Das Voynich-Manuskript wird immer mehr zum Medienstar. Heute berichtet die Bild-Zeitung darüber, am nächsten Montag gibt es sogar einen Fernsehbeitag auf Sat.1.
Das Voynich-Manuskript stammt aus Mexiko. Oder vielleicht doch nicht? Die Diskussion über eine Forschungsarbeit zu diesem Thema hat für ordentlich Wirbel gesorgt – auch und gerade in meinem Blog (siehe hier und hier). Das ist aber noch längst nicht alles.
Wer hat über die Mexiko-Theorie berichtet?
Bereits letzten Donnerstag gab es einen Artikel über die Mexiko-Theorie in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung. Der Artikel ist lesenswert, nicht nur, weil ich darin zitiert werde. Auch der Podcast Hoaxilla geht auf das Thema ein (38:00) und nennt mich dabei als Experten. Heute habe ich selbst mit einem Artikel in Focus Online nachgelegt. Die umstrittene Forschungsarbeit von Tucker und Talbert hat mir also eine hohe Medienpräsenz beschert. Die Bildzeitung scheint das allerdings nicht zu interessieren. Sie hat das Thema zwar aufgegriffen, dabei aber lieber den britischen Voynich-Manuskript-Experten Gordon Rugg zitiert – mit einer ähnlichen Meinung.
Was gab es sonst für Reaktionen auf die Mexiko-Theorie?
Der Leser Oliver Helweg hat mir freundlicherweise ein paar interessante Grafiken zur Verfügung gestellt. Das folgende Bild zeigt den von den Azteken geschaffenen Codex Osuna, der in der Mexiko-Theorie eine wichtige Rolle spielt. Dieses Buch hat tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Voynich-Manuskript.
Allerdings finden sich auch im Winthorp-Kryptogramm (dieses hat sicherlich nichts mit dem Voynich-Manuskript zu tun) einige Ähnlichkeiten. Einige Buchstaben gleichen sich sogar:
Solche Überlegungen zeigen: Mit Ähnlichkeiten kann man sich so manche nette Theorie zusammenbasteln. Allerdings bringt das die Forschung nicht weiter.
Wann gibt es das Voynich-Manuskript wieder im Fernsehen?
Kommenden Montag wird Planetopia (22:15 in Sat.1) kurz über das Voynich-Manuskript berichten. Ich werde in diesem Bericht als Interview-Partner auftreten. Die Mexiko-Theorie kommt allerdings nicht zur Sprache.
Wo kann ich sonst etwas über das Voynich-Manuskript erfahren?
Am kommenden Freitag gibt es einen Science Slam in Marburg, an dem ich mit einem Vortrag über das Voynich-Manuskript teilnehmen werde (einen ähnlichen Vortrag gibt es hier). Wer Anfang April nach Dänemark kommen will, kann sich dort einen Vortrag über die Radiokarbon-Datierung und die Mikroskop-Analyse des Voynich-Manuskripts anhören – gehalten von den Leuten, die diese Analysen gemacht haben (Danke an René Zandbergen für den Hinweis).
Das Voynich-Manuskript wird also immer mehr zum Medienstar – obwohl oder gerade weil wir der Lösung nicht näher kommen.
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