Er war ein reales Vorbild für die Figur des Sherlock Holmes: Der Londoner Detektiv Ignatius Pollaky erlangte im 19. Jahrhundert großes Ansehen und galt als Meister seines Fachs. Seine verschlüsselten Zeitungsanzeigen geben bis heute Rätsel auf.

Sherlock Holmes kennt jeder. Aber wer weiß schon, dass es im 19. Jahrhundert in England tatsächlich einige erfolgreiche Privatdetektive gab? Zweifellos hat sich Sherlock-Holmes-Erfinder Arthur Conan Doyle von diesen inspirieren lassen. Einer der bedeutendsten Detektive des viktorianischen Englands war Ignatius Paul Pollaky. Um diesen geht es in meinem heute erschienenen Artikel in Focus Online.

Pollaky-Focus

Interessant an Pollaky ist, dass er für seine Ermittlungen häufig eine Methode nutzte, die heute einige spannende Rätsel aufgibt: Er schaltete Anzeigen in Zeitungen. Im Buch The Agony Column Codes & Ciphers von Jean Palmer (bürgerlich: Tony Gaffney) sind insgesamt 12 Anzeigen aufgeführt, die erkennbar von Pollaky stammen. Einige der Anzeigen dienten der Werbung, andere der Suche nach Zeugen und wiederum andere waren verschlüsselt. Mehr dazu gibt es im Focus-Online-Artikel oder (etwas ausführlicher) in zwei älteren Artikeln in diesem Blog (siehe hier und hier).

Meines Wissens ist bisher keine der verschlüsselten Anzeigen gelöst. Vielleicht hat ja ein Leser eine Idee.

Zum Weiterlesen: Wer löst die Catokwacopa-Kryptogramme aus dem Jahr 1875?

Kommentare (1)

  1. #1 Max Baertl
    26. November 2015

    Bezüglich der Telegramme mit Zahlen könnte eine Mirabeau Verschlüsselung passen, bei der das Alphabet aus 25 Buchstaben (I=J) in 5 Bereiche mit je 5 Buchstaben unterteilt wird, die von 1 bis 5 durchnummeriert werden. 55 würde also z.B. Für den 5. Buchstaben im 5. Bereich stehen. Möglicherweise hat Pollaky anschließend die bedeutungslosen Ziffern 6 bis 0 an beliebigen Stellen eingestreut und den Text durch Punkte in Verschieden große Teile unterteilt um einen unbefugten Entschlüssler zu verwirren.