Der Zeichner Wade Forbes hat einen Vortrag von Elonka Dunin und mir in Form von Sketchnotes protokolliert. Hier ist das Ergebnis.
English version (translated with DeepL)
“Weißt du was eine Sketchnote ist?”, fragte mich ein Kollege vor ein paar Jahren. Ich wusste es nicht, und so erklärte mir der Kollege: Sketchnotes sind von Hand erstellte Notizen, die aus Text, Symbolen und Bildern bestehen. Sketchnotes haben vor allem den Zweck, einen Vortrag oder eine Vorlesung zu protkollieren.
Im Mai dieses Jahres fand das NSA Cryptologic History Symposium statt, das dieses Mal Corona-bedingt als Online-Veranstaltung abgehalten wurde. Vorab erfuhr man, dass einige der Vorträge von einem professionellen Sketchnoter begleitet werden würden. Der Vortrag “Robert Thouless’s Paranormal Crypto Experiments “, den ich mit Elonka Dunin hielt, gehörte dazu. Meine andere Präsentation, die ich unter dem Titel “The Codes and Ciphers of the Red Army Faction” alleine präsentierte, wurde leider nicht gesketchnotet.
Das Thouless-Experiment
Am 11. Mai hielten Elonka und ich den Thouless-Vortrag. Zur Erinnerung: Im Jahr 1948 startete der Brite Robert Thouless (1894-1984) ein interessantes Experiment. Er verschlüsselte eine Nachricht in einer Form, die seiner Meinung nach nicht zu knacken war, und kündigte an, nach seinem Tod – sofern möglich – den Schlüssel aus dem Jenseits zu übermitteln. Sollte jemand diesen Schlüssel empfangen und wäre er damit in der Lage, den Text zu entschlüsseln, so wäre bewiesen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt und dass Tote mit Lebenden kommunizieren können. Eine der größten Sensationen der Wissenschaftsgeschichte wäre perfekt.
Zur Sicherheit veröffentlichte Thouless gleich zwei Nachrichten (man bezeichnet diese heute als A und B), die er mit zwei unterschiedlichen Schlüsseln verschlüsselt hatte – man weiß ja nie, was bei der Reise ins Jenseits verloren geht. Als Nachricht A von einem Krypto-Experten umgehend gelöst wurde, erstellte er eine dritte (Nachricht C). So hinterließ Thouless bei seinem Tod 1984 tatsächlich zwei ungelöste Kryptogramme und nahm die zugehörigen Schlüssel mit ins Grab.
Inzwischen haben Codeknacker jedoch die Nachrichten B und C mit diesseitigen Mitteln dechiffriert. Die beiden erfolgreichen Thouless-Löser sind übrigens Leser dieses Blogs: Jim Gillogly und Richard Bean.
Robert Thouless hat mehrere Nachahmer gefunden, die ähnliche Experimente durchführten. Dazu gehörte der Brite T. E. Wood, der 1972 verstarb und den Schlüssel zu einer verschlüsselten Nachricht ins Grab nahm. Bisher konnten weder Parapsychologen noch Krypto-Experten etwas ausrichten.
Ein weiteres Experiment dieser Art stammt von mir. Im Gegensatz zu Thouless und Wood nutzte ich moderne Kryptografie, um eine entsprechende Nachricht zu verschlüsseln. Ich hoffe, dass es noch eine Weile dauert, bis ich die Gelegenheit habe, mich aus dem Jenseits zu melden.
Schon vor Thouless hatte der bekannte Zauberkünstler und Skeptiker Harry Houdini ein ähnliches Experiment durchgeführt. Er nutzte jedoch keine Verschlüsselung, sondern lediglich ein Passwort.
Die Sketchnotes von Wade Forbes
Der Zeichner, der den Vortrag von Ekonka und mir in Sketchnotes umwandelte, war Wade Forbes. Wade war bei derselben Konferenz auch als Referent vertreten und stellte hierbei mit dem NSA-Historiker David Hatch ein Projekt namens “CryptoComics” vor, über das ich online leider nichts finden konnte. Vielleicht weiß ein Leser mehr.
Das Sketchnote-Bild, das Wade anfertigte, bezog sich nicht nur auf den Thouless-Vortrag, sondern auch auf zwei weitere Präsentationen, die in der gleichen Session stattfanden: “Witty Numbers” von Roger Stritmatter und “Rediscovering Coded Cyphers as Effective Methods for Digitally Interpreting Brainwaves” von Austin Lubetkin. Hier ist das Ergebnis:
Der Thouless-Vortrag ist rot eingerahmt und oben rechts zusehen. Oben links wird “Whitty Numbers”, unten “Rediscovering Coded Cyphers” protokolliert. Hier ist der Thouless-Teil in Vergrößerung:
Ich finde es spannend, einen Vortrag von mir in Form von Sketchnotes dokumentiert zu sehen. Mal sehen, ob es einen solchen Service auch bei zukünftigen Konferenzen geben wird.
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Further reading: 2022: Ein Konferenzjahr wie noch nie
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