Im Jahr 1886 erhielt die Firma Theo H. Davies & Co. eine verschlüsselte Nachricht per Postkarte zugeschickt. Schafft es jemand, dieses Kryptogramm zu knacken?
Das National Cryptologic Museum in Fort Meade (USA) hat mir dankenswerterweise ein interessantes Verschlüsselungsrätsel zukommen lassen. Es handelt sich um eine Nachricht, die im Jahr 1886 auf einer Postkarte an die Firma Theo H. Davies & Co. in Honolulu verschickt wurde. Hier ist sie:
Die Rückseite der Postkarte liegt mir leider nicht vor. Die Karte wurde auf Hawaii abgeschickt, hatte also keine allzu lange Reise hinter sich, als sie in Honolulu ankam. Theo H. Davies war damals ein bedeutendes Unternehmen, das hauptsächlich mit landwirtschaftlichen Gütern handelte.
Auf verschlüsselte Postkarten bin ich auf Klausis Krypto Kolumne schon öfters eingegangen (zum Beispiel hier, hier, hier und hier). In aller Regel waren es Verliebte, die sich verschlüsselte Grüße zuschickten. Ungewöhnlich in diesem Fall (ich werde den Begriff “Honolulu-Postkarte” verwenden) ist, dass die Karte an ein Unternehmen geschickt wurde. Ob darin geschäftliche oder private Dinge behandelt werden, lässt sich bisher nicht sagen.
Die Honolulu-Postkarte erinnert in einigen Punkten an die Neuchâtel-Postkarte, die ich 2013 auf Klausis Krypto Kolumne vorgestellt habe. Anders als von mir zunächst vermutet, stammt diese nicht aus dem Jahr 1915, sondern aus dem Jahr 1875. Sie ist also ähnlich alt wie die Honolulu-Postkarte und zudem ebenfalls an ein Unternehmen adressiert. Die Blog-Leser Rolak und Peter Mösli lösten die Verschlüsselung innerhalb von Stunden.
Vielleicht gelingt es auch einem Leser, die Honolulu-Postkarte zu entschlüsseln. Ich vermute, dass es möglich ist. Vermutlich steckt eine einfache Buchstabenersetzung dahinter, die man mit einer Häufigkeitsanalyse dechiffrieren kann.
Follow @KlausSchmeh
Zum Weiterlesen: Rätsel um die Verschlüsselungsmaschine Sphinx gelöst
Kommentare (6)