Julius Cäsar, Napoleon, Hitler, Stalin, Churchill, Kennedy und Angela Merkel – sie alle nutzten Verschlüsselung. Napoleon und Hitler taten es am schlechtesten.

Angela Merkel telefoniert bekanntlich verschlüsselt mit ihrem Merkelphone. Von der NSA wird sie dabei vermutlich nicht abgehört – die kann sich nur dann einklinken, wenn die Bundeskanzlerin ein normales Handy nutzt (das muss sie immer dann tun, wenn ihr Gesprächspartner kein Verschlüsselungs-Handy hat).

Auch Julius Cäsar verschlüsselte, und zwar mit der nach ihm bekannten Cäsar-Chiffre. Gegen Beinahe-Analphabeten könnte dies funktionert haben. Aus heutiger Sicht ist die Cäsar-Chiffre dagegen nur eine Fleißübung für Codeknacker-Anfänger.

Auch andere bedeutende Staatsmänner verschlüsselten. In meinem aktuellen Artikel in Focus Online können Sie einige Details dazu nachlesen.

Kennedy

Besonders schlecht verschlüsselte übrigens Napoleon. Adolf Hitler machte es zwar besser, doch waren auch seine Verschlüsselungs-Codes knackbar. Da die Kriegsgegner enorme Anstrengungen unternahmen, um die deutschen Verschlüsselungen des Zweiten Weltkriegs zu dechiffrieren, war der Schaden am Ende groß.

Zum Weiterlesen: Unglaublich: Die NSA hat einen Fehler gemacht!

Kommentare (4)

  1. #1 Ralf Bülow
    3. März 2015

    Leider wird in deutschen Quellen seit Jahrhunderten die Cäsar-Verschlüsselung falsch dargestellt, während es die englische Wikipedia endlich richtig macht, siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Caesar_cipher – “replace each plaintext letter with a different one a fixed number of places down the alphabet”, d.h. ABCD werden zu XYZA usw.

  2. #2 Rincewind.ii
    3. März 2015

    “Da die Kriegsgegner enorme Anstrengungen unternahmen, um die deutschen Verschlüsselungen des Zweiten Weltkriegs zu dechiffrieren, war der Schaden am Ende groß.”
    naja… ich bin ganz froh, dass die Alliierten sich so angestrengt haben, wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wnn zb. die Deutschen U-Boote “erfolgreicher” gewesen wären…

  3. #3 Hobbes
    3. März 2015

    Guter Artikel. Schön übersichtlich, trotz des schrecklichen Focus-Layouts.
    Auch wenn es laut dem ersten Kommentar ja auch echt eine Unverschämtheit ist die heilige Sowjetunion zu kritisieren. 😀

    Gibt es eigentlich noch genaueres dazu wie das mit dem doppelt verwendeten Einmalschlüssel zustande kam?
    Ich meine man verwendet ja nicht ohne Grund einen unknackbaren Schlüssel. War der Aufwand den Schlüssel zu übermitteln so groß das man dazu gezwungen war?

    Und eine weitere Frage bezüglich Einmalschlüssel. Gibt es Nachweise das die Bibel als solcher benutzt wurde?
    Ich meine einen besseren Schlüssel gibt es doch gar nicht. Kein Buch erregt weniger Verdacht und man muss lediglich irgendwie 6 bis 8 Zahlen für den jeweiligen Schlüssel übermitteln und beide brauchen natürlich die gleiche Version. (Am besten noch Latein damit man die unterschiedliche Buchstabenhäufigkeit aus zwei sprachen hat.)

    • #4 Klaus Schmeh
      4. März 2015

      >Gibt es eigentlich noch genaueres dazu wie
      >das mit dem doppelt verwendeten Einmalschlüssel zustande kam?
      Es gibt nur US-Quellen zum Thema, die beschreiben nur das Knacken der Verschlüsselung: https://de.wikipedia.org/wiki/VENONA-Projekt

      >War der Aufwand den Schlüssel zu übermitteln so groß das man dazu gezwungen war?
      Vermutlich kamen die Sowjets mit dem Generieren von Zufallszahlen nicht nach (früher ein gängiges Problem), deshalb verwendeten sie Zahlen mehrfach.

      >Gibt es Nachweise das die Bibel als solcher benutzt wurde?
      Wäre mir nicht bekannt. Meist wurden Wörterbücher verwendet, da man darin nahezu jedes Wort schnell findet. Siehe hier: https://scienceblogs.de/klausis-krypto-kolumne/2014/12/09/wer-knackt-die-buch-chiffre/