Heute geht es wieder um zwei verschlüsselte Botschaften, die junge Männer an ihre Geliebten geschickt haben. Können meine Leser das Liebesgeheimnis lüften?

English version (translated with DeepL)

Google sei Dank kann ich heute mal wieder zwei verschlüsselte Postkarten präsentieren, die ich in den Weiten des Internets gefunden habe. Der Ausgewogenheit halber stammt die eine aus England und die andere aus den USA.

 

Von Echo Park nach Eugene (1908)

Fangen wir mit der US-Postkarte an. Sie stammt von dem Wertberechnungs-Portal Worthpoint, wo ich schon einmal fündig geworden bin. Die Bildseite zeigt ein Motiv aus Echo Park, einem Stadtteil von Los Angeles (Kalifornien):

Quelle/Source: Worthpoint

Deutlich interessanter ist die Textseite:

Quelle/Source: Worthpoint

Der Stempel zeigt das Jahr 1908. Die Empfängerin war eine Miss Pearl La Porte in Eugene (Oregon). Vermutlich war Fräulein La Porte die Geliebte des Absenders. Cipherbrain-Leser wissen, dass die meisten verschlüsselten Postkarten als Liebesbrief von einem jungen Mann an seine Angebetete verschickt wurden.

Die Nachricht ist in einer Variante der Pigpen-Chiffre verschlüsselt. Kann ein Leser sie knacken? Mein erster Eindruck ist, dass es recht einfach sein dürfte.

 

Von irgendwo nach Swanage (1910)

Die englische Postkarte habe ich über die Suchseite PicClick auf eBay gefunden. Leider ist die Auflösung reichlich niedrig, doch ich habe keine bessere Version. Fangen wir mit der Bildseite an. Leider ist das Foto so klein, dass ich nicht einmal die Bildunterschrift lesen kann:

Quelle/Source: eBay

Die Textseite ist etwas deutlicher:

Quelle/Source: eBay

Die Empfängerin ist wieder eine unverheiratete Dame (Miss) und war vermutlich die Geliebte des Absenders. Sie lebte in Swanage am Ärmelkanal, anscheinend in der Polizeistation. Der Stempel zeigt das Jahr 1910.

Die Verschlüsselung ist in diesem Fall keine Pigpen-Chiffre, sondern eine andere Geheimschrift. Kann ein Leser sie lösen?


Further reading: Wer knackt diese beiden verschlüsselten Postkarten aus Anita?

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Kommentare (15)

  1. #1 bgr
    München
    16. November 2021

    Teilweise Standard Pigpen, nur die Bedeutung des Zeichens mit den zwei Punkten ist mir noch nicht klar. Andere Wörter sind korrekt übersetzbar: PLACE, COME, DONE, LIKE, DEAR …

  2. #2 Richard SantaColoma
    proto57.wordpress.com
    16. November 2021

    The pigpen one is (with errors and omissions corrected): “A fitting place to spoon. When you come down I will show you many like this. Goodbye, dearie”

  3. #3 Armin Krauß
    16. November 2021

    The second card reads:

    MY DEAREST ID
    SEE YOU AS
    ARRANGED
    LOVE AND KISSES
    EVER YOURS MY
    DEAREST IDIE
    BILL

  4. #4 Richard SantaColoma
    proto57.wordpress.com
    16. November 2021

    Bgr: The pigpen grids are: ### No dots in the first grid, one in the middle grid, and two in the third.

  5. #5 Gerry
    16. November 2021

    The first letter of the signature on the pigpen card is an L and the second may be an H. If this was true then the card could have been sent by her would-be husband Laurence S Hunter. They married in 1909 and had two sons.

  6. #6 Klaus Schmeh
    16. November 2021

    @bgr, Rich, Armin, Gerry: Thank you very much! Another mystery solved.

  7. #7 foo
    16. November 2021

    “Leider ist das Foto so klein, dass ich nicht einmal die Bildunterschrift lesen kann”

    Cumbria(?) Tarn Hows

  8. #8 Gerry
    16. November 2021

    The recipient of the second card may be Ida Kate Light, 19 at the time of the card, and Bill may be her future husband William James Chinchen, their marriage in 1915.

  9. #9 Klaus Schmeh
    16. November 2021

    @foo
    >Cumbria(?) Tarn Hows
    Thanks. Tarn Hows is a small lake in Northern England. Makes sense.

  10. #10 Klaus Schmeh
    16. November 2021

    @Gerry:
    Thanks for identifying these persons. As it seems, both couples got married later.

  11. #11 Klaus Schmeh
    17. November 2021

    Bill Ricker via Facebook:
    A Classic pigpen, # .# :# , rather than the perhaps more common # X .# :X variant.

  12. #12 werner
    18. November 2021

    Die Bildunterschrift ist eher
    Coniston Tarn Hows
    siehe
    https://www.nationaltrust.org.uk/tarn-hows-and-coniston

  13. #13 Klaus Schmeh
    18. November 2021

    @Werner:
    >Coniston Tarn Hows
    Danke, das ergibt Sinn.

  14. #14 Klaus Schmeh
    19. November 2021

    @Bit111111 via Twitter:
    I’ve found handwritten symbols @ low resolution often too challenging to even get ciphertext from. Letters & numerals less so, but with invented shapes, it’s hard to tell intentional penmanship from errors, compression artifacts, specks of dirt/ink, etc.

  15. #15 Klaus Schmeh
    19. November 2021

    @Bit111111 via Twitter:
    I *think* I can pick out about a dozen repeating characters, but I may be misreading some instances: