Jürgen Hermes ist Linguist und Voynich-Manuskript-Experte. Ein Podcast-Interview, das er kürzlich gegeben hat, ist äußerst hörenswert.
Bis in die 1930er-Jahre war das Codeknacken eine Angelegenheit für Linguisten. Erst als sich nach und nach Verschllüsselungsmaschinen (wie etwa die Enigma) durchsetzten, wurde das Dechiffrieren von Codes eine Domäne der Mathematiker. In der modernen Kryptografie spielen Linguisten so gut wie keine Rolle mehr.
Wenn man sich jedoch mit historischen Verschlüsselungstechniken beschäftigt (so wie ich das tue), dann ist das Know-how von Linguisten nach wie vor gefragt. Leider gibt es viel zu wenige, die in diesem Bereich forschen. Einer von Ihnen ist der Kölner Dr. Jürgen Hermes. Hermes ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Sprachlichen Informationsverarbeitung (angesiedelt am Institut für Linguistik) der Universität zu Köln aktiv. Im Februar 2012 erschien seine Dissertation Textprozessierung – Design und Applikation. Darin geht es auch um das Voynich-Manuskript.
Bevor ich selbst beschreibe, was Jürgen Hermes so alles zum Voynich-Manuskript zu erzählen hat, möchte ich ihm das Wort selbst überlassen. In einem Interview bei Wrint (dies ist ein Podcast-Portal von Holger Klein) hat er seine Sicht der Dinge ausführlich erklärt. Hier ist es:
Jürgen Hermes über das Voynich-Manuskript
Das Interview ist über eine Stunde lang – aber es lohnt sich. Es geht nicht nur um Hermes’ Theorien, sondern auch um das Voynich-Manuskript allgemein. Ich werde mehrfach im Interview erwähnt, was mich natürlich freut.
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