Gelette Burgesse hatte Sinn für Humor. Der US-Schriftsteller versteckte 1912 drei kodierte Botschaften in seinem Buch “The Master of Mysteries”. Bisher hat man nur zwei davon gefunden.
English version (translated with DeepL)
Heute geht es auf Cipherbrain um den US-amerikanischen Künstler, Kunstkritiker, Dichter, Schriftsteller und Humoristen Gelett Burgess (1866-1951) – ein Mann, von dem ich bis vor ein paar Tagen noch nie etwas gehört hatte. Sein offensichtlich recht schräger Humor machte ihn mir aber sofort sympathisch.
Bevor ich auf Burgess eingehe, möchte ich noch erwähnen, dass kürzlich ein Audio-Interview erschienen ist, das Elonka Dunin und ich dem “Spycast”, also dem offiziellen Podcast des Spionage-Museums in Washington, gegeben haben. Hier ist das Interview zu hören.
Gelett Burgess
Kommen wir zu Gelett Burgess zurück. Ein kurzer Blick auf Wikipedia verrät, dass dieser äußerst umtriebig und vielseitig war.
Sein bekanntestes Werk ist ein vierzeiliges Gedicht mit dem Titel “The Purple Cow”, dessen tiefere Bedeutung wohl erst noch entdeckt werden muss. Darüber hinaus hat Burgess weitere Unsinnsgedichte verfasst. Recht seltsam wirkt auch die aus seiner Feder stammende Comic-Serie “Goops”, aus der hier ein Ausschnitt zu sehen ist:
Burgess hat jedoch auch durchaus ernste Werke veröffentlicht. Außerdem hat er einen Begriff eingeführt, von dem ich vor etwa einem Jahr erstmals gehört habe: “Blurb”. Ein Blurb ist eine werbendes Zitat, meist im Zusammenhang mit einem Buch. Als sich die Arbeit an meinem aktuellen Buch “Codebreaking: A Practical Guide” (geschrieben mit Elonka Dunin) vor einem Jahr dem Ende näherte, fragten Elonka und ich zahlreiche Leute nach einem Blurb. Wie man auf dem folgenden Bild erkennt, erhielten wir dankenswerterweise welche von Dermot Turing, Glen Miranker, Phil Zimmermann, Ed Scheidt und anderen:
Nun wäre also geklärt, wem wir den Ausdruck “Blurb” zu verdanken haben. Man lernt eben nie aus.
The Master of Mysteries
In der Facebook-Gruppe der Amercian Cryptogramm Association (ACA) wies Curtis Hoffman vor ein paar Tagen auf ein Buch von Gelett Burgess mit dem Titel “The Master of Mysteries” hin (danke an Elonka für den Hinweis). Interessant an diesem Werk, das übrigens den Namen des Autors nicht nennt, ist aus unserer Sicht vor allem das Vorwort, das ich hier in voller Länge zitieren will:
Auf diesen drei Seiten geht es um ein fiktives Buch mit dem Titel “Clewfinder”, das anonym veröffentlicht wurde. Wie man erfährt, hat der anonyme Autor drei Nachrichten darin kodiert. Die erste nennt den Namen des Autors, die zweite den Grund, warum dieser seinen Namen nicht im Klartext angibt. Über die dritte Nachricht gibt es keine genaueren Informationen.
Anscheinend bezieht sich das, was Burgess über das fiktive Buch “Clewfinder” schreibt, in Wirklichkeit auf “The Master of Mysteries”. Mit anderen Worten: In “The Master of Mysteries” sind drei Botschaften versteckt. Laut Curtis Hoffmann wurden die ersten beiden längst gefunden.
Die erste Nachricht, also den Namen des Autors, erhält man, wenn man von jedem Kapitel (nicht von der Überschirft, sondern vom Fließtext) den ersten Buchstaben nimmt. Kann ein Leser diese Aufgabe lösen?
Die zweite Nachricht (diese nennt den Grund für die Geheimniskrämerei) muss ebenfalls recht einfach zu finden sein. Leider weiß ich nicht, wie das funktioniert. Kann ein Leser aushelfen?
Die dritte Nachricht wurde laut Curtis Hoffmann noch nicht gelöst. Hat ein Leser eine Ahnung, was hier dahinter stecken könnte?
Hinweise nehme ich gerne entgegen?
Follow @KlausSchmeh
Further reading: Ungelöst: Die kodierte Nachricht des Nobelpreisträgers Rudyard Kipling
Linkedin: https://www.linkedin.com/groups/13501820
Facebook: https://www.facebook.com/groups/763282653806483/
Kommentare (5)