Doch wie hat man es in der Zentralstelle für das Chiffrierwesen bereits vor 60 Jahren geschafft, die Guillaume-Nachrichten zu dechiffrieren? Es lag daran, dass die Stasi Fehler machte. So wählten die DDR-Verschlüsselungsexperten als Schlüsselwörter meist Passagen aus bekannten Gedichten und Literaturklassikern. Dies blieb den Kollegen im Westen nicht verborgen. Mit viel Handarbeit suchten sie nach dem jeweils passenden Zitat – und wurden oftmals fündig.
GRANIT
Die in der DDR verwendete Doppelwürfel-Variante, die auch Guillaume nutzte, wurde als GRANIT bezeichnet. GRANIT sah vor, dass man den Klartext in eine Folge von Zahlen umwandelte. In den folgenden Diagrammen wird dies beschrieben (Quelle: MysteryTwister C3).
Die GRANIT-Challenges
Wer nun selbst Lust hat, GRANIT-Nachrichten zu knacken, kann dies auf dem Portal MysteryTwister C3 tun. Dort gibt es neben vielen anderen Krypto-Rätseln in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen auch mehrere GRANIT-Challenges. Sie wurden von Jörg Drobick entwickelt, einem Experten für DDR-Verschlüsselungsverfahren. Die obigen Bilder habe ich diesen Challenges entnommen. Das Verfahren wird dort in allen Einzelheiten erklärt – so ausführlich und gut wie sonst nirgends. Insgesamt gibt es sechs GRANIT-Challenges in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden:
- Vereinfachter Granit — Teil 1
- Vereinfachter Granit — Teil 2
- Vereinfachter Granit — Teil 3
- Doppelwürfel/Granit — Teil 1
- Doppelwürfel/Granit — Teil 2
- Doppelwürfel/Granit — Teil 3
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