Nach den Medienberichten über das Alster-Flaschenpost-Rätsel haben sich zwei Leserinnen gemeldet, die eine weitere Flasche gefunden haben. Dies führt zu einer neuen Hypothese über den Hintergrund dieses Phänomens.
English version (translated with DeepL)
Jahrelang habe ich immer wieder über die mysteriösen Flaschenpostfunde in der Alster und im Isebekkanal in Hamburg berichtet. Letzte Woche hat sich endlich einmal ein namhaftes Nachrichtenportal des Themas angenommen. Der Artikel auf Web.de (er ist auch auf GMX erschienen) hat frischen Wind in die Diskussion gebracht.
Eine vollständige Übersicht über diese Geschichte und die bisherigen neun Funde gibt es hier.
Eine weitere Nachricht
Vor drei Tagen habe ich eine E-Mail von Ann-Catrin und Silke aus Hamburg erhalten. Die beiden haben letztes Jahr beim GreenKayaking im Isebekkanal eine Flaschenpost gefunden. Diese gehört unzweifelhaft in diese Reihe und ist damit Botschaft Nummer 10 in meiner Sammlung.
Doch was ist überhaupt GreenKayaking? Es handelt sich dabei um ein Angebot der Umweltorganisation GreenKayak und funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Man kann sich bei dieser Organisation ein Zweierkajak leihen und damit auf einem Gewässer paddeln gehen. Die Leihe ist kostenlos. Als Gegenleistung muss man im besagten Gewässer Plastik einsammeln. Ziel ist es also, unsere Gewässer von Müll zu reinigen.
Laut der GreenKayak-Webseite wird ein solcher Verleih derzeit unter anderem in Hamburg, Berlin, Dublin, Kopenhagen und Göteborg angeboten. In Hamburg gibt es inzwischen sogar sechs GreenKayak-Stationen. Eine davon befindet sich an der nördlichsten Stelle des Isebekkanals, zwei weitere an der Außenalster – alle drei also im Flaschenpost-Gebiet.
Die folgende Karte zeigt den Fundort der bisherigen Flaschen sowie die drei genannten GreenKayak-Stationen (der Fundort von Flasche 9 ist mir leider nicht bekannt):
Nachricht Nummer 10
Hier ist ein Foto der neu aufgetauchten Nachricht:
Der Fundort (etwa dort, wo auch die erste Flasche gefunden wurde) und der Inhalt der Nachricht sind wenig überraschend. Der Text ist – auch das ist nicht neu – auf die Innenseite einer Zigaretten-Verpackung geschrieben. Wie immer enthält er neben vielen kryptischen Zeichen auch einige sinnvolle Wörter.
Eine GreenKayak-Werbeaktion?
Eine mögliche Erklärung für die Alster-Flaschenpost-Funde drängt sich nun auf: Handelt es sich um eine PR-Aktion zu Gunsten von GreenKayak?
Klar ist: Wer im Kajak auf dem Isebekkanal nach Müll sucht, kann leicht auch auf eine der ominösen Flaschen stoßen. War das vielleicht sogar das Kalkül des Flaschenpost-Senders? Wollte dieser, dass sich die mysteriösen Funde herumsprechen und das GreenKayaking dadurch interessanter machen? Wollte er außerdem, dass die Presse über dieses Phänomen berichtet und dem GrenKayaking dadurch größere Bekanntheit verschafft?
Falls tatsächlich ein solche PR-Aktion dahintersteckt, ist sie bisher eindeutig misslungen. Denn bisher hat meines Wissens niemand die Flaschenpost-Botschaften mit GreenKayaking in Verbindung gebracht. Auch die Medien-Berichterstattung war bislang eher dürftig.
Unabhängig davon ist GreenKayak sicherlich eine unterstützenswerte Organisation. Wenn ich irgendwann einmal in Hamburg bin, werde ich es bestimmt ausprobieren. Vielleicht finde ich ja eine Flaschenpost.
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