Vom Codex Rohonci bis zum Voynich-Manuskript habe ich in diesem Blog die 25 spannendsten ungelösten Kryptogramme vorgestellt. Heute gibt es noch einmal einen Überblick und ein paar Zusatzinformationen.
Eine so ausführliche Krypto-Rätsel-Liste hat meines Wissens bisher niemand zusammengestellt. Neben bekannten Kryptogrammen (z. B. dem Voynich-Manuskript) sind auch einige Rätsel vertreten, die bisher in der Literatur kaum erwähnt werden (z. B. das Van-Gelder-Kryptogramm). Die meisten Leser-Kommentare (38) hat interessanterweise der Codex Rohonci erhalten, während Kryptos und das Van-Gelder-Kryptogramm leer ausgingen. Interessant ist auch ein Blick auf die Anzahl der Seitenaufrufe. Die meisten Leser (2754) fand der Zodiac-Killer-Artikel, gefolgt vom Codex Rohonci (2732). Allerdings haben die schlechter platzierten Kryptogramme hier einen Vorteil, weil sie schon länger online stehen. Aus diesem Grund steht das Voynich-Manuskript (Platz 1 in meiner Liste) bisher noch auf Rang 25 in der Lesergunst mit bescheidenen 318 Aufrufen – allerdings habe ich den Artikel ja erst vorgestern veröffentlicht.
Nun würde mich noch interessieren, was meine Leser(innen) besonders spannend oder unspannend fanden. Über entsprechende Kommentare würde ich mich freuen.
Und hier sind noch einmal alle 25 Kryptogramme:
Platz 25: Der Codex Rohonci
38 Kommentare (Platz 1), 2732 Aufrufe (Platz 2)
Der Codex Rohonci ist ein verschlüsseltes(?) Buch, das bisher niemand lesen kann. Die darin enthaltenen Bilder könnten Aufschluss geben. Führt die Kreuzesinschrift INRI zur Lösung?
Platz 24: Das Action-Line-Kryptogramm
14 Kommentare (Platz 4), 1515 Aufrufe (Platz 6)
1926 starb in Detroit ein Rechtsanwalt und hinterließ ein gedrucktes Büchlein voller unverständlicher Buchstaben. Mit Hilfe einiger Blog-Leser bin ich der Lösung inzwischen deutlich näher gekommen. Trotzdem kann bisher niemand dieses Büchlein lesen.
Platz 23: Die Altarinschriften von Moustier
9 Kommentare (Platz 9), 1638 Aufrufe (Platz 5)
Die Geschichte könnte aus einem Dan-Brown-Roman stammen: In der Kirche St. Martin in Moustier (Belgien) befinden sich seit 170 Jahren zwei Altare mit verschlüsselten Inschriften. Niemand weiß, was diese bedeuten. Interessanterweise waren diese Kryptogramme bis vor einigen Wochen in der Kryptologie-Szene noch völlig unbekannt.
Platz 22: Der Codex Seraphinianus
6 Kommentare (Platz 15), 2147 Aufrufe (Platz 3)
In der Kryptologie gibt es viele merkwürdige Bücher. Man denke etwa an das Voynich-Manuskript, den Codex Rohonci oder die diversen Bücher, die ich selbst geschrieben habe. Das ohne Zweifel seltsamste kryptologische Werk ist jedoch ein anderes: der Codex Seraphinianus.
Platz 21: Die verschlüsselte Brieftauben-Nachricht
13 Kommentare (Platz 5), 1447 Aufrufe (Platz 7)
Eine verschlüsselte Nachricht aus dem Zweiten Weltkrieg sorgte letztes Jahr für Wirbel. Sie wurde von einer Brieftaube transportiert. Bisher ist es nicht gelungen, dieses historisch interessante Kryptogramm zu knacken.
Platz 20: Ein Buchautor namens ;+1Δ+o
21 Kommentare (Platz 2), 1435 Aufrufe (Platz 8)
Im Jahr 1808 erschien ein Kryptologiebuch, dessen Autor seinen Namen nur in verschlüsselter Form nannte. Bis heute ist das Sechs-Buchstaben-Kryptogramm ungelöst und der Autor unbekannt.
Platz 19: Das Rätsel der chinesischen Goldbarren
16 Kommentare (Platz 3), 1929 Aufrufe (Platz 4)
Sieben chinesische Goldbarren, die 1933 hergestellt wurden, geben Rätsel auf. Auf ihnen sind einige verschlüsselte Zeilen abgebildet, die bisher niemand dechiffrieren konnte. Leider ist recht wenig über die Hintergründe bekannt.
Platz 18: Die Bekennerbriefe des Zodiac-Killers
13 Kommentare (Platz 5), 2754 Aufrufe (Platz 1)
Der Zodiac-Killer war ein Serienmörder, der vier verschlüsselte Bekennerbriefe verschickte. Drei davon sind noch immer ungelöst.
Platz 17: Das verschlüsselte Notizbuch des Künstlers James Hampton
7 Kommentare (Platz 14), 935 Aufrufe (Platz 15)
Der US-Künstler James Hampton (1909-1964) schuf in seinem Leben nur ein einziges Kunstwerk. Dafür hinterließ er über 100 Seiten verschlüsselte Notizen, die bis heute niemand dechiffrieren konnte.
Platz 16: Verschlüsselte Botschaften eines Nazi-Spions
9 Kommentare (Platz 9), 1186 Aufrufe (Platz 10)
Eine deutscher Spion sendete im Zweiten Weltkrieg verschlüsselte Botschaften aus den USA an Hitlers Geheimdienst. Fünf dieser Nachrichten sind erhalten geblieben. Sie wurden bisher nicht gelöst.
