung öffentlicher Verkehrsmittel, Aufforderung, zu Hause zu bleiben, öffentliche Informationskampagnen, Einschränkung des innerstaatlichen Verkehrs und internationale Reisekontrollen) zitiert von der oben verlinkten Quelle “Der GRSI …” und übersetzt mit DeepL, also für solche Maßnahmen braucht es ein Gemeinwesen, welches diese Maßnahmen organisieren und sich finanziell leisten kann. Das korreliert mit dem Wohlstand und mit der Anzahl der YGLs in solchen Staaten. In armen Ländern wären Tagelöhner bei allgemeinen Lockdowns schlicht verhungert.
    Die Schlussfolgerung aus dem o.a. Paper:

    Restating our research question “Is the number and the gravitas of YGLs in a country associated with the country’s NPI in the first phases of the pandemic in 2020?” we conclude that there was an association between the number of YGLs in a country and a country’s strength of NPIs during the second phase of the pandemic, but not during the first. This speaks in favor of the hypothesis that the WEF operates as […]

    ist schlicht Humbug.

  13. #16 Herr ɟuǝs
    Fakefield
    21. November 2022

    … da gibt es noch so ein Statistikwunder aus Moskau, den “Impfmathematiker” Chudov,
    der seit ~zwei Jahren auf allen “Alternativkanälen” rumgereicht wird und Twitter beliefert.
    Anhand der aktuellen Übersterblichkeit von 40% (!) hat er ganz präzise ausgerechnet,
    daß ein ungeimpfter 40jähriger eine schöne Lebenserwartung von 80 Jahren hat,
    ein huch geimpfter 40jähriger nur 64 Jahre alt wird, Europa fehlen schon 1 Mio Kinder.

  14. #17 Felix
    23. November 2022

    Die Studie von Walach gibt 313 YGLs an, ist da bei so einer niedrigen Grundgesamtheit ein Korrelationskoeffizient von 0,3 nicht etwas… mutig?

    Ein Korrelationskoeffizent von 0,3 ergibt ja eine ziemlich verstreute Punktewolke [1]
    Haben die Autoren die Daten überhaupt “richtigherum”? [2]
    Auch bei ordentlich gewähltem Korrelationskoeffizienten kann ja manchmal ziemlicher Blödsinn herauskommen [3]

    Meine Frage daher: Wie kann man das (als Laie) beurteilen bzw. sich vor solchen Zahlentricks “schützen” ?

    P.S.: Herr Kuhn, wo finde ich Ihre Beiträge wenn Scienceblogs zusperrt?

    [1] https://www.deinetests.de/img/korr_diagramm4-7.png
    [2] https://xkcd.com/925/
    [3] https://www.tylervigen.com/spurious-correlations

    • #18 Joseph Kuhn
      24. November 2022

      @ Felix:

      1. Zur Studie: 313 YGL sind zum Korrelieren eigentlich nicht zu wenig, aber Ihr Verweis auf die spurious correlations ist trotzdem berechtigt. Ansonsten siehe auch die Kommentare #8 von BPR und #12 von soisses.
      2. Sich vor solchen Zahlentricks schützen: Schwierig. Wenn man die Rechenkünste der Autoren nicht bewerten kann, wird man auch die Kritik daran nicht bewerten können und man steht vor einer Glaubensfrage. Und manche setzen explizit darauf, es als Glaubensfrage anzulegen.
      3. Nach den Scienceblogs: Gute Frage. Die vorhandenen Beiträge wird Konradin Medien hoffentlich archivieren. Ob es irgendwo neue gibt, weiß ich noch nicht.

      —————
      Edit: Kommentar etwas nachgeschliffen.

  15. #19 JW
    24. November 2022

    Und pünktlich nur wenige Tage nach diesem Artikel wurde mir eine weitere schöne Korrelation über LindkeIn zugespielt. Mit r=0,79 und einer mir viel besseren Aussage:
    “In an article in the prestigious New England Journal of Medicine, Dr Franz Messerli took a hard look at the cognitive benefits of chocolate consumption.”

  16. #20 Herr ɟuǝs
    Fakefield
    24. November 2022

    … da gibt es aber einen Ausreißer, Deutschland und Schweiz haben den höchsten Schokoladenkonsum von ca 12 kg/a, die Schweiz hat aber 3mal mehr Nobelpreisträger.
    Die Veröffentlichung von Dr. Messerli war als Scherz gegen Unfugsstatistiken gedacht,
    aber er hatte nicht mit der Leichtgläubigkeit der Medien gerechnet, die das hypten.

  17. #21 JW
    25. November 2022

    In den Medien gehyped? In meiner LinkedIn Wissenschaftlerblase eher mit Augenzwinkern verteilt. Woanders noch nicht gesehen.