Die Coronakrise ist, was ihre gesellschaftlichen Folgen angeht, ersichtlich noch nicht vorbei. Immer wieder wird eine „echte“ oder gar „ehrliche“ Aufarbeitung gefordert, mal mit mehr, mal mit weniger Sinn.

Jetzt hat die „Aufarbeitungsdebatte“ durch die Protokolle des RKI-Krisenstabs neuen Auftrieb erhalten. Vor einem Jahr (!) hatte das querdenkernahe Portal „Multipolar“ die Protokolle erhalten und nun veröffentlicht. Die Protokolle enthalten datenschutzrechtlich motivierte Schwärzungen, die jetzt noch einmal überprüft werden, danach werden ein paar Namen mehr zu lesen sein.

„Multipolar“ sagt, man habe mit der Veröffentlichung noch auf ein Gerichtsurteil zu einer Klage gegen die Schwärzungen warten wollen, sich aber nun zur Veröffentlichung mit den Schwärzungen entschieden, da der Gerichtstermin erst für Mai angesetzt worden sei. Nun gut, ein Jahr hatte „Multipolar“ Zeit, wirklich kritische Passagen in den Dokumenten zu finden. Herausgekommen ist nichts. Außer das, was man mit der entsprechenden Phantasie an den passenden Stellen hineingeheimnissen kann. Diese Phantasie bringt das Querdenkermilieu natürlich allemal auf. Leider haben auch andere in die gleiche Kerbe geschlagen und Skandale gewittert, vom ZDF bis zu Fakten-Markwort, der in einem Focus-Kommentar raunt, jetzt würde es gefährlich für Lauterbach – wegen dessen manchmal unausgegorenen Äußerungen zum Impfen, als ob Lauterbach und andere Politiker:innen nicht ständig unausgegorene Äußerungen von sich geben würden. Aber gut, wenn’s ins Bild passt, passt es eben.

Inzwischen sprechen sich auch die Ampel-Fraktionen für eine „Aufarbeitung“ aus. Ich hoffe, man hat eine Idee, wie daraus mehr als eine politische Abrechnung mit kleineren Katharsis-Effekten werden kann. 2021 hatte die Gesundheitsministerkonferenz eine Enquete-Kommission angeregt, die die Folgen von Corona für die Kindergesundheit und darauf ausgerichtete Hilfen ins Auge fassen sollte – das wäre sinnvoll gewesen. Gekommen ist diese Enquete-Kommission nicht, dafür werden jetzt wieder „Was-war-falsch-und-wer-war-schuld-Kommissionen“ gefordert, vor allem von denen, die schon immer alles besser wussten.

Vor diesem Hintergrund kann man darüber diskutieren, welche sozialpsychologische Funktion die „RKI-Files“ haben. Zum einen scheint das Freiklagen der Dokumente einen „Da-ist-ein-Skandal-Reflex“ auszulösen: Wenn etwas freigeklagt werden muss, kann es nur daran liegen, dass Skandale verheimlicht werden sollen. Das weiß schließlich jeder Investigativjournalistenpraktikant. Aber vielleicht kommt auch noch etwas anderes dabei zum Ausdruck, der Fehlschluss, dass hinter großen Ereignissen immer große Pläne stecken, hinter jedem großen Unheil ein ebenso großer Bösewicht?

Die „RKI-Files“ sind vielleicht so etwas wie die Verdinglichung des Gefühls, dass es bei einem Jahrhundertereignis wie Corona einfach nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann, mit Fehlern, falschen Erwartungen, Profilierungsneurosen und handfesten Dummheiten ebenso wie mit plausiblen oder wirksamen Maßnahmen und einem Zuwachs an Erkenntnissen, aber letztlich eben banal menschlich. Es muss doch etwas zu entlarven geben, der „große Plan“ kann sich doch nicht einfach in Luft auflösen? Nur durchwachsene Politik, das kann doch nicht alles gewesen sein?

Kommentare (42)

  1. #1 Kurt Schumacher
    7. April 2024

    Guter Artikel, JK. Welche Maßnahmen und Meinungsäußerungen aus der Politik, der Wissenschaft, dem RKI oder der StiKo im Corona-Kontext richtig und nützlich waren und welche eher nicht, kann und sollte man ohne Schaum vorm Mund diskutieren. So etwas findet ja auch in kleinen Schritten längst statt. Idealerweise lernen wir so dazu.

    Wenn allerdings jemand Anlass hat, “mit Fehlern, falschen Erwartungen, Profilierungsneurosen und handfesten Dummheiten” selbstkritisch aufzuräumen, dann gilt das um viele Größenordnungen mehr und vor allem für die Corona-Querdenker und -Schwurbler, deren abenteuerliche Fehlleistungen in diesem Blog oft genug genannt worden sind.

  2. #2 Beobachter
    7. April 2024

    Eine vernünftige Aufarbeitung(sdebatte) muss sein, aber “ohne Schaum vor dem Mund”, Schuldzuweisungen und Rechthabereien.
    Man kann befürchten, dass das gar nicht mehr möglich ist, weil die gesellschaftliche Spaltung in (vermeintliche oder echte) “blinde Wissenschaftsgläubige” und (vermeintliche oder echte) “querdenkende Schwurbler” so extrem polarisiert war und ist – bis heute.
    Das war ja auch hier in den Kommentarspalten zum Thema deutlich zu sehen.

    https://taz.de/Aufarbeitung-der-Pandemie-Massnahmen/!5999073/

    “Aufarbeitung der Pandemie-Maßnahmen
    Keine Schule der Solidarität
    Sollen die Coronamaßnahmen „aufgearbeitet“ werden? Die erschreckende Befürchtung ist, dass vernünftige Diskurse gar nicht mehr möglich sind.
    … ”

    https://www.oeaw.ac.at/news/oeaw-coronastudie-zeigt-lehren-fuer-kuenftige-krisen-auf-1
    (soll lesenswert sein, habe mich noch nicht damit beschäftigt)

    Wenn nichts aufgearbeitet (interdisziplinär, unabhängig, transparent) werden würde, könnte man auch nichts daraus lernen – für die nächste Pandemie!

  3. #3 Beobachter
    7. April 2024

    Nachtrag:

    https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/leidtragende-der-corona-politik-ich-kann-nicht-verzeihen-dass-meine-mutter-allein-starb-11457179.html

    “Leidtragende der Corona-Politik: Ich kann nicht verzeihen, dass meine Mutter allein starb
    Besuch nur mit Sondererlaubnis, zehn Minuten zum Abschiednehmen. Unsere Kolumnistin nimmt die Corona-Politik der Bundesregierung noch immer persönlich.
    … ”
    (leider hinter der Bezahlschranke)

    Wie denn anders als “persönlich” sollte man denn so etwas nehmen !?
    Auch in meinem persönlichen Umfeld sind nahe Angehörige im Krankenhaus oder im Pflegeheim unterversorgt, vernachlässigt und einsam krepiert.
    Ich selbst hatte zu Corona-Hoch-Zeiten einen schweren Unfall und musste operiert werden.
    Es war eine Katastrophe und ein schieres Wunder, dass ich es überhaupt überlebt habe – denn es gab nach der schnellen KH-Entlassung auch keinerlei häusliche Weiterversorgung.

  4. #4 Nicker
    7. April 2024

    Enthüllungsplacebo ist treffend.
    Denn die Kommunen haben nichts daraus gelernt. Die Krankenhäuser werden tot rationalisiert, aus Kostengründen. Eine unserer Nachabarinnen arbeitet im Krankenhaus und nach deren Meinung sind die schon wieder bei der Vollbelegung.

  5. #5 Joseph Kuhn
    7. April 2024

    @ Beobachter:

    “Eine vernünftige Aufarbeitung(sdebatte) muss sein (…). Man kann befürchten, dass das gar nicht mehr möglich ist, weil die gesellschaftliche Spaltung (…) so extrem polarisiert war und ist”

    Das ist ein Punkt. Ein vielleicht sogar noch bedeutsamerer, aber unauffälligerer: Viele konkrete Umstände der ersten Coronajahre sind vergessen, man erinnert eher Auswüchse und kann sich angesichts dessen, was zwischenzeitlich alles dazugekommen ist, kaum mehr gegen einen veritablen Hindsight-Bias wehren, selbst wenn man nicht zu denen gehört, die schon immer alles besser wussten.

    Für das gesellschaftliche Miteinander wäre es gut gewesen, in der Krise geeignete Formen des demokratischen Diskurses zu finden, damit nicht nur von “oben herab” regiert wird, so einfach sich das jetzt sagt. Das ist leider nicht gelungen und dazu ist es jetzt wirklich zu spät.

    “Wenn nichts aufgearbeitet (interdisziplinär, unabhängig, transparent) werden würde, könnte man auch nichts daraus lernen – für die nächste Pandemie!”

    Das ist so. Aber ob wir überhaupt für die nächste, vielleicht ganz andere Pandemie wirklich so viel lernen können? Masken, Schulschließungen oder Impfungen spielen bei der nächsten Pandemie vielleicht gar keine Rolle. Von daher sollte man sich wirklich überlegen, was man “aufarbeiten” will und wozu.

    “Auch in meinem persönlichen Umfeld sind nahe Angehörige im Krankenhaus oder im Pflegeheim unterversorgt, vernachlässigt und einsam krepiert.”

    Die Erfahrung teilen nicht wenige, auch ich. Auch an Daten dazu mangelt es nicht, vor allem was die Bereiche Krankenhaus und Pflege angeht, auch nicht an prominenten Stellungnahmen, etwa des Ethikrats. Ob es hier also viel “aufzuarbeiten” gibt? Wenn ja, was und wozu?

    Über manche Elefanten im Raum, die einer Aufarbeitung wert wären, auch mit Blick auf schon vor der nächsten Pandemie eingetretene Krisen wie den Klimawandel, wird zudem grundsätzlich nicht gesprochen, weil man sich, wie es so schön heißt, eher das Ende der Welt als das Ende des Kapitalismus vorstellen kann.

  6. #6 Joseph Kuhn
    7. April 2024

    Ein Gruselfilm zu den RKI-Protokollen:

    “Corona-Protokolle: Kommt jetzt die Wahrheit ans Licht?” bei Servus TV am 4. April. Senderkonform Ulrike Guérot in einer Hauptrolle.