Die Monografie “Maurerische Schriften” aus dem Jahr 1862 beschreibt zahreiche Freimaurer-Verschlüsselungen. Dazu gehören auch zwei rätselhafte Inschriften. Können meine Leser diese lösen?
English version (encrypted with DeepL)
Meine Blog-Leser haben mir mal wieder interessante Tipps zukommen lassen. Wer will, kann sich beispielsweise am “Egyptian Pharaoh Cipher Riddle” von Michelle Barette versuchen. Es handelt sich um eine Krypto-Challenge, in der es um eine verschlüsselte Nachricht mit 1922 Buchstaben geht. 1922 war das Jahr, in dem Howard Carter das Grab von Tutanchamun entdeckte. Tatsächlich findet man bei genauem Hinsehen im Hintergrund ein in Morse-Code geschriebenes Carter-Zitat. 1922 ist außerdem das Doppelte von 31×31, was bei der Lösung eine Rolle spielen soll. Laut Michelle ist eine Transposition des Geheimtexts zur Lösung notwendig, reicht aber nicht aus.
Göpels “Maurerische Chiffren”
Nach meinem Artikel über ein verschlüsseltes Buch der Freimaurer hat mich außerdem Peter Raabye, Großer Archivar des Dänischen Ordens der Freimaurer, auf eine äußerst interessante Monografie aus dem Jahr 1862 aufmerksam gemacht: “Maurerische Chiffren” von C. A. Göpel. Diese 65-seitige Veröffentlichung stellt mehrere Dutzend Freimaurer-Chiffern vor. Hier, hier und hier steht sie zum Download bereit (ich musste sie größenbedingt in drei Teile aufteilen).
Eine so umfangreiche Aufstellung zum Thema Freimaurer-Chiffren habe ich noch nie gesehen. Um so erstaunlicher ist es, dass diese Monografie anscheinend völlig unbekannt ist. Ich habe bei einer Google-Suche keine einzige Webseite gefunden, die diese Veröffentlichung auch nur erwähnt.
Ein paar Beispiele
Selbstverständlich kommen in “Maurerische Chiffren” einige Beispiele der Pigpen-Verschlüsselung vor. Diese Methode war bei den Freimaurern so verbreitet, dass sie manchmal auch als Freimaurer-Chiffre bezeichnet wird. Hier sind zwei Beispiele (S. 46):
Es wäre natürlich falsch, bei Freimaurern nur an die Pigpen-Chiffre zu denken. Hier ist ein anderes Beispiel (S. 10):
Kann jemand mit dem in der oberen Hälfte der Abbildung angegebenen Schlüssel die verschlüsselte Nachricht (untere Hälfte) entschlüsseln?
Ein verschlüsseltes Tagebuch?
Besonders hellhörig bin ich geworden, als ich in “Maurerische Chiffren” von einem Tagebuch las (S. 14). Schließlich sind verschlüsselte Bücher eines meiner Lieblingsthemen. An dieser Stelle geht es um das “Tagebuch seines mit J. G. Schrepfer gepflogenen Umgangs” von Johann Samuel Benedikt Schlegel. Dieses Buch ist im Internet verfügbar, ich habe aber auf den ersten Blick nichts Verschlüsseltes entdeckt. Aus dem Eintrag zu diesem Werk in “Maurerische Chiffren” werde ich leider nicht ganz schlau:
Vielleicht weiß ein Leser, was hier gemeint ist?
Noch ein Rätsel
Nicht schlau werde ich auch aus folgender Passage in “Maurerische Chiffren” (S. 45):
Was bedeuten diese langen Symbolkolonnen? Ist dies eine verschlüsselte Nachricht? Auch hier würde ich mich über erhellende Kommentare freuen.
Zwei verschlüsselte Inschriften
Und schließlich bietet “Maurerische Chiffren” noch zwei verschlüsselte Inschriften deren Klartext nicht angegeben ist (S. 47):
Kann ein Leser etwas dazu sagen? Leider sind die beiden Kryptogramme sehr kurz und daher nur schlecht zu analysieren.
Eine spannende Monografie
Kein Zweifel, “Maurerische Chiffren” von C. A. Göpel (ich habe leider keine Ahnung, wer diese Person war) ist eine äußerst interessante Literaturquelle, zu der ich sicherlich noch den einen oder anderen Blog-Artikel veröffentlichen werde. Vielen Dank an Peter Raabye, dass er mit diese Monografie zur Verfügung gestellt hat. Ich hoffe, meine Leser helfen mir, etwas mehr über die gezeigten Ausschnitte aus diesem Werk zu verstehen.
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Further reading: Verschlüsselte Inschrift auf Freimaurer-Medaille gelöst
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