Der Zodiac-Killer schickte verschlüsselte Bekennerschreiben an die Polizei, von denen erst eines gelöst ist. 1969 gab es einen ungewöhnlichen Versuch, den berüchtigten Mörder zu fassen.
Die verschlüsselten Bekennerschreiben des Zodiac-Killers gehören zu den bedeutendsten ungelösten Kryptogrammen überhaupt. In meiner Top-25-Liste werden sie auf Platz 18 geführt. Vor allem die zweite Zodiac-Nachricht ist spannend, denn mit 340 Buchstaben bietet sie vergleichsweise viel Analysematerial für einen Codeknacker. Trotzdem wurde sie nie gelöst.
1969 startete die American Cryptogram Association (in Abstimmung mit der Polizei, so vermute ich) einen ungewöhnlichen Versuch, um den Serienmörder aus der Reserve zu locken. Sie veröffentlichte einen verschlüsselten Text in einer Zeitung und forderte den Zodiac-Killer auf, diesen zu knacken. Der Klartext enthielt eine Telefonnummer. Die Hoffnung der Ermittler: Der offensichtlich recht eitle Serienmörder würde das Kryptogramm tatsächlich lösen und anschließend die Telefonnummer anrufen. Das am 23. Oktober 1969 im San Francisco Examiner veröffentlichte Kryptogramm sah wie folgt aus:
Schafft es jemand, die Verschlüsselung zu knacken und damit an die Telefonnummer heranzukommen? Die Lösung ist bekannt. Ich werde sie in ein paar Tagen im zweiten Teil dieses Artikels veröffentlichen.
Die Aktion der American Cryptogram Association hatte leider keinen Erfolg. Jedenfalls rief der Zodiac-Killer nie die verschlüsselte Nummer an. Der Fall ist bis heute ungelöst.
Das obige Kryptogramm hat mir freundlicherweise David Oranchak zur Verfügung gestellt, den ich auf der NSA Cryptologic History Conference kennen gelernt habe. Im zweiten Teil des Artikels werde ich etwas näher darauf eingehen.
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