Platz 15: Das Dorabella-Kryptogramm
9 Kommentare (Platz 9), 1270 Aufrufe (Platz 9)
Der britische Komponist Edward Elgar (1857-1934) schickte 1897 eine verschlüsselte Nachricht an eine Bekannte. Diese Nachricht ist erhalten geblieben und bis heute ungelöst. Als “Dorabella-Kryptogramm” gehört sie zu den bekanntesten Krypto-Rätseln der Welt.
Platz 14: Kryptos
0 Kommentare (Platz 24), 1108 Aufrufe (Platz 12)
Auf dem Gelände des CIA-Hauptquartiers in Langley (Virginia) steht eine Skulptur, die nicht öffentlich zugänglich ist: Kryptos. Auf Kryptos ist eine vierteilige verschlüsselte Nachricht angebracht, deren vierter Teil noch nicht geknackt ist. Eine ganze Szene von Kryptos-Enthusiasten versucht, das Rätsel zu lösen.
Platz 13: Die Beale-Kryptogramme und der versteckte Schatz
8 Kommentare (Platz 12), 922 Aufrufe (Platz 16)
Die Beale-Kryptogramme sind die wohl größte Leiche im Keller der Kryptologie-Geschichte. Angeblich verraten sie die Lage eines Goldschatzes. Zwei der drei Nachrichten sind bis heute nicht gelöst.
Platz 12: Die Handschrift des Teufels
8 Kommentare (Platz 12), 1132 Aufrufe (Platz 11)
Der Teufel höchstpersönlich soll im 16. Jahrhundert ein paar verschlüsselte Zeilen zu Papier gebracht haben. Bisher konnte niemand die teuflisch gute Verschlüsselung knacken.
Platz 11: Bellasos Aufgaben aus dem 16. Jahrhundert
2 Kommentare (Platz 19), 961 Aufrufe (Platz 14)
Im 16. Jahrhundert veröffentlichte ein italienischer Kryptologe zehn Übungsaufgaben. Vier davon sind bis heute ungelöst. Eines der Kryptogramme könnte besonders interessant sein.
Platz 10: Das Van-Gelder-Kryptogramm
0 Kommentare (Platz 24), 784 Aufrufe (Platz 18)
Nomenklatoren zählten einst zu den beliebtesten Verschlüsselungsverfahren überhaupt. Die meisten Nomenklatoren lassen sich heute lösen. Das Van-Gelder-Kryptogramm aus dem Jahr 1809 ist eine Ausnahme.
Platz 9: Die Kryptogramme von Zendia
1 Kommentar (Platz 22), 639 Aufrufe (Platz 23)
Die NSA veröffentlichte Ende der achtziger Jahre 375 Übungskryptogramme aus dem Kalten Krieg. Etwa 85 davon sind noch ungelöst.
Platz 8: Der Ticketschalter-Räuber von Ohio
4 Kommentare (Platz 17), 719 Aufrufe (Platz 21)
Wer das “Ohio-Kryptogramm” löst, könnte dazu beitragen, ein Verbrechen aus dem Jahr 1916 aufzuklären.
Platz 7: Der Mord an Ricky McCormick
10 Kommentare (Platz 7), 576 Aufrufe (Platz 24)
In den Taschen des Mordopfers Ricky McCormick fand die Polizei zwei verschlüsselte Nachrichten. Diese sind bis heute ungelöst.
Platz 6: Kryptogramme aus der Gruft
2 Kommentare (Platz 19), 684 Aufrufe (Platz 22)
Der Parapsychologe Robert Thouless wollte mit Hilfe der Kryptologie beweisen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Das gelang ihm nicht, aber immerhin entstanden so zwei knifflige Krypto-Rätsel.
Platz 5: Die Doppelwürfel-Challenge
10 Kommentare (Platz 7), 991 Aufrufe (Platz 13)
Der Doppelwürfel gilt als das beste Verschlüsselungsverfahren, das man alleine mit Papier und Stift ausführen kann. Im Kalten Krieg spielte diese Form des Verschlüsselns eine wichtige Rolle.
Platz 4: Der IRA-Code
2 Kommentare (Platz 19), 732 Aufrufe (Platz 20)
Die IRA verschickte in den 1920er Jahren Hunderte von verschlüsselten Briefen. Der US-Kryptologe James Gillogly dechiffrierte fast alle davon – aber nur fast.
Platz 3: Die Anthon-Abschrift
3 Kommentare (Platz 17), 745 Aufrufe (Platz 19)
Das Original des Buchs Mormon ist verschollen. Die (angebliche) Abschrift einer kurzen Passage davon ist jedoch erhalten geblieben. Dummerweise kann sie niemand lesen.
Platz 2: Das Rätsel des Somerton-Manns
1 Kommentare (Platz 22), 866 Aufrufe (Platz 17)
Ein Toter, der 1948 in Australien gefunden wurde, ist bis heute nicht identifiziert. Zur Lösung des Rätsels könnte ein verschlüsselter (?) Text beitragen. Doch diesen konnte bisher niemand dechiffrieren.
Platz 1: Das Voynich-Manuskript
6 Kommentare (Platz 15), 318 Aufrufe (Platz 25)
Für den ersten Platz in dieser Krypto-Rätsel-Hitparade kommt nur ein Kandidat infrage: das Voynich-Manuskript. Dieses geheimnisvolle Buch aus der Renaissance ist die Mutter aller ungelösten Kryptogramme und übt weit über die Kryptologie hinaus eine große Faszination aus.
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