In meiner Liste der 25 größten Krypto-Rätsel steht der Somerton-Mann auf Platz 2. Jetzt widmete ein australischer Fernsehsender dieser Geschichte einen 13-minütigen Beitrag. Hier gibt es den Link dazu.
Es war der 1. Dezember 1948, als man einen unbekannten Toten am Strand von Adelaide (Australien) fand. Der Somerton-Mann, wie er schon bald genannt wurde, ist bis heute ein einziges großes Rätsel. Es ist nicht bekannt, wer der Somerton-Mann war, warum ihn offensichtlich niemand vermisste, woran er starb und wer ihn gegebenenfalls umgebracht hat. Fast schon nebenbei steht der Somerton-Mann auch für ein spannendes Krypto-Rätsel. In einem Buch, das er bis kurz vor seinem Tod besaß, fand man fünf handschriftlich notierte Zeilen, die bis heute niemand entschlüsseln konnte.
In meiner Liste der 25 größten Krypto-Rätsel steht der Somerton-Mann auf Platz 2. Nur das Voynich-Manuskript ist meiner Meinung nach noch mysteriöser. Hier gibt es eine etwas ausführlichere Betrachtung des Falls. In meinem Buch Nicht zu knacken gibt es ein umfassendes Kapitel darüber.
Obwohl der Fall des Somerton-Manns äußerst spannend ist, ist er im deutschsprachigen Raum kaum bekannt. Abgesehen von meinen Veröffentlichungen gibt es noch einem Wikipedia-Artikel und eine Folge des Podcasts Hoaxilla zu diesem Thema – ansonsten haben die deutschsprachigen Medien diese Geschichte offensichtlich bisher nicht entdeckt.
Etwas anders sieht die Sache naturgemäß in Australien aus, wo sich die Geschichte abgespielt hat. Dort lebt mit dem Ex-Polizisten Gerry Feltus der weltweit führende Experte zu diesem Fall. Außerdem hat ein australisches Fernsehmagazin die Geschichte nun aufgegriffen und einen 13-minütigen Beitrag dazu gesendet (danke an Nick Pelling, in dessen Blog ich davon erfahren habe).
Hier gibt es den Beitrag online.
Leider wird das Kryptogramm in diesem Beitrag nicht erwähnt. Stattdessen geht es um die zahlreichen anderen Rätsel dieses Falls. Dabei kommt mehrfach der erwähnte Gerry Feltus zur Sprache.
Besonders interessant: In diesem Beitrag wird erstmals der Name der Frau genannt, die bisher in der Literatur stets nur „die Krankenschwester“ genannt wurde. Sie heißt Jessica Thomson. Der Beitrag stellt die Hypothese auf, dass Thomson eine sowjetische Spionin war (möglicherweise eine einheimische Kontaktperson für Spione, die aus dem Ausland einreisten) und möglicherweise deshalb mit dem Somerton-Mann zu tun hatte (dieser wäre demnach ebenfalls ein Spion gewesen). Die beiden sollen außerdem eine Affäre gehabt und eine Tochter namens Kate in die Welt gesetzt haben. Diese wird im Beitrag gezeigt.
Woran der Somerton-Mann starb, konnten die Macher des Beitrags nicht sagen. Wer weiß, vielleicht hat ihn die Krankenschwester umgebracht. Mehr ließe sich eventuell herausfinden, wenn man die Leiche des Somerton-Manns exhumieren würde. Dazu bedarf es zwar noch einer Genehmigung, doch diese scheint wohl in Reichweite zu sein. Dieser Fall ist also noch für einige Überraschungen gut.
PS: Wem das Kryptogramm des Somerton-Manns zu schwierig ist, findet hier ein ziemlich einfaches Krypto-Rätsel – mit Gewinnmöglichkeit.
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