Corona hat die Gesellschaft erschüttert und zu Recht wird viel darüber diskutiert, was gut und was weniger gut lief und wie man die verschiedenen Bereiche, von der Forschung bis zu den rechtlichen Instrumentarien, besser auf solche Krisen vorbereiten könnte. Es gibt dazu eine Menge wissenschaftlicher Studien über Nutzen und Risiken der Infektionsschutzmaßnahmen, es gibt Evaluationsberichte von Gremien wie dem Sachverständigenausschuss nach § 5 (9) IfSG oder dem Bundesrechnungshof, mit zum Teil scharfer Kritik an einzelnen Maßnahmen, und es gibt tausende von Gerichtsentscheiden zu Corona, die Maßnahmen als rechtmäßig oder als nicht rechtmäßig einstufen.

Über dieses Handwerk der Aufarbeitung hinaus gibt es ein pandemiepolitisches „Unbehagen in der Kultur“, ein diffuses Bedürfnis nach einem therapeutischen Setting, das die Gesellschaft heilen soll, oder eine Art letztes Gericht, das ein endgültiges Urteil über die Coronapolitik sprechen soll. Es ist vermutlich ein Reflex auf den zu kurz gekommenen demokratischen Diskurs in Zeiten, die für alle herausfordernd waren, für viele existentiell.

Dieses Bedürfnis ist nachvollziehbar, es wird allerdings zuweilen auch politisch ausgebeutet, von Vertretern der etablierten wie der sich neu etablierenden Parteien ebenso wie von der Querdenkerei. Ein Spannungsverhältnis gibt es nicht nur zwischen Politik und Wissenschaft, wie es gerade im Zusammenhang mit den RKI-Protokollen wieder einmal diskutiert wird, sondern auch im Verhältnis zwischen Politik und Aufarbeitung.

Die politischen Aufarbeitungsforderungen, einschließlich der quergedachten, lauten manchmal ganz ähnlich wie bei vielen kritischen Wissenschaftlern: „Man müsse aus dem, was geschehen ist, lernen“. Dem ist kaum zu widersprechen. Es ist aber zunächst eine recht nichtssagende Phrase und daher will ich ihr ein paar klärende Rückfragen, sozusagen zur Metaebene des Aufarbeitens, mit auf den Weg geben:

1. Wer ist das Subjekt des „Lernens“? Gehören die, die das fordern, auch dazu oder wissen die schon alles?

2. Was sind die leitenden Fragestellungen einer Aufarbeitung jenseits dessen, was Wissenschaft, Gremien und Gerichte jetzt schon tun?

3. Geht es nur darum, was nicht gut lief oder auch darum, was gut lief? Lernen heißt ja nicht nur, aus Fehlern zu lernen.

4. Warum enden politische Aufarbeitungsforderungen, selbst aus Regierungsfraktionen, so oft mit der Forderung nach „persönlichen Konsequenzen“ im Establishment von Politik und Behörden? Ist damit das „Lernen“ erledigt?

5. Welche Aufarbeitungsfragen sind in welchem Format richtig untergebracht? Kann ein Bürgerrat eine wissenschaftliche Evaluation der Effekte von Lockdowns zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Pandemie ersetzen, ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss ein Gerichtsverfahren? Welches Format wäre geeignet, um das Verhältnis zwischen Vorsorgeprinzip und Evidenzbasierung näher zu bestimmen, z.B. kriteriengeleitet, welches Format, um Schlussfolgerungen für das geplante BIPAM zu formulieren, welches, um die wissenschaftliche Politikberatung allgemein oder in Krisen zu verbessern, welches, um Vorschläge für den Ausbau der Forschungsinfrastruktur zu machen, oder zum Umgang mit Fake News?

6. Wenn das Krisenmanagement künftig noch stärker wissenschaftlich bestimmt werden soll, wie immer das aussehen mag, und weniger macht- oder parteipolitisch, kann dann zugleich demokratischer entschieden werden?

7. Heißt für die Zukunft lernen auch, dass wir alle lernen müssen, mehr Unsicherheit auszuhalten, auch von der Politik nicht immer sofort endgültige Antworten zu erwarten?

8. Gehört auch der Kapitalismus zu den Themen der Aufarbeitung?

9. Sollen in einer Art politischem Encounter wirklich alle eingebunden werden, beispielsweise auch die AfD? Auch Leute, die ihr Geschäft im Verbreiten von Fake News und Verschwörungstheorien sehen? Auch früher mal seriöse, aber dann weit abgedriftete Kritiker? Bekommen Kinder qua Betroffenheit ein Mitspracherecht? Bewohner von Pflegeheimen?

10. Wer regelt die Regeln? Wer die Aufarbeitungsfragen, wer die Formate? Was ist, wenn das gewählte Verfahren nicht funktioniert? Gibt es Abbruchkriterien?

Das sind alles schwierige Fragen, die selbst einer sorgfältigen „Aufarbeitung“ bedürften. Vielleicht läuft es daher darauf hinaus, dass eine Aufarbeitung jenseits der handwerklichen Aspekte weniger ein „Lernen“ als ein Ritual wird. Dann wäre ich für ein ausgelassenes Fest zum Abschluss, mit Frei-Bier für alle.

Kommentare (62)

  1. #1 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    11. August 2024

    Du irrst. Es geht um etwas völlig anderes:

    Mein Freund Hernani hatte schwere Nervenschäden nach dem Booster. Er konnte weder sprechen noch gehen. Mittels Reha ist er nun wieder auf den Beinen.

    Mein Feund C.ist auf einem Auge blind: Augeninfarkt. Er hat eine Myocarditis.

    Die Frau meines Bloggerkollegen R. ist nun tot: Turbokrebs. Das nachdem sie bereits eine Hirnvenenthrombose mit Schlaganfall erlitten hatte.

    Mein Freund J. hat eine Myocarditis. Er leidet dazu seit dem Booster unter ME/CFS.

    Bei meiner Freundin S. blieb es beim Ausbruch einer Gürtelrose. Mein Freund R. konnte ein halbes Jahr nicht mehr treppensteigen. Dann ging’s ihm wieder besser. Aber er ist nicht mehr derselbe.

    Und dann natürlich noch das hier:

    https://blog.fdik.org/2024-08/s1723117427

    Kurz: das wird nicht mehr aufhören, bis zumindest die Haupttäter hinter Schloss und Riegel sind. Nicht nur ich möchte Handschellen klicken hören.

  2. #2 Michael
    11. August 2024

    An #1: Ganz ehrlich, auch wenn ich dafür vom Hauseigentümer eins aufs Dach kriege: Geh’ scheißn.

  3. #3 RPGNo1
    11. August 2024

    Volker Birks Kommentare waren ja schon vor Jahren bedenklich nahe an Verschwörungen, aber jetzt ist er ein vollkommen durchgeknallten Leerdenker.

    Meine Antwort? “Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten.”

  4. #4 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    11. August 2024

    Ich habe nichts anderes erwartet als hier – im Zentrum der Sekte – auf taube Ohren zu stossen.

    All diese Schäden werden hier bestritten, ignoriert, abgewehrt, durch Beleidigungen schein-gekontert werden, wie es für selbstbestätigende Ideologien üblich ist.

    Der Kinderglaube an die Corona-Lügengeschichten, der hier noch vorherrscht, kann jedoch die Realität nicht ändern. Und entsprechend wird der Konflikt immer grösser werden, wenn Ihr Sektenjünger mit ihr zusammenkracht. Der RKI-Leak ist ja nur der Anfang. Die Schäden werden immer sichtbarer.

    Da eine derart vollständige Gehirnwäsche bisher in der Geschichte kaum vollzogen werden konnte – es fehlten schlicht die modernen Mittel – wird es interessant sein zu sehen, ob diese Ideologie irgendwann kollabiert, oder ob sie in der Mischung von Brave New World und 1984 aufgehen wird, die sich immer mehr abzeichnet.

    Der ewige Krieg ist ja schon da. Im UK lässt das Miniluv Dissidenten verhaften. Und die “Faktenchecker” des Minitrues feiern Lügenmärchen wie die von “Correctiv” mit Preisen.

    Könnte auch halten. Wobei, auch nicht ewig.

  5. #5 Joseph Kuhn
    11. August 2024

    @ Volker Birk:

    “hier – im Zentrum der Sekte”

    Au weia. Hier, nicht RKI, nicht Bill Gates?

    “All diese Schäden werden hier bestritten”

    Hier werden keine Impfschäden bestritten, das wäre ja absurd. Unglaubwürdig ist allerdings, dass die in Kommentar #1 berichteten Impfschäden wirklich alle in Ihrem sozialen Nachbereich geschehen sein sollen. Entweder ein extremer Zufall oder es stimmt nicht, sonst müsste doch in meinem Umfeld auch der eine oder andere Fall aufgetreten sein. Oder jemand in meinem Umfeld hätte erzählt, dass in seinem Umfeld …

    “Turbokrebs”

    Warum ist das in den Statistiken nicht sichtbar? Also abgesehen von solchen: https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2022/12/30/querdenker-und-ihre-fakten/

    “Da eine derart vollständige Gehirnwäsche bisher in der Geschichte kaum vollzogen werden konnte – es fehlten schlicht die modernen Mittel”

    Welche “modernen Mittel”? Mit der Impfung implantierte Chips? So weit sind Sie doch hoffentlich noch nicht.

    “Nicht nur ich möchte Handschellen klicken hören.”

    Dafür sind in Deutschland die Gerichte zuständig, und manchmal klicken sie schon, z.B. hier: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/146164/Impfbescheinigungen-ohne-Coronaimpfung-Haftstrafe-fuer-Arzt oder hier: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/152206/Haftstrafe-fuer-Aerztin-wegen-illegaler-Coronaatteste

    Die nächste Stufe ist, dass Sie Köpfe rollen sehen wollen? Manche reden ja schon seit einiger Zeit von “Nürnberg 2.0”.

    Herr Birk, Sie tun mir leid. Weil Sie den Begriff “Sekte” hier verwendet haben: Sie sind in einer Sekte des Hasses gelandet. Ich hoffe, Sie finden eines Tages wieder heraus. Trotz aller kritikwürdiger Umstände: Hass ist kein erstrebenswerter Lebensinhalt, nicht im Ukrainekonflikt, nicht in Nahost und auch nicht hierzulande.

  6. #6 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    11. August 2024

    Lieber Joseph

    Auch wenn Deine Unterstellung ehrenrührig ist, alle aufgeführten Fälle sind in meinem direkten Umfeld. Bei Hernani habe ich die Erlaubnis, darüber zu sprechen. Als Menschenrechtsaktivist, der seit Jahrzehnten für das Menschenrecht auf Privatheit kämpft, werde ich die anderen Personen mit ihren medizinischen Problemen nur dann outen, wenn ich die ausdrückliche Erlaubnis dafür habe. Ich gehöre schliesslich Eurer Sekte nicht an, die andere Menschen nicht nur zur Preisgabe medizinischer privater Daten im Restaurant zwingt, sondern auch zu unerwünschten medizinischen Behandlungen bis hin zu schlecht getesteten experimentellen Gentherapien nötigt.

    Mittels publizistischer und journalistischer Arbeit trage ich dazu bei, dass das öffentliche und damit das politische Bewusstsein für die Verbrechen Eurer Sekte entstehen kann. Das ist mein Weg mitzuwirken, dass der Rechtsstaat wiederhergestellt und genannte Verbrechen endlich wirksam verfolgt werden können. Über den journalistischen Bankrott der Massenmedien sowie über die Organisation des Corona-Verbrechens hier in der Schweiz habe ich zwei Dokumentarfilme produziert. Man findet sie hier: https://verein-fuer-aufklaerung.org/

    Du kannst glauben was Du willst.

    Dass Du keine Fakten wissen willst, ist in Deiner Ideologie der Standard. “Fakten” sind immer nur diejenigen, die den Kinderglauben bestätigen. Alle andere sind “von Querdenkern erfunden”.

    Im Gegensatz zu Deiner Annahme empfinde ich keinen Hass – wohl aber Zorn über die Verbrechen. Der bezieht sich jedoch nicht auf Gläubige wie Dich, die aus der Gehirnwäsche nicht mehr herausfinden. Sondern er bezieht sich auf die Verbrecher, die diese PsyOp erdacht, getestet und dann durchgeführt haben.

    Mein Ziel ist auch nicht, irgend jemandem Gewalt anzutun. Das bleibt weiters ganz Eurer Sekte überlassen. Aber Gerichte sind nur dann wieder nützlich, sobald sie wieder nach rechtsstaatlichen Grundsätzen arbeiten. Bis dahin wird es wohl noch einige Zeit dauern, besonders in Deutschland, wenn man bedenkt, dass einer der CumEx-Verbrecher den Regierungschef gibt und ein anderer das höchste Richteramt im Staate besetzt.

    Wie die RKI-Leaks für jeden nachvollziehbar belegen, der sie zur Kenntnis nehmen will, folgte man keinesfalls der Wissenschaft, sondern das RKI unternahm all das, was die Verbrecher und ihre ausführenden Kräfte in Politik und Medien von ihnen verlangten, direkt angewiesen vom BMG, und alles wider besseren Wissens.

    Das wird bei der Grössenordnung der Schäden nicht auf Dauer ungesühnt bleiben können.

    • #7 Joseph Kuhn
      12. August 2024

      @ Volker Birk:

      “Auch wenn Deine Unterstellung ehrenrührig ist”

      Dass ich Zweifel an einer derartigen Häufung von Impfschäden in Ihrem sozialen Nahbereich habe, ist “ehrenrührig”? Wenn Sie von “Sekte”, “Gehirnwäsche” oder “Verbrechen” sprechen und den Gerichten unterstellen, nicht nach rechtsstaatlichen Grundsätzen zu arbeiten, dann ist das was?

      Was tun, wenn wir in unseren wechselseitigen Wahrnehmung beide “ehrenrührig” argumentieren? Haben Sie einen Vorschlag?

      “CumEx-Verbrecher … Regierungschef … das höchste Richteramt im Staate”

      Scholz’ Cum-Ex-Vergangenheit finde ich auch kein Ruhmesblatt, aber das “höchste Richteramt im Staate” besetzt er nun wirklich nicht.

      “Wie die RKI-Leaks für jeden nachvollziehbar belegen”

      Was konkret belegen sie denn? Ich höre immer wieder diese Beschwörungsformel, aber wo dann einmal konkrete Fälle genannt werden, sind es die immer gleichen und inzwischen hinreichend kritisch kommentierten Satzfragmente (Risikoeinstufung, Masken …).

      “das RKI unternahm all das, was die Verbrecher und ihre ausführenden Kräfte in Politik und Medien von ihnen verlangten, direkt angewiesen vom BMG”

      Andere aus Ihrer “Ecke”, um nicht “Sekte” zu sagen, argumentieren neuerdings, der Skandal bestehe darin, dass die RKI-Protokolle zeigen, das BMG habe in manchen Fällen anders entscheiden als nach der fachlichen Meinung des RKI. Dass die Politik politisch entscheidet, ist zunächst einmal richtig. Wenn man das besser machen will, und das geht sicher, muss man konkrete Vorschläge für eine bessere wissenschaftliche (und demokratisch begleitete? Siehe dazu auch Frage 6 oben) Politikberatung machen. Machen Sie welche? “Ich will Handschellen klicken hören”, gehört nicht dazu.

      “Du kannst glauben was Du willst.”

      Danke, sehr großzügig. Schade, dass es Sie nicht interessiert, was ich “glaube”, weil Sie mich ja schon als Mitglied einer “Sekte” argumentativ delegitimiert haben und keinen einzigen Punkt, den ich anspreche, aufgreifen.

      Dabei sollte es doch gemeinsame Interessen geben. Dass es in einer Situation wie 2020 auch in der Politik schlechte Entscheidungen gibt, nicht zuletzt unter dem Druck öffentlicher Erwartung (siehe oben Frage 7), oder dass eine Ressortforschungseinrichtung wie das RKI in einer solchen Situation politischem Druck ausgesetzt ist (die STIKO übrigens ebenfalls), sind Punkte, an denen man ansetzen kann. Gute Vorschläge sind gefragt. Haben Sie welche? “Ich will Handschellen klicken hören”, gehört nicht dazu.

      Ich glaube, und das darf ich ja noch, dass Sie derzeit kein Interesse haben, etwas aus dem Pandemiegeschehen zu lernen (siehe oben Frage 1). Sie wissen schon alles. Ich hoffe, dass Sie eines Tages wieder zu einer offenen Haltung zurückfinden und die Welt nicht mehr manichäisch in “die” und “wir” einteilen. Aus Ihnen spricht gegenwärtig mehr als “Zorn”, aus Ihnen spricht mit Selbstgewissheit getränkter Hass. Eine bessere Welt rückt damit nicht näher, wie gesagt, nicht in der Ukraine, nicht in Nahost, nicht hierzulande.

  7. #8 Bernd Nowotnick
    12. August 2024

    Mal eine einfache Frage an den Autor: Wer hat in Deutschland verhindert dass ganz am Anfang von Corona das vorhandene Notfallkonzept für auftretende Pandemien in D angewendet wird?

    • #9 Joseph Kuhn
      12. August 2024

      @ Bernd Nowotnik:

      Was meinen Sie mit “Notfallkonzept”? Den Nationalen Pandemieplan? Die Katastrophenschutzpläne?

      Und was meinen Sie mit “verhindert”? Gibt es ein Dokument, nachdem z.B. der NPP nicht angewendet werden soll? Würde mich interessieren und schaue ich mir dann gerne an. Oder wurde der NPP unter dem Druck der Ereignisse in der Praxis zu sehr ignoriert? Falls ja, hätte seine konsequente Anwendung konkrete Fehler des Pandemiemanagements vermieden? Was wäre nötig, solche Pläne künftig praxistauglicher zu machen?

      Das könnten, falls das nicht längst irgendwo beantwortet ist, Aufgaben der Pandemienachbereitung sein, vielleicht in einer Enquete, vielleicht in einem Untersuchungsausschuss, weniger in einem Bürgerrat.

      Sie stellen die Frage als “einfache Frage” an mich. Die Frage ist weder einfach noch war oder bin ich in einer Funktion, die mich fachlich kompetent für eine Antwort oder gar rechenschaftspflichtig macht. Warum also stellen Sie mir diese Frage? Darf ich sie einfach zurückgeben? Als “einfache Frage” an Herrn Nowotnik?

  8. #10 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    12. August 2024

    Nachtrag: das höchste Richteramt in Deutschland besetzt der vormalige Anwalt aus der Kanzlei, die den CumEx-Betrug erfunden und an die Banken verkauft hat.

    “Gemeinsame Interessen” sehe ich insofern wenige, da eine rechtsstaatliche Aufarbeitung der Verbrechen nicht ausbleiben kann, will man die Spaltung der Gesellschaft überwinden.

    Es war volle Absicht, Joseph. Nicht nur Du wurdest an der Nase herum geführt. Ist schwer zu schlucken, ist mir klar. Du müsstest ja Deinen Glauben erst einmal aufgeben.

    Die RKi-Leaks könnten dabei helfen. Sie enthalten zwar nichts, was man nicht seit Jahren in meinem Blog lesen könnte. Aber sie belegen für Leute, die das brauchen, dass Regierung, Medien und Behörden von vornherein gegen besseres Wissen gehandelt haben: Corona war und ist reiner Betrug.

    • #11 Joseph Kuhn
      12. August 2024

      @ Volker Birk:

      1. Das höchste Richteramt in Deutschland besetzen die Mitglieder der Bundesgerichte und vor allem des Bundesverfassungsgerichts. Aus meiner juristisch laienhaften Sicht, zugegebenermaßen.
      2. Eine rechtsstaatliche Aufarbeitung der Pandemie findet seit langem statt. Auch eine juristische, ich habe bereits auf die ca. 9.000 bisherigen Gerichtsentscheide zu Corona verwiesen.
      3. Wenn es aus deiner Sicht keine “gemeinsamen Interessen” gibt, zeigt das, wie schwierig eine Aufarbeitung jenseits des jetzt mehrfach angesprochenen Handwerks der Wissenschaft, der Justiz oder beauftragter Gremien sein dürfte. Sie wird zumindest das Bedürfnis der Querdenkerszene und ihrer politischen Trittbrettfahrer nach einem Schuldbekenntnis “Corona war und ist reiner Betrug” und nach Abrechnung und Rache nicht befriedigen können. Prinz Reuß und seinesgleichen lassen grüßen.
      4. Wenn Corona “reiner Betrug” war, dann erkläre das den Angehörigen der Gestorbenen, oder denen, die jetzt unter Long Covid leiden (mit zum Teil ähnlichen Symptomen wie manche Menschen mit Impfschäden). Nebenan bei den Skeptikern wird gerade der Fall von Natalie Grams diskutiert.
      5. Welchen “Glauben” soll ich denn aufgeben? Dass ich, wie unschwer hier nachzulesen, skeptisch war, was eine Maskenpflicht angeht, oder eine allgemeine Impfpflicht? Oder dass ich für mehr Einbeziehung der Öffentlichkeit plädiert habe? Oder dass ich Corona, vor allem die frühen Varianten, für keine harmlose Erkrankung halte und die Pandemie schon gar nicht für einen weltweit inszenierten Betrug einer klandestinen Machtelite?
      6. Wem “glaube” ich dabei zu blauäugig? Jens Spahn? Karl Lauterbach?
      7. Was die Möglichkeit eines weltweiten Betrugs trotz Millionen Toter, Fälle auf Intensivstationen, Long Covid-Fällen usw. angeht, erinnere ich an einen alten Blogbeitrag aus dem Jahr 2016, an dem Sie sich noch recht konstruktiv beteiligt haben – und ebenfalls noch skeptisch gegen die Möglichkeit waren, dass große Verschwörungen lange geheimzuhalten sind.

  9. #12 Bernd Nowotnick
    12. August 2024

    #9
    Jeder Brand oder Unfall hat eine eigene Geschichte und ein eigenes Gesicht, aber ein Helfer vor Ort kennt in jedem Fall wer, wo, wie, was und wann als erstes zu tun ist. Bestimmt nicht immer nur eine universelle (eierlegende Wollmilchsau-) Spritze verpassen, von der ein Helfer nicht weiß welche Wirkungen sie in diesem speziellen Fall hat.
    Die ganz entscheidende Frage ist doch nun: Was sollten wir in Deutschland für die Zukunft daraus lernen-> ganz allgemein, speziell an die Verantwortlichen und nicht nur als einfache Frage an mich.

  10. #13 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    12. August 2024

    Etwas Wissenschaft:

    Die seit der “Impf”-Kampagne massiv angestiegene weltweite Übersterblichkeit kann nicht an der Covid-Erkrankung liegen.

    https://youtu.be/yi5Ii9TARis

    https://correlation-canada.org/covid-excess-mortality-125-countries/

    https://www.worldtribune.com/researchers-study-of-125-countries-finds-no-evidence-covid-vaccines-provided-any-benefit/

    • #14 Joseph Kuhn
      12. August 2024

      @ Volker Birk:

      Drei einschlägig motivierte Links. Wie viele Links und wissenschaftliche Übersichtsarbeiten soll ich dagegen setzen? Ob das irgendetwas bringt? Wo ich doch “glaube” und Sie “wissen”?

      Es macht auch keinen Sinn, die Frage nach dem Nutzen der Impfung mit Korrelationen beantworten zu wollen, das ist alles schon hundertmal durchdiskutiert worden und immer wieder die gleichen Stöckchen zu werfen, führt zu nichts.

      Bleiben wir dabei: Sie “wissen” schon alles und müssen nichts mehr lernen, ich “glaube” an was auch immer und kann daher nichts mehr lernen, auch wenn ich vorgebe, daran interessiert zu sein, ich bin ja gehirngewaschen.

      Lassen Sie ihr nächstes Stöckchen aus dem Depot der immer gleichen Querdenker-Links bitte stecken. Dafür ist mir der Blog zu schade.

  11. #15 RPGNo1
    12. August 2024

    @Volker Birk

    Es gibt nur einen Gläubigen, nämlich dich. Dein Glaube ist die weltweite Coronaverschwörung.

    Deine Kirche ist die Leerdenkerbewegung.

    Deine Propheten sind Michael Ballweg, Sucharit Bhakdi oder Andreas Sönnichsen.

    Deine Bibel sind die ungeschwärzten RKI-Files. Zumindest heute. Morgen findest du ganz sicher ein anderes Heiliges Buch.

    Und letztendlich willst du nur Rache oder Vergeltung für Unrecht, welches du oder deine Umgebungsblase meint, erlitten zu haben.
    https://blog.gwup.net/2024/02/01/video-radikale-impfgegner-wollen-rache-fuer-corona/

  12. #16 RPGNo1
    12. August 2024

    @Volker Birk

    John Campbell ist weder Arzt noch Wissenschaftler, sondern ein verrenteter Krankenpflegerausbilder, der während der Pandemie zum Leerdenker mutierte und seitdem Fehlinformationen zu Corona und Impfstoffen verbreitet.
    https://en.wikipedia.org/wiki/John_Campbell_(YouTuber)

    “World Tribune” ist eine rechtsgerichtete propagandistische Nachrichtenquelle.

    Questionable Reasoning: Propaganda, Poor Sourcing, Rejection of Science, Lack of Transparency, Some Fake News.
    Bias Rating: FAR RIGHT
    Factual Reporting: LOW
    Country: USA
    Press Freedom Rank: MOSTLY FREE
    Media Type: Website
    Traffic/Popularity: Minimal Traffic
    MBFC Credibility Rating: LOW CREDIBILITY

    https://mediabiasfactcheck.com/world-tribune/

    Komm, geh zurück in deine Verschwörerblase und troll dort unter Gleichgesinnten weiter. Hier nervst du nur noch.

  13. #17 Bernd Nowotnick
    12. August 2024

    #9

    Zu: „Das könnten, falls das nicht längst irgendwo beantwortet ist, Aufgaben der Pandemienachbereitung sein, vielleicht in einer Enquete, vielleicht in einem Untersuchungsausschuss, weniger in einem Bürgerrat.“

    Von jedem Betrieb wird vor Beginn der Arbeit an größeren Baustellen eine Gefährdungsbeurteilung verlangt, dass sollte auch für Behörden wie dem Gesundheitsministerium zu Pandemien gelten:

    1. Vorbereiten der Gefährdungsbeurteilung
    2. Ermitteln der Gefährdungen
    3. Beurteilen der Gefährdungen
    4. Festlegen konkreter Maßnahmen
    5. Durchführen der Maßnahmen
    6. Überprüfen der Wirksamkeit der Maßnahmen
    7. Fortschreiben der Gefährdungsbeurteilung
    8. Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung

    • #18 Joseph Kuhn
      12. August 2024

      @ Bernd Nowotnik:

      Eine Gefährdungsbeurteilung ist nicht nur vor Beginn der Arbeit an größeren Baustellen erforderlich, sondern nach § 5 ArbSchG für alle Arbeitsplätze.

      Art. 5 ArbSchuG gibt den aus dem Qualitätsmanagement bekannten PDCA-Zyklus für das Arbeitsschutzmanagement verbindlich vor. Im Bereich der öffentlichen Gesundheit kennt man es als Public Health Action Cycle. Die Frage ist, lässt sich daraus etwas für das Pandemiemanagement lernen und falls ja, was konkret. Mit allgemeinen Weisheiten kommt man bei all diesen Themen nicht weiter. Auch im Arbeitsschutz ist Art. 5 ArbSchG nicht die konkrete Handlungsanleitung, sondern der Rahmen für Instrumente, wie sie z.B. bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin abrufbar sind.

      Nur nebenbei: Bei den STIKO-Impfempfehlungen hat man diesen PDCA-Zyklus geradezu mustergültig umgesetzt, was der STIKO dann bei AstraZeneca als Hin und Her vorgeworfen wurde. Und Hardcore-Querdenker sind ohnehin der Meinung, dass die STIKO nur Anweisungen des BMG oder der Pharmaindustrie oder von Bill Gates umgesetzt hat. Die meisten haben vermutlich nie eine STIKO-Empfehlung samt wissenschaftlicher Begründung im Original gesehen.

  14. #19 Adent
    12. August 2024

    #Volker Birk
    Warum machen Sie hier überhaupt Wortmeldungen, wenn nicht aus gekränkter Eitelkeit? Sie wissen doch schon alles wie Joseph klar dargelegt hat. Dazu verlinken Sie Seiten auf denen in etwa soviel wahres steht wie in Trumps Reden. Also schliesse ich daraus sie wollen nur provozieren. Das gelingt Ihnen sehr gut, zu irgendeiner Erkenntnis trägt das aber nicht bei.
    Und auch ich würde “ehrenrührig” vermuten ihre sogenannten Impfschäden sind größtenteils keine. Turbokrebs durch die Impfung, gehts noch beknackter?
    Stimmt ja, die Aussage “im September sind alle Geimpften tot”, von einem ihrer edlen Mitstreiter, das war noch etwas beknackter, aber nicht viel.
    Im übrigen, da sie so auf Zeugenaussagen stehen, ich habe immer noch Probleme mit jeder Corona-Infektion, deutlich mehr als mit harmlosen Erkältungen.
    Es braucht jedesmal (ich hatte es gerade zum dritten Mal) Wochen, wenn nicht Monate bis ich wieder den Zustand davor erreiche. Also schwallen sie hier nicht rum das sei alles nur erfunden.

  15. #20 naja
    12. August 2024

    @ Volker Birk
    Ich habe einen ziemlich großen Bekanntenkreis und keiner meiner Kollegen, Freunde oder Bekannten hat Impfschäden. Ich würde fast denken, dass die extreme Häufung in Ihrem Umfeld mit etwas anderem korreliert als mit den Impfungen.
    Sie bezeichnen zum Beispiel jeden, der nicht wie Sie an Gentherapie und die ganz große Verschwörung glaubt, als Anhänger einer Sekte. Vermutlich besteht Ihr Umfeld mittlerweile aus Impfgegnern und Menschen, die im Verlauf der Pandemie zu Impfgegnern und Verschwörungsgläubigen geworden sind. Es gibt auch einen Nocebo-Effekt.

  16. #21 Joseph Kuhn
    12. August 2024

    @ Adent:

    “Also schliesse ich daraus sie wollen nur provozieren.”

    Kann sein. Oder er ist derart tief frustriert und aus anderen Zusammenhängen so misstrauisch gegenüber allem, was “der Staat” tut, dass er alles nur noch durch eine Misstrauensbrille wahrnimmt, alles in “die” und “wir” einteilt und darüber ein “gut” und “böse” legt. Dann fällt ihm womöglich gar nicht auf, wie einseitig und fachlich unhaltbar seine Quellen sind, Hauptsache sie sprechen für die richtige Seite.

    Es entbehrt ja nicht einer gewissen Ironie, dass er alle, die nicht seiner Meinung sind, als “Sekte” und Opfer einer Gehirnwäsche einstuft. Die differenzierte Diskussion von Sachverhalten beim RKI, bei der STIKO oder auch hier im Blog blendet er aus, weil sie seinen Freund-Freind-Manichäismus infrage stellt.

    Daher geht er auch nicht auf konkrete Sachfragen ein, die nie schwarz-weiß sind, sondern bleibt bei diffusen Vorwürfen und daher kann man von ihm auch keine konkreten Vorschläge zur Lösung allseits bekannter und anerkannter Probleme erwarten, z.B. was Verbesserungen der Erfassung von Impfnebenwirkungen angeht, oder die Stärkung der wissenschaftlichen Unabhängigkeit von Ressortforschungseinrichtungen, oder die Rolle von politikberatenden Gremien. Der Kampf Gut gegen Böse kennt keine Kompromisse.

    Aber ich will die Küchenpsychologie nicht zu weit treiben, vielleicht hast du auch recht und er will einfach nur provozieren. Was in ihm vorgeht, weiß schließlich nur er selbst.

    Noch ein Punkt: Umgekehrt muss man aufpassen, in der Diskussion mit Schwarz-Weiß-Malern nicht selbst anzufangen, ungute Dinge zu verteidigen. Gruppendynamik ist auch im Internet eine tückische Sache.

  17. #22 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    12. August 2024

    Lieber Joseph

    Das höchste Richteramt in Deutschland ist mit dem vormaligen CumEx-Rechtsanwalt Stephan Harbarth besetzt. Derselbe pflegt enge Beziehungen zum Kanzleramt, es gilt wohl die Kluft zwischen den beiden vertretenen Gewalten zu überwinden.

    Opfer des Corona-Betruges gibt es viele, so einigen davon macht man vor, dass ihr Impfschaden “Long Covid” sei – eine seltsame Krankheit, denn es gibt nicht einmal eine vernünftige Definition davon. Lies einfach mal selbst nach: wenn man sich ohne ersichtlichen Grund nach einem positiven PCR-Test den Arm bricht, so gilt das auch als “Long Covid”… Nein, das ist nicht überspitzt. Wie gesagt, nicht plappern, die (sinnlose) Definition nachlesen im ICD-Katalog.

    Geheim ist bei Corona auch von Anfang an nichts. Nur die Massenmedien lügen und betrügen, dass sich die Balken biegen. Wer den Staatsvertrag nachlesen will, mit dem Bill Gates’ GAVI Alliance über Recht und Gesetz gestellt wurde, hier ist er zu finden:

    https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2009/541/de

    Das Geschäftsmodell steht auf der GAVI-Homepage, zusammen mit den Investitionsmöglichkeiten.

    Wenn man es zur Kenntnis nehmen will, natürlich nur. Was bei der Sekte niemals der Fall ist. Man will ja in seiner selbstbestärkenden Ideologie bleiben.

    • #23 Joseph Kuhn
      12. August 2024

      @ Volker Birk:

      “Das höchste Richteramt in Deutschland ist mit dem vormaligen CumEx-Rechtsanwalt Stephan Harbarth besetzt.”

      O.k., da hatte ich Ihren Kommentar #6 zu flüchtig gelesen und war auf Scholz als angeblich höchstem Richter fixiert. Sorry für die unnötigen Anmerkungen dazu. Ja, Cum-Ex ist eine Leiche im Keller vieler Leute, die beiden von Ihnen Genannten gehören dazu. Aber trotzdem sind damit nicht pars pro toto “der Staat” und alle ca. 5 Mio. Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes Cum-Ex-belastet und dass höchste Ämter mit Leuten besetzt sind, die keine weiße Weste haben, ist bei Gott kein Alleinstellungsmerkmal der Ampel.

      Was das mit einer weitergehenden Aufarbeitung von Corona zu tun hat, erschließt sich mir aber nicht. Es sei denn, Sie wollen damit zum Ausdruck bringen, dass Herr Harbarth und Herr Scholz nicht Mitglied einer Enquete zur Aufarbeitung sein sollen. Davon wäre aber ohnehin nicht auszugehen.

      “Long Covid … es gibt nicht einmal eine vernünftige Definition”

      Vorschlag: “Der Begriff „Long COVID“ umfasst Beschwerden, die mehr als vier Wochen nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus fortbestehen oder neu auftreten. Es darf außerdem keine andere Erklärung für die Beschwerden geben. Zu Long COVID gehört auch das Post-COVID-Syndrom. Als Post-COVID-Syndrom bezeichnet man Beschwerden, die noch drei Monate nach einer Ansteckung bestehen und mindestens zwei Monate lang anhalten oder wiederkehren.”

      Quelle: https://www.infektionsschutz.de//coronavirus/basisinformationen/long-covid-langzeitfolgen-von-covid-19

      Dass man sich mit einer Definition schwertut, bedeutet im Übrigen nicht, dass es die jeweiligen Beschwerden nicht gibt. Würden Sie gegenüber denen, die mit unspezifischen Symptomen an Post-Vac leiden oder zu leiden glauben, auch so argumentieren?

      Wenn Sie meinen, das Definitionsproblem sei eine wichtige Fragestellung für eine Aufarbeitung von Corona, müssen Sie schauen, ob Sie das in den Auftrag zur Aufarbeitung einbringen können.

      “Lies einfach mal selbst nach: wenn man sich ohne ersichtlichen Grund nach einem positiven PCR-Test den Arm bricht, so gilt das auch als “Long Covid”… Nein, das ist nicht überspitzt. Wie gesagt, nicht plappern, die (sinnlose) Definition nachlesen im ICD-Katalog.”

      Wo soll das im ICD stehen? Die ICD-Ziffer “U09.-! Post-COVID-19-Zustand” ist, so weit ich das erkennen kann, nicht mit einem solchen Hinweis unterlegt.

      “Nur die Massenmedien lügen und betrügen, dass sich die Balken biegen.”

      Wieder ein pauschaler Vorwurf. “BILD lügt”, hieß es früher. Kann sein. Manchmal berichten Medien einseitig, das ist so und war schon immer so. Manchmal stimmt auch nicht, was sie schreiben und manchmal mag jemand auch lügen. Das gilt es im konkreten Fall zu benennen. In den alternativen Medien genauso.

      Die Berichterstattung der Medien, auch der alternativen Medien, sollte durchaus eine der Fragestellungen für eine Aufarbeitung sein. Auch dazu gibt es übrigens schon reichlich wissenschaftliche Analysen, die einbezogen werden müssten. Vielleicht lassen sich daraus ja ein paar hilfreiche Orientierungen für den Medizinjournalismus ableiten.

      “Wenn man es zur Kenntnis nehmen will, natürlich nur. Was bei der Sekte niemals der Fall ist. Man will ja in seiner selbstbestärkenden Ideologie bleiben.”

      So ist es. Die Frage ist nur, an wen sich das richtet. Ein Glück, dass Sie nicht gemeint sein können, Sie sind ja nur zornig, aber ansonsten völlig vorurteilsfrei.

  18. #24 Bernd Nowotnick
    13. August 2024

    #18
    „Der Arbeitgeber hat durch eine Beurteilung der für die Beschäftigten mit ihrer Arbeit verbundenen Gefährdung zu ermitteln, -> Bei den STIKO-Impfempfehlungen hat man diesen PDCA-Zyklus geradezu mustergültig umgesetzt, was der STIKO dann bei AstraZeneca als Hin und Her vorgeworfen wurde.“
    Sehr, sehr dünnes Eis, denn die ersten Corona-Impfungen wurden verabreicht ohne dass es für den Betroffenen eine Einsicht in die Beipackzettel gab, wobei der Geimpfte unterschreiben musste dass er alle Nebenwirkungen bedingungslos akzeptiert. Nach meiner subjektiven Empfindung sind auch nicht alle Nebenwirkungen auf den aktuellen Beipackzetteln aufgeführt.
    Ein Helfer vor Ort kennt nach meiner Kenntnis in keinem Fall bei späteren Nebenwirkungen wer, wo, wie, was und wann als erstes zu tun hat, geschweige denn den Nationalen Pandemieplan und die Katastrophenschutzpläne, wobei nach meinem Empfinden weder der eine noch der andere angewendet wurde.
    Wasser predigen und Wein saufen -> DDR 2.xy_ungelöst – Achtung Hysterese – das Volk ist nicht so blöd wie es scheint.

    • #25 Joseph Kuhn
      13. August 2024

      @ Bernd Nowotnik:

      “Corona-Impfungen wurden verabreicht ohne dass es für den Betroffenen eine Einsicht in die Beipackzettel gab”

      Das hat erstens nichts mit der STIKO und ihrer Arbeit zu tun, zweitens gibt es Beipackzettel für Patienten da, wo Medikamente an Patienten ausgegeben werden, drittens wurde ich bei meiner ersten Impfung über die damals bekannten Nebenwirkungen gut aufgeklärt. Dass das nicht überall so war, ist anzunehmen, aber das unterscheidet die Coronaimpfungen nicht von der ärztlichen Praxis sonst. Aufklärung ist übrigens auch bei alternativmedizinischen Verfahren Pflicht.

      Trotzdem: Wenn Sie meinen, das Thema Aufklärung im Arzt-Patientenverhältnis sollte Teil der Aufarbeitung sein, setzen Sie sich dafür ein, dass es auf die Liste der Themen kommt. Schreiben Sie z.B. an die Abgeordneten Ihres Vertrauens.

      “wobei der Geimpfte unterschreiben musste dass er alle Nebenwirkungen bedingungslos akzeptiert.”

      Denken Sie mal über den Satz nach. Macht er Sinn? Wie hätte man es sich vorzustellen, Nebenwirkungen nur unter Bedingungen zu akzeptieren? Davon abgesehen: Impliziert der Satz nicht, dass denen, die sich impfen lassen wollten, Informationen über Nebenwirkungen vorlagen, wie bei einem Beipackzettel?

      “Ein Helfer vor Ort kennt nach meiner Kenntnis in keinem Fall bei späteren Nebenwirkungen wer, wo, wie, was und wann als erstes zu tun hat”

      Was meinen Sie mit “Helfer vor Ort”? Den impfenden Arzt? Wenn ein Arzt einen inkompetenten Eindruck macht, würde ich den Arzt wechseln.

      “Ein Helfer vor Ort kennt … in keinem Fall … den Nationalen Pandemieplan”

      Wozu sollte er ihn kennen? Der NPP ist ein Konzept für das Pandemiemanagement.

      “das Volk ist nicht so blöd wie es scheint”

      Hoffentlich. Wir hier sind schließlich auch alle Teil dieses Volkes.

      Was folgt daraus konkret für die gewünschte Aufarbeitung? Ein Bürgerrat für alles? Eine bundesweite Umfrage, welche Themen aufgearbeitet werden sollen? Oder in welchen Formaten? Ein Bürgerentscheid darüber? Eine Ergänzung des Nationalen Pandemieplans? Zusätzliche Items beim Health Literacy Survey? Ein Bürgerbeteiligungsreferat beim geplanten BIPAM?

      Machen Sie Vorschläge, als Teil dieses nicht so blöden Volkes. Nur jammern und sich beschweren wäre dann doch ein bisschen blöd.

  19. #26 Bernd Nowotnick
    13. August 2024

    #25

    „Machen Sie Vorschläge, als Teil dieses nicht so blöden Volkes. Nur jammern und sich beschweren wäre dann doch ein bisschen blöd.“

    Offenlegung der Arbeitsweise des Arbeitgebers Gesundheitsministerium bei Pandemien:
    1. Vorbereiten der Gefährdungsbeurteilung
    2. Ermitteln der Gefährdungen
    3. Beurteilen der Gefährdungen
    4. Festlegen konkreter Maßnahmen
    5. Durchführen der Maßnahmen
    6. Überprüfen der Wirksamkeit der Maßnahmen
    7. Fortschreiben der Gefährdungsbeurteilung
    8. Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung
    um bei künftigen Ereignissen mitarbeiten zu können und allgemein besser gerüstet zu sein, denn den Lehrenden an den Universitäten und Erarbeiten der Notfallpläne wird ja zum Teil vom Ministerium nicht mehr vertraut.

    • #27 Joseph Kuhn
      13. August 2024

      @ Bernd Nowotnik:

      Sorry, aber die allgemeinen Schritte des PDCA-Zyklus hatten Sie schon. Das wie ein bockiges Kind nochmal zu posten, bringt die Sache nicht weiter. Schauen Sie sich am besten den Unterschied zwischen solchen abstrakten strategischen Punkten und konkreten Vorschlägen, Beispiele am Ende meines letzten Kommentars oder auch oben im Blogbeitrag, noch mal an.

      Zu sagen, man schaue, was eine Maßnahme bringt und steuere ggf. nach, ist derart unkonkret, dass jeder am Coronamanagement beteiligte Politiker zu Recht sagen wird, ja klar, und genau das haben wir doch ständig gemacht, z.B. mit jeder Anpassung von Maßnahmen an die aktuellen Inzidenzwerte. Noch etwas platter wäre, vorzuschlagen, die Welt besser zu machen. Bin dafür.

      Und warum adressieren Sie den “Arbeitgeber Gesundheitsministerium”, damit er bei künftigen Ereignissen “mitarbeiten” kann? Muss man das verstehen?

      Ein arbeitgeberbezogener Schuh wäre vielleicht daraus geworden, wenn Sie einen konkreten Vorschlag gemacht hätten, wie die Sachbearbeiter im BMG oder im RKI oder im geplanten BIPAM (Teile des “nicht so blöden Volkes”) im Krisenfall besser gegen politischen Druck abgeschirmt werden können (ein Druck, den übrigens andere Teile des “nicht so blöden Volkes” mit ihren Erwartungen an klare und schnelle Entscheidungen der Politik befördert haben). Da wären kluge, praktisch umsetzbare und konkrete Vorschläge hilfreich. Dass das mit dem Arbeitsschutzrecht zu bewerkstelligen ist, glaube ich allerdings nicht.

      Bei der Gelegenheit: Ist “Aufarbeitung” eigentlich auch ein Thema für Sie persönlich? Was würden Sie in einer künftigen Krise anders machen? Wie sich ggf. besser informieren?

  20. #28 Bernd Nowotnick
    13. August 2024

    #27

    „wenn Sie einen konkreten Vorschlag gemacht hätten, wie die Sachbearbeiter im BMG oder im RKI oder im geplanten BIPAM (Teile des “nicht so blöden Volkes”) im Krisenfall besser gegen politischen Druck abgeschirmt werden können (ein Druck, den übrigens andere Teile des “nicht so blöden Volkes” mit ihren Erwartungen an klare und schnelle Entscheidungen der Politik befördert haben). Da wären kluge, praktisch umsetzbare und konkrete Vorschläge hilfreich.“

    Klingt nach:

    1. Führerprinzip organisierte, nationalistische, antidemokratische, rechtsradikale Bewegung, Ideologie
    2. 2b. Politik auf dem Faschismus (2a) basierende totalitäre Herrschaftsform

    • #29 Joseph Kuhn
      13. August 2024

      @ Bernd Nowotnik:

      Sie haben interessante Assoziationen, vielleicht kann ein Psychoanalytiker nachvollziehen, wie Sie von meinem Kommentar auf Führerprinzip und Faschismus kommen, ich kann es nicht. Hier will ich das nicht vertiefen, Sie sprengen den Thread mit Ihren zugegeben originellen Einwürfen. Alles Gute weiterhin!

  21. #30 hto
    13. August 2024

    Was mir bei manchen Impfungen aufgefallen ist, war die GARNICHT praktizierte Kontrolle ob die Nadel vielleicht eine Blutbahn getroffen hat – Ich bin ja kein Experte für das was Impfschäden verursacht, aber direkt in die Blutbahn …!?

    • #31 Joseph Kuhn
      13. August 2024

      @ hto:

      “Was mir bei manchen Impfungen aufgefallen ist, war die GARNICHT praktizierte Kontrolle ob die Nadel vielleicht eine Blutbahn getroffen hat”

      Dazu gibt es Material im Internet. Sie finden es. Hilfestellung: Stichwort Aspiration.

      “Ich bin ja kein Experte für das was Impfschäden verursacht”

      Dem will ich nicht widersprechen. Deswegen fragen Sie ja, und meinen Ihre Frage sicher nicht rhetorisch 😉

      Schade, dass Sie vermutlich auch kein Experte für Impfnutzen sind, sonst würde Sie vielleicht das interessieren: Zwischen Dezember 2020 und März 2023 haben Covid-Impfungen in Europa ca. 1,6 Mio. Menschenleben gerettet. Vielleicht auch Ihres?

      Wie dem auch sei: Wenn Sie meinen, dass das Thema Aspiration bei der Aufarbeitung berücksichtigt werden soll: Bemühen Sie sich, es auf die Themenliste zu kriegen.

      [Edit: Absatz zur Studie von Meslé et al. ergänzt]

  22. #32 RPGNo1
    13. August 2024

    Bernd und Volker. Besserwisserische Brüder im Querdenkerkleingeiste

  23. #33 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    13. August 2024

    Lieber Joseph

    Zu Deiner Frage, siehe hier:

    https://icd.who.int/browse/2024-01/mms/en#2024855916

    Das ist die aktuell gültige Fassung.

    Lügen meint, dass eine Person absichtlich die Unwahrheit sagt, wider besseren Wissens.

    Spätestens mit der Aussage von Frau Small von Pfizer vor dem EU-Parlament ist klar, alle Politiker, die behauptet haben, die “Impfung” schütze vor Übertragung – und somit das gesamte “Covid-Zertifikat”-Programm – basieren auf dreisten Lügen.

    Die interne Diskussion, die in den geleakten RKI-Protokollen abgebildet ist, belegt das erneut: alle wussten, dass kein Übertragungsschutz besteht. Und darüber hinaus, alle wussten, dass die “Impfung” auch nicht vor “schwerem Verlauf” schützt, sondern im Gegenteil den Krankheitsverlauf bei einem Impfdurchbruch in der Regel schlimmer macht. Auch das kann man im Protokoll nachlesen.

    Bei einer solchen Lage bleibt nur noch, dass hier gelogen wurde, dass sich die Balken biegen, um die Fascho-Nummer durch zu ziehen. Sie hatte nie einen medizinischen oder epidemiologischen Sinn, was alle wussten.

    • #34 Joseph Kuhn
      13. August 2024

      @ Volker Birk:

      1. Sie verlinken auf die ICD 11, in Deutschland gilt noch die ICD 10. Wann die ICD 11 kommt, ist unklar.
      2. Auch in der ICD 11 steht nicht, was Sie behaupten (“wenn man sich ohne ersichtlichen Grund nach einem positiven PCR-Test den Arm bricht, so gilt das auch als “Long Covid””).
      3. Vielleicht interpretieren Sie das “but also others” im Satz “Common symptoms include fatigue, shortness of breath, cognitive dysfunction but also others” so. Aber die ICD soll helfen, Diagnosen zu systematisieren, nicht absurd umzudeuten. Kein Arzt würde den gebrochenen Arm nach PCR-Test als Long Covid vercoden, in Deutschland bekäme er damit Probleme mit der KV bei der Abrechnung. Und auch in der ICD-Logik wäre es eine Fehlcodierung, weil hier das Kapitel “Verletzungen” einschlägig wäre. Sie missverstehen die ICD, ein Klassifikationsinstrument, als Diagnostikinstrument.
      4. Ihre Missinterpretation wiederholt eine alte Querdenker-Behauptung über PCR-positive Motorradtote, die vom RKI als Covidtote gezählt würden. Auch das war falsch.
      5. Man hatte anfangs geglaubt, über Impfung und Infektion eine Herdenimmunität erreichen zu können. Sehr früh sind “Impfdurchbrüche” bekannt geworden und mit den Escape-Varianten war allgemein klar, dass die Impfung weder dauerhaft noch sicher vor Infektion und Übertragung schützt. Wie man ebenfalls zur Kenntnis nehmen musste, schützt auch eine durchgemachte Infektion, anders als viele Querdenker dachten, nicht dauerhaft und sicher vor Reinfektion oder Übertragung. Allerdings schützen beide davor für eine gewisse Zeit zu einem gewissen Grad, die Daten sind nach wie vor beim RKI abrufbar.
      6. Insofern nennt man das nicht “Lüge”, es ist eine enttäuschte Hoffnung und dass die Industrie nicht zur Skepsis ihren Produkten gegenüber neigt, ist hinlänglich bekannt.
      7. Inflationär von “Fascho-Nummer” zu reden, um maximal zu skandalisieren, ist einfach nur daneben. Das ist ein Empörungsexzess. Gehen Sie nach Nordkorea, da können Sie wirklich “Fascho-Nummern” erleben.
      8. Dass die Impfung nie “einen medizinischen oder epidemiologischen Sinn [hatte], was alle wussten”, ist faktisch falsch, um nicht zu sagen, gelogen. Außer Querdenker-Statistiken sprechen alle, tausende Studien, dagegen. Ganz neu: https://www.thelancet.com/journals/lanres/article/PIIS2213-2600(24)00179-6/abstract

      Mit ihrem Kommentar haben Sie einmal mehr das immer gleiche Lied wiederholt: Alle, die nicht ihrem Weltbild folgen, lügen und sind Verbrecher. Solche totalitären, menschenverachtenden Sichtweisen sind nahe an einer “Fascho-Nummer”, zu einer vernünftigen Aufarbeitung trägt das nichts bei.

  24. #35 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    13. August 2024

    Hier noch die Homepage der GAVI, die über Recht und Gesetz steht (Link auf Staatsvertrag oben), und die hier ihr Geschäftsmodell erklärt:

    https://www.gavi.org/our-alliance/operating-model/gavis-business-model
    https://www.gavi.org/investing-gavi/resource-mobilisation-process/protecting-our-future

    Es war auch kein Zufall, dass Bill Gates in den Tagesthemen zum Thema auftrat, denn er sieht seine Rolle als Gründer innerhalb der GAVI in der (in allen zivilisierten Staaten) illegalen Marktmanipulation:

    https://www.gavi.org/operating-model/gavis-partnership-model/bill-melinda-gates-foundation

  25. #36 hto
    13. August 2024

    Ich habe ja auch schon im Gesundheitswesen gearbeitet, zu Zeiten wo wir sozusagen in doppelter Truppstärke auf den Stationen waren und auch längst nicht also gut war. Aber eines solltest Du Dir bewusst machen: Es sind Leute wie Du, die die Statistiken anfertigen, die deshalb daran schuld sind weshalb die Situation im Gesundheitswesen noch beschissener ist.

    • #37 Joseph Kuhn
      13. August 2024

      @ hto:

      Könnten Sie ohne Statistik von “doppelter Truppstärke” sprechen? Aber gut, dann sind halt die, die Probleme im Gesundheitswesen statistisch dokumentieren, schuld daran, dass es die Probleme gibt. So eine ähnliche Logik herrschte auch in der DDR, daher hielt man dort z.B. Suizidzahlen geheim, oder Daten zur wirtschaftlichen Lage. Das hat die Probleme bekanntlich nicht gelöst.

      Dann schlagen Sie also für die Aufarbeitung vor, Statistiken im Gesundheitswesen abzuschaffen. Sie werden sich mit denen, die bessere Daten bei einer Pandemie fordern, schon einigen, Sie sind ja ein kompromissbegabter Zeitgenosse.

  26. #38 RPGNo1
    13. August 2024

    Schlechte Nachrichten für Volker, Bernd und Co.

    In Europa wirkten die Corona-Impfstoffe noch besser als bislang angenommen. Eine neue Studie zeigt, dass die Leben von etwa 1,6 Millionen Menschen gerettet wurden. Und Forscher glauben sogar, dass diese Zahl noch zu niedrig gegriffen ist.

    https://www.focus.de/gesundheit/news/neue-who-analyse-millionen-leben-gerettet-corona-impfungen-wirkten-noch-besser-als-angenommen_id_260217520.html

  27. #39 Bernd Nowotnick
    13. August 2024

    #32

    Faschismus erkennt man am Umgang mit Querdenkern. Früher war das in Deutschland ein geachteter Titel. Wenn der Ungeimpfte nicht mehr als Mensch zählt, sondern als Aussätziger seine Rechte verliert, ist die Demokratie nur noch Fassade.

    • #40 Joseph Kuhn
      13. August 2024

      @ Bernd Nowotnik:

      Wie ich schon Ihrem Geistesbruder Volker Birk schrieb: Alles mit “Faschismus” zu etikettieren, was einem nicht gefällt, ist ein Empörungsexzess. Hatte früher Tradition im politisch linken Spektrum.

      Zum Begriff, ein Buch zum Thema empfehle ich lieber erst gar nicht: https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2022/04/22/facetten-faschistischer-herrschaft/

      Ob der Umgang mit Ungeimpften in allen Details rechtlich zulässig war, ob er unter Infektionsschutzgesichtspunkten überzogen war, ob die Sprüche ihnen gegenüber diskriminierend waren, über all das kann man diskutieren, auch in Aufarbeitungsformaten. Man wird dazu die Dinge genau rekonstruieren und bewerten müssen, mit Bauchgefühl und Rachegelüsten lässt sich auch das nicht aufarbeiten.

      Dass Ungeimpfte ihre Rechte als Menschen verloren hätten, ist mir allerdings neu. Auch das ist ein Empörungsexzess.

  28. #41 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    13. August 2024

    XXX

    [Edit: Kommentar gelöscht. Der Sektenführer hat die Schnauze voll und will sich nicht auch noch als Faschist beschimpfen lassen. Die anderen zwei argumentationsimmunen Kommentare sind auch im Müll. Ich wünsche eine gute Zukunft, ohne so viel Hass. JK]

  29. #42 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    13. August 2024

    Lieber Joseph

    Mit keinem Wort habe ich DIch als Faschisten bezeichnet. Aber dass Du in der Diskussion nun einen Rückzieher machst, ist das erwartete Ergebnis.

    Ich habe Dich hier nur aus einem Grund angesprochen:

    Du wolltest über Aufarbeitung sprechen. Ich hoffe, ich konnte Dir zeigen, wo das Problem damit liegt: Du stellst Dir vor, kleine Fehler herauszufinden. Für Dich war im Grossen und Ganzen alles in Ordnung.

    Für mich wie für Millionen andere ist das Verbrechen, dass der Corona-Betrug darstellt, jedoch glasklar sichtbar. Wenn wir “Aufarbeitung” sagen, meinen wir eine strafrechtliche.

    Deshalb kann es keine gemeinsame Aufarbeitung zwischen der Opfer- und der Täterseite geben.

    Das wollte ich Dir klarmachen. Falls mir das gelungen ist, diente die Diskussion hier einem Zweck.

    • #43 Joseph Kuhn
      13. August 2024

      @ Volker Birk:

      “Mit keinem Wort habe ich DIch als Faschisten bezeichnet.”

      Nur eine Faschismusdefinition geliefert, die mich subsumiert.

      “Du wolltest über Aufarbeitung sprechen.”

      Das war die Absicht. Weil sie derzeit allerorten gefordert wird, ohne zu sagen, was damit konkret jenseits des laufenden Handwerks in Wissenschaft, Justiz und Gremien gemeint ist.

      “Für Dich war im Grossen und Ganzen alles in Ordnung.”

      Genau solche Verallgemeinerungen führen dazu, die Welt in Gut und Böse einzuteilen.

      “der Corona-Betrug”

      Wie gesagt, erklären Sie den Angehörigen der Verstorbenen oder denen, die unter Long Covid leiden, dass sie nur einem Betrug aufsitzen.

      “Wenn wir “Aufarbeitung” sagen, meinen wir eine strafrechtliche.”

      Wer auch immer “wir” ist, das zumindest ist klar geworden. Die Handschellen sollen klicken, und vielleicht auch ein paar Köpfe rollen. Und natürlich umgesetzt nicht durch die korrumpierte Justiz des “Faschismus”, sondern durch Volkstribunale der rechten Gesinnungsgenossen.

      “Deshalb kann es keine gemeinsame Aufarbeitung zwischen der Opfer- und der Täterseite geben.”

      Opfer und Täter, da ist es wieder, das manichäische Weltbild. In der Politik wird daraus das, was der Nazi-Jurist Carl Schmitt in einer üblen, die Vernichtung von Bevölkerungsteilen vorwegnehmenden Weise formuliert hat: dass es in der Politik auf die Unterscheidung von Freund und Feind hinauslaufe. Das ist archaisches, identitäres Stammesdenken. Politik ist aus meiner Sicht das gemeinsame Bemühen um eine bessere Welt. Das ist keine Konsenssoße, und kann natürlich auch Strafe oder sogar Krieg bedeuten. Aber das Verständnis prägt die Lebensweise.

      Insofern haben die wechselseitigen Monologe – in einen Dialog sind wir ja nicht gekommen – in der Tat gezeigt, dass es mit Leuten wie Ihnen schwer ist, etwas aufzuarbeiten. Sie denken selbst da, wo es um juristische Sachverhalte geht, nicht in Kategorien der Gewaltenteilung, sondern totalitär, mancher würde sagen, in Kategorien einer “Fascho-Nummer.”

      Wie gesagt, ich wünsche Ihnen, dass Sie eines Tages wieder zu einer humaneren Einstellung kommen. Die Welt braucht mehr Denker und Dichter, weniger Henker und Richter.

  30. #44 naja
    14. August 2024

    @Volker Birk
    “Für mich wie für Millionen andere ist das Verbrechen, dass der Corona-Betrug darstellt, jedoch glasklar sichtbar. Wenn wir “Aufarbeitung” sagen, meinen wir eine strafrechtliche.“

    Für mich wie für Milliarden andere ist Corona kein Betrug, sondern ein Virus und die Pandemie hat glasklar Menschenleben gekostet und das Leben sehr vieler Menschen gesundheitlich stark beeinträchtigt. Sehen Sie sich Interviews von Menschen an, die durch eine Infektion Gliedmaßen verloren haben, deren Lunge versagt hat. Für mich hat es etwas betrügerisches, zu leugnen, dass diese Pandemie stattgefunden hat.

  31. #45 Volker Birk
    https://blog.fdik.org
    14. August 2024

    Lieber Joseph

    Dann ein letztes Wort:

    Bei einem Verbrechen spricht man von Opfern und Tätern. Opfer sind diejenigen, die den Schaden hatten und haben. Täter sind diejenigen, die sich mittels Betrug bereichert haben.

    Die anderen Menschen sind übrigens weder noch. Schon deshalb geht Dein Vorwurf, ich würde etwa in Dichotomien denken, ins Leere.

    Wenn ich eine sinnvolle Definition von Faschismus liefere (ich hatte mich auf den Faschismus-Erfinder Mussolini bezogen), dann denke ich nicht an Dich. Ich finde es befremdlich, dass Du Dich dadurch getroffen fühlst.

    Ich habe das einschliessende “Wir” benutzt, als ich mich auf Deine Aktion hier bezogen habe, über Aufarbeitung zu sprechen. “Wir” im Sinne “sie Gruppe der Leute, die das Verbrechen erkannt und aufgeklärt sowie verfolgt haben möchten”.

    Aufgeklärt ist das Verbrechen übrigens grösstenteils. Bisher wird es nur nicht verfolgt, im Gegenteil. Die Justiz lässt sich weiter von den Tätern leiten. Sie haben weiter die Macht im Staate. Die Gewaltenteilung ist von ganz oben her aufgerissen. Und die Massenmedien sind zum allergrössten Teil korrumpiert und gleichgeschaltet (wenn wir Blätter wie z.B. die Berliner Zeitung ausnehmen). Deshalb sprach ich von der Wiederherstellung des Rechtsstaates.

    In einen sinnvollen Dialog können wir solange nicht kommen, wie das Verbrechen von Dir und den Leuten, die durch die Corona-Sekte geistig gefangen sind, nicht anerkannt wird. Ohne kann die Spaltung jedoch nicht überwunden werden, denn dass Leute, die Opfer eines Verbrechens geworden sind, das sie einen grossen Teil ihres Lebens gekostet hat, das einfach vergessen sollen, wird nicht passieren. Im Gegenteil, der Druck wird immer weiter ansteigen.

    • #46 Joseph Kuhn
      14. August 2024

      @ Volker Birk:

      Schön, wenn Sie mich immerhin nicht als Faschisten sehen. Ich wurde hier im Blog ja auch schon mit Roland Freisler verglichen, bin also einiges gewohnt.

      Lesen Sie mal Ihren letzten Absatz: Sie unterstellen vielen Menschen, in einer “Corona-Sekte geistig gefangen” zu sein und im nächsten Satz beklagen Sie sich über “Spaltung”.

      Zum vermeintlichen “Verbrechen”, was immer konkret damit gemeint ist, die Impfung als angeblicher Massenmord, die dubiose Vorgehensweise von Frau v.d.Leyen bei den EU-Verträgen, die 2G/3G-Regelungen, die überzogenen Maskenkäufe als vermutlicher tatsächlich vergaberechtlich problematischem Vorgang oder was auch immer: Ziehen Sie gar nicht in Betracht, dass hier womöglich nicht immer mit Vorsatz gehandelt wurde, dass manches davon, z.B. die Maskenbeschaffung, ohnehin in Aufarbeitung ist und dass die Nutzenbewertung des Impfens sogar zutreffen könnte? Dass es ein – allerdings nur im metaphorischen Sinn – “Verbrechen” gewesen wäre, nicht zu impfen, keine Maskenempfehlung auszusprechen, die Kontakte mit dem Ziel eines “Flatten the curve” nicht zu reduzieren?

      Zur “Korruption und Gleichschaltung” der Massenmedien: Echt jetzt? Gleichschaltung? Und trotzdem schreibt nicht nur die Berliner Zeitung gegen die “Sekte” an, sondern z.B. auch die WELT oder die BILD? Und obwohl auch in den anderen Medien immer wieder kritische Beiträge zu lesen waren? Hier im Blog übrigens auch, trotz meiner angeblichen “geistigen Gefangenschaft”.

      ————
      Kleiner Nachtrag: Ich habe das Gefühl, dass manchmal gesellschaftliche Missstände irgendwie wahrgenommen werden, aber analytisch nicht richtig verarbeitet werden können. Dann tritt an die Stelle berechtigter und notwendiger Medizin- oder Pharmakritik die Liebe zur Homöopathie, an die Stelle der Kapitalismuskritik eine Geraune über die Merkeldiktatur oder an die Stelle der mühsamen Auseinandersetzung mit dem Coronamanagement der pauschale Vorwurf “alles Verbrecher”. So werden analyisch herausfordernde Sachverhalte zu konkreten Feindbildern verdichtet und greifbar gemacht, leider geraten zugleich die realen Probleme außer Blick.

  32. #47 Staphylococcus rex
    14. August 2024

    @ Volker Birk und Bernd Nowotnik, ich habe Probleme, die Motivation bei Ihren Auftriitten hier zu verstehen. Für eine Reviermarkierung reichen bereits die jeweils ersten Beiträge, aber was wollen Sie mit all Ihren folgenden Beiträgen erreichen?

    Wenn Sie von Aufarbeitung sprechen, um welche Form der Aufarbeitung geht es Ihnen? Um die persönliche Aufarbeitung eines Betroffenen, der versucht die Welt zu verstehen oder um die gesellschaftliche Aufarbeitung, die konkrete politische Entscheidungen in ihrem historischen Kontext hinterfragt.

    Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, für die persönliche Aufarbeitung ist die Fähigkeit zum Perspektivwechsel eine absolute Voraussetzung. Dies kann im stillen Kämmerlein erfolgen, ein neutraler und wohlwollender Moderator kann diesen Prozeß unterstützen und beschleunigen. Die gesellschaftliche Aufarbeitung ist dagegen immer ein Gemeinschaftswerk mehrerer Personengruppen, die dabei auf Kooperation und eine gemeinsame Kommunikation angewiesen sind.

    Persönliche Aufarbeitung hat auch etwas mit Leidensdruck zu tun, der notwendige Perspektivwechsel ist ein anstrengender und manchmal schmerzhafter Prozeß und kein Selbstläufer. Ich persönlich habe Fragen dazu, ob die Pandemie hätte verhindert werden können und ob sie eher hätte beendet werden können (das Thema Ende einer Pandemie ist ein Kapitel für sich, sie kann beendet werden durch das Ende der Viruszirkulation oder durch das Erreichen einer ausreichenden Populationsimmunität). Ich habe die Corona-Pandemie als Naturkatastrophe akzeptiert. Ich war für einen längeren Zeitraum im Auge des Sturms, ich habe (auch am Wochenende) die positiven PCR-Befunde freigegeben und gemeldet, ich habe auf Intensivstation die Beatmungspatienten gesehen, ich habe auf dem Weg zur Arbeit die Leichenwagen am Hintereingang des Krankenhauses gesehen, ich war dafür verantwortlich über all die Zeit das Krankenhauslabor 24/7 am Laufen zu halten. Wenn jemand über eine Fake-Pandemie schwadroniert, der beißt bei mir auf Granit. Ungeachtet all dieser Zumutungen durch Corona habe ich meinen Frieden damit gemacht. Menschen sind nun einmal unvollkommen und im Rahmen dieser Unvollkommenheit sind die getroffenen politischen Entscheidungen akzeptabel (das schließt eine Diskussion zu Einzelthemen nicht aus). Natürlich gibt es Interessengruppen, aber es gibt eben keine große Weltverschwörung. Und ich brauche auch nicht das “Klicken von Handschellen”, ich habe keine persönlichen Rachegelüste.

    Die gesellschaftliche Aufarbeitung hat viele Facetten, neben der politischen gibt es auch die juristische und die wissenschaftliche Aufarbeitung. Die wissenschaftliche Aufarbeitung dauert manchmal ihre Zeit, eine aus meiner Sicht gelungene Aufarbeitung der Narkolepsie nach der Schweinegrippeimpfung 2008 ist im folgenden Artikel beschrieben:
    https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/63356/Grippeimpfung-Wie-Pandemrix-eine-Narkolepsie-ausloest
    Ganz nebenbei werden hier auch die Probleme der Aufarbeitung beschrieben, wenn ein Krankheitsbild eben nicht durch klare Befunde im Labor oder der Bildgebung beschrieben wird. Long Covid oder ME/CFS haben ähnliche Probleme bei der Objektivierung. Das bedeutet nicht, dass eine wissenschaftliche Aufarbeitung unmöglich ist, es verzögert diesen Prozeß aber deutlich.

    @ Volker Birk, wenn Sie das “Klicken von Handschellen” hören wollen, dann geht es Ihnen um den juristischen Aspekt der gesellschaftlichen Aufarbeitung. Wie ich bereits gesagt habe, die gesellschaftliche Aufarbeitung ist ein Gemeinschaftswerk. Es sollte Ihnen klar sein, dass Sie dies allein nicht erzwingen können. Sie zäumen das Pferd vom falschen Ende auf, um mit anderen Personen auf einer Ebene kommunizieren zu können, müssen Sie erst die persönliche Aufarbeitung durchlaufen, das heißt, Sie müssen einen Ausweg aus Ihrem Paralleluniversum finden. Sie reden ständig von Aufarbeitung, das heißt Sie haben den Leidensdruck in Ihrem Paralleluniversum (oder Ihrer ganz persönlichen Hölle). Sie wollen der Welt eine Pseudoaufarbeitung aufzwingen, nur um den schmerzhaften Prozeß der persönlichen Aufarbeitung zu vermeiden.

    @ Joseph Kuhn, bevor die gelbe Karte kommt, das wars jetzt mit Küchenpsychologie. Wenn derselbe Unsinn immer und immer wieder breitgetreten wird, dann ist es manchmal Zeit für ein paar klare Worte.

  33. #48 Spritkopf
    14. August 2024

    @Birk

    Und die Massenmedien sind zum allergrössten Teil korrumpiert und gleichgeschaltet (wenn wir Blätter wie z.B. die Berliner Zeitung ausnehmen).

    Wenn ich so ein geschichtsvergessenes Schwachmatengedröhn lesen muss, dreht sich bei mir der Magen um. Hat Ihr Geschichtslehrer Sie eigentlich zum Kreideholen geschickt und Sie haben den Rückweg nicht mehr gefunden?

    Vielleicht besuchen Sie ja mal die nächste Bücherei und leihen sich dort ein Lehrbuch zum Nationalsozialismus – bevorzugt zu den innenpolitischen Prozessen der Frühphase – aus. Und ganz wichtig: Lesen und verstehen!

  34. #49 Staphylococcus rex
    14. August 2024

    PS: Wie erkenne ich, dass ich mich gedanklich in der Realität befinde und eben nicht in einem “Paralleluniversum”?. Auf diese Frage eine objektive Antwort zu finden, ist nicht trivial. Im worst case bin ich eingestöpselt in einer Matrix und die Corona-Pandemie wird von einem großen Schöpfer simuliert. Dann habe ich wohl Pech gehabt, andererseits wäre Corona dann nur eine göttliche Simulation und es gäbe keinen materiellen Grund für eine Diskussion 😉

    Die Frage der Realität der Wahrnehmung gibt es seit es Religionen gibt und gehört zu den schwierigsten philosophischen Fragen. Ich bin kein hauptberuflicher Philosoph und bleibe deshalb bei konkreten Fragestellungen.

    Ich bin auf die Grundannahme angewiesen, dass um uns herum eine objektive Welt existiert, dass in unserem Bewusstsein ein vereinfachtes Abbild dieser objektiven Welt nachgebildet wird und dass unsere Wahrnehmungsfilter Fluch und Segen zugleich sind, sie bewahren uns vor einer Überforderung durch unendliche Details und sie sind gleichzeitig eine permanente Fehlerquelle (Schlagwort Positivismus).

    Ob mein persönliches Abbild in wesentlicher Aspekten der Realität entspricht, kann nur auf einem Weg objektiv geklärt werden, nämlich durch die Widerspruchsfreiheit mit einer möglichst großen Anzahl an wesentlichen Elementen aus der objektiven Realität.In Bezug auf Corona gibt es Asymmetrien der Standpunkte, es macht einen großen Unterschied, ob man als Mitarbeiter im Krankenhaus die Pandemie “aus der ersten Reihe” miterlebt hat oder ob man in der Zeit des Lockdowns und der Ausgangssperre im eigenen Saft schmoren musste.

    Formelle Logik allein hilft uns hier nicht weiter. Die Weltreligionen sind auf religiöse Dogmen und auf deren Weiterentwicklung mittels formeller Logik aufgebaut Ein Theologe kann ein kluger Kopf und ein guter Mathematiker sein.

    Widersprüche zwischen einzelnen Details der objektiven Realität und dem eigenen Weltbild führen zu einer kognitiven Dissonanz. Kleine kognitive Dissonanzen lassen sich relativ einfach auflösen. Das sollte der Normalfall sein, das eigene Weltbild kontinuierlich an die Realität anzupassen. Komplexe kognitive Dissonanzen bedeuten einen größeren Umbau der Querverbindungen im eigenen Gehirn und werden eher vermieden und als Glaubensprüfung interpretiert. Erst wenn die kognitive Dissonanz kritisch wird und das unmittelbare Lebensumfeld unmittelbar bedroht, dann findet wieder eine Anpassung der Querverbindungen im Gehirn an die objektive Realität statt. Dies wird umgangssprachlich als “Glaubenskrise” bezeichnet.

    Langer Rede kurzer Sinn, nach meinem Verständnis leiden die Querdenker unter ihren komplexen kognitiven Dissonanzen Der Ruf nach Aufarbeitung ist ein Symptom dieser komplexen kognitiven Dissonanzen. Gleichzeitig ist der persönliche Leidensdruck noch nicht groß genug, um sich dieser Aufarbeitung wirklich zu stellen (Schlagwort persönliche Aufarbeitung). Viele Querdenker sind seit Jahren in einer Art Dauerschleife gefangen.

  35. #50 Joseph Kuhn
    14. August 2024

    @ Staphylococcus rex:

    “bevor die gelbe Karte kommt, das wars jetzt mit Küchenpsychologie”

    Man versucht halt, zu verstehen, wie es zu solchen Weltbildern kommt. In den Kopf anderer Leute kann man bekanntlich nicht schauen, und Kommentarspalten liefern auch nie ein gutes Bild anderer Menschen. Insofern bleiben Überlegungen, warum ein Kommentator sagt, was er sagt, immer Küchenpsychologie.

    Etwas handfester ist die Beschreibung des Kommunikationsverhaltens. Viele der Leute mit den ganz festen Meinungen

    – bleiben gerne abstrakt, bei pauschalen Vorwürfen,
    – reagieren meist nicht auf konkrete Beispiele,
    – nehmen praktisch nie etwas zurück, was widerlegt wurde, sondern werfen das nächste Stöckchen,
    – pflegen ein ausgeprägtes Freund-Feind-Denken,
    – reduzieren sachliche Komplexität auf moralisch einfache Gegensätze,
    – sehen sich als Teil einer stillen Mehrheit.

    Aus ihrer Ecke kommen sie vermutlich nur durch persönliche Erfahrungen und Begegnungen wieder heraus. Und wie schon oft gesagt: Man ist selbst nicht davor gefeit, in solchen Auseinandersetzungen auch einseitig zu werden und Kritik auch dort abzuwehren, wo sie berechtigt und nötig ist, weil man glaubt, sonst den Anderen zu viel zuzugestehen. Irgendwo sind wie alle kleine Rechthaber.

  36. #51 Bernd Nowotnick
    15. August 2024

    #50

    „Man ist selbst nicht davor gefeit, in solchen Auseinandersetzungen auch einseitig zu werden und Kritik auch dort abzuwehren, wo sie berechtigt und nötig ist, weil man glaubt, sonst den Anderen zu viel zuzugestehen. Irgendwo sind wie alle kleine Rechthaber.“

    Ja so ist es wohl. Eine Ansicht als mathematischer Punkt betrachtet sieht anders aus wenn er gesellschaftlich betrachtet wird. Er ist wie ein geformter Spiegel hohl und das bedeutet dass er auf einem Hintergrund im Bildbereich auf jeden beliebigen Punkt verschoben werden kann, wobei sich das Bild dann dabei ständig ändert.

  37. #52 Joseph Kuhn
    16. August 2024

    Das Handwerk der Corona-Aufarbeitung

    Kubicki sagt, in Wahrheit seien zu viele Coronatote gezählt worden. Eine aktuelle Studie von Fehel et al. in PlosOne argumentiert nun, es seien eher zu wenig: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0307194

    Was folgt daraus für eine Aufarbeitung dieses Sachverhalts? Was für die Einordnung von Kubickis Vorwurf bei einer Aufarbeitung? Was generell für die Einbeziehung neuer Studien bei der Aufarbeitung des seinerzeitigen Umgangs mit einzelnen Sachfragen?

  38. #53 Joseph Kuhn
    18. August 2024

    RKI und BMG

    Klaus Ferdinand Gärditz, Mitautor des umfänglichen Werks “Gesundheitswissen aus Behördenhand”, hat in der FAZ einen Kommentar zum Verhältnis zwischen Wissenschaft, RKI und Politik geschrieben, kritisch auch gegenüber seiner Kollegin Frauke Rostalski, die sich ebenfalls schon in der FAZ zu den RKI-Protokollen geäußert hatte.

    Er hebt u.a. noch einmal den Unterschied zwischen politischer Verantwortung für Entscheidungen, der behördlichen Verdichtung von wissenschaftlichen Befunden für die Entscheidungsvorbereitung und der wissenschaftlichen Generierung von (diskrepantem und vorläufigem) Wissen hervor, und das Verhältnis zwischen epistemischer Unsicherheit und politischen Rechtfertigungszwängen.

    Den Spruch “Pandemie der Ungeimpften” ordnet er als “politischen Slogan eines Ministers” ein, nicht als “fachlich-infektiologische Beurteilung”. Inwiefern das als Rechtfertigung gelten kann oder kritisch zu reflektieren wäre, darüber kann man wiederum diskutieren, das wäre ein lohnendes Aufarbeitungsthema, auch über Corona hinaus. Etwas einseitige Sprüche sind ja weiß Gott kein Alleinstellungsmerkmal der politischen Kommunikation während der Pandemie, von der “Verteidigung der Freiheit am Hindukusch” bis dahin, dass ein Tempolimit “gegen jeden Menschenverstand” sei.

    Ein weiterer Punkt bei Gärditz: Die Gesellschaft müsse sich auch fragen, warum das RKI womöglich an dem einen oder anderen Punkt überfordert war, warum sie so gerne an der Verwaltung spart, bis sie sie braucht. Bei den Gesundheitsämtern fängt es jetzt schon wieder an, indem der Bund den “Pakt für den ÖGD” nicht weiter mitfinanzieren will. Gesellschaftlich wichtige, aber finanziell aufwändige Aufgaben an Zuständigkeitsfragen scheitern zu lassen, ist eine ungute politische Tradition.

    ————————-
    Nachtrag 19.8.2024: Der querdenkende Anwalt Markus Haintz hat auf X eine Kritik von ChatGPT am Artikel von Gärditz veröffentlicht: https://x.com/Haintz_MediaLaw/status/1825191897612087550. Leider ist der Prompt dazu nicht angegeben, d.h. man weiß nicht, worauf ChatGPT geantwortet hat. Auf ein einfaches “Fasse den Artikel zusammen” wohl nicht. Dafür ist es ein schönes Beispiel für künstliche Dummheit, ChatGPT blubbert ziemlich unterkomplex vor sich hin, und ein Beispiel für die vielen Möglichkeiten, KI manipulativ einzusetzen.

  39. #54 Arno
    18. August 2024

    #1

    > Kurz: das wird nicht mehr aufhören, bis zumindest die Haupttäter hinter Schloss und Riegel sind. Nicht nur ich möchte Handschellen klicken hören.

    Da geb ich dir Recht. Ein Stefan Homburg gehört endlich inhaftiert. Zusammen mit den unzähligen anderen ekligen Trickbetrügern, die diese Zeit genutzt haben, um mit naiven Menschen Kasse zu machen.

    #39

    > Faschismus erkennt man am Umgang mit Querdenkern. Früher war das in Deutschland ein geachteter Titel.

    Die “Querdenker” der Pandemie sind an der mangelnden “Achtung” des Titels selber schuld, wenn sie mehrheitlich durch niedrige Befähigung zum Geradeausdenken glänzen. Das hat nichts mit “Faschismus” zu tun.

  40. #55 Joseph Kuhn
    18. August 2024

    Formate: Function follows Form?

    Jutta Allmendinger, Präsidenten des Wissenschaftszentrums Berlin, vor ein paar Tagen im Interview mit dem ZDF:

    “ZDFheute: Welche Form der Aufarbeitung halten Sie für die geeignete?

    Allmendinger: Wir brauchen eine kleine interdisziplinär und aus verschiedenen gesellschaftlichen Sektoren zusammengesetzte Gruppe, die auf Grundlage der vielen vorliegenden Gutachten, Empfehlungen und Protokollen die damalige Situation nachstellt und bewertet. Wir brauchen ergänzend die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, um die Erfahrungswelten angemessen zu berücksichtigen. Ein Bürgerrat macht hier viel Sinn.”

    Wird eine “kleine interdisziplinär und aus verschiedenen gesellschaftlichen Sektoren zusammengesetzte Gruppe” wirklich hunderte von relevanten Studien zu Lockdowns in unterschiedlichen Pandemiephasen, zu Impfnebenwirkungen, zur Wirkung von Masken im Labor und in der Realität bei unterschiedlichen Inzidenzen oder in unterschiedlichen Settings, die Angemessenheit von Maßnahmen im Spagat zwischen Vorsorgeprinzip und Evidenz usw. aufarbeiten können? Mit tausenden Seiten von Protokollen und Stellungnahmen aus Gremien abgleichen können? Die Arbeitsweise von Beratungsgremien analysieren können? Warum geht es nun um die “damalige Situation”?

    Und was bedeutet konkret, Bürger sollen “ergänzend” beteiligt werden? Wie sollen sie “beteiligt” werden? Wer konkret? Sollen die Bürger Dampf ablassen können, 100 stellvertretend für 80 Mio.? Sollen sie denen, die mit der “Aufarbeitung” beauftragt werden, als partizipative Symbolik dienen? Sollen sie zu Wirksamkeitsstudien Stellung nehmen? Oder eigene Fragestellungen entwickeln?

    Die Forderungen nach “Aufarbeitung” bleiben auch hier wie fast immer im Allgemeinen. Meinungen von Prominenten werden eingeholt, wie ein mediales Rauschen abgespielt, ein Kommentar nach dem anderen. Im vorliegenden Fall scheinen dann die Formate klarer zu sein als die Frage, worum es eigentlich gehen soll. Klein soll die Gruppe sein, warum auch immer, und Bürger sollen beteiligt werden, woran auch immer.

    Hat man eigentlich Uli Hoeneß schon gefragt?

    Mir kommt es langsam so vor, als sollte man einmal eine Aufarbeitung der Aufarbeitungsforderungen fordern.

  41. #56 Jolly
    19. August 2024

    Frei-Bier für alle.

    Corona für jeden!

    Am Ende der Feier hat jeder getrunken, genossen oder gespien.

    (SCNR)

  42. #57 Joseph Kuhn
    24. August 2024

    Das Handwerk der Corona-Aufarbeitung

    1. Maskengeschäfte: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-08/karl-lauterbach-gesundheitsminister-masken-affaere-coronapandemie

    2. Grundrechtsschutz: https://www.nomos-shop.de/nomos/titel/dispensierter-rechtsstaat-id-120055/

    Beides zugleich schöne Beispiele dafür, wie wichtig die Passung von Fragestellungen und Aufarbeitungsformaten ist. An Ersteres könnte, wenn die Untersuchungsbeauftragte Lauterbachs zu viel offen lässt, ein Untersuchungsausschuss anschließen, an Letzteres vielleicht eine Enquete, ein Bürgerrat wäre in beiden Fällen weniger geeignet.

  43. #58 Joseph Kuhn
    24. August 2024

    Handschellen und Köpfe

    Fordern eigentlich die „Christen stehen auf“ schon den Rücktritt des Papstes als Beitrag zur Aufarbeitung? Der hatte schließlich seine Kardinäle unter Druck gesetzt, sich impfen zu lassen: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/127339/Papst-kritisiert-Impfverweigerer-unter-Kardinaelen

  44. #59 Joseph Kuhn
    27. August 2024

    Das Handwerk der Corona-Aufarbeitung

    In Kommentar #57 war bereits die Dissertation von Patricia Altenburger “Dispensierter Rechtsstaat?” verlinkt. Es geht darin um die Frage, ob in der Coronakrise der Rechtsschutz der Bürger:innen gewährleistet war.

    Heute ist ein Kommentar von Volker Boehme-Neßler, einem Verfassungsrechtler, in der Zeitschrift Cicero, mit einer sehr weitgehenden Behauptung:

    “In der Coronakrise ging die Justiz mit dem RKI eine unheilige Allianz ein. Die Gerichte mussten in der Krise immer wieder staatliche Maßnahmen beurteilen. (…) Die Richter haben die Risikoeinschätzungen des RKI unkritisch übernommen. (…) Was bedeutet das für die zahllosen Urteile aus dieser Zeit, die sich auf das RKI gestützt haben? (…) Viele Corona-Urteile sind – man muss es so sagen – Fehlurteile.”

    Viele Urteile sind Fehlurteile? Vielleicht, ich habe weder einen Überblick über die vielen tausend Urteile zu Corona noch kann ich sie als juristischer Laie bewerten, aber solche pauschalen Feststellungen machen mich schnell misstrauisch. Das Handwerk der Corona-Aufarbeitung besteht nicht in der Formulierung bissiger Behauptungen, sondern, siehe z.B. die Arbeit von Altenburger, um den konkreten Nachweis von Versäumnissen von Gerichten. Wo haben sich also Gerichte konkret auf nachweislich falsche, politisch motivierte RKI-Aussagen gestützt und daher eine Entscheidung getroffen, die sonst mutmaßlich anders ausgefallen wäre?

    In “Aufarbeitung” steckt nicht umsonst der Terminus “Arbeit”.

  45. #60 Joseph Kuhn
    27. August 2024

    Unzulässige politische Einflussnahme

    In einem anderen Fall, der Vergabe von Mobilfunklizenzen durch den Bund unter dem damaligen Verkehrsminister Scheuer sieht das Verwaltungsgericht Köln nun einen politischen Deal des Ministeriums mit der zuständigen Behörde als erwiesen und als unzulässig an – nach 5 Jahren: “In dem Kölner Urteil wurde nun festgestellt, dass die Politik auf die eigentlich unabhängige Bundesnetzagentur rechtswidrig Einfluss genommen hatte.”

  46. #61 Joseph Kuhn
    18. September 2024

    Das Handwerk der Corona-Aufarbeitung

    Das Netzwerk Evidenzbasierte Medizin hat heute eine Stellungnahme zur wissenschaftlichen Politikberatung veröffentlicht, die auch Erfahrungen aus der Coronakrise reflektiert:

    “• Institutionen der Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation müssen unabhängig von politischer Einflussnahme sein.
    • Wissenschaftliche Politikberatung muss klar getrennt sein von politischen Entscheidungen.
    • Wissenschaftliche Expertenkommissionen sollen die Belange der betroffenen gesellschaftlichen Gruppen repräsentieren.
    • Wissenschaftliche Politikberatung zu Fragen der Gesundheitsversorgung muss der EbM verpflichtet sein.
    • Empfehlungen der wissenschaftlichen Politikberatung müssen methodenbasiert und transparent sein.
    • Kontroversen müssen nachvollziehbar und kenntlich gemacht werden.”

    https://www.ebm-netzwerk.de/de/veroeffentlichungen/pdf/stn-politikberatung-20240918.pdf

  47. #62 Joseph Kuhn
    24. September 2024

    Scheibchenweise Aufarbeitung im Beichtstuhl?

    In der FAZ kritisiert Hinnerk Feldwisch-Drentrup die Lauterbachschen Fehlereingeständnisse als “Pseudo-Selbstkritik”.

    Der Zahnstatus als politisches Zeichen

    Ein Kommentar von Alice Weidel zu Lauterbach: “Und es kann nicht sein, dass jemand mit dieser individuell schlechten Zahnhygiene verantwortlich ist für die Hygiene eines ganzen Landes. So denke ich, das geht nicht.”

    Vor diesem Hintergrund muss die Mundhygiene von Karl Lauterbach ein zentraler Punkt der Corona-Aufarbeitung sein. Mund auf, Herr Lauterbach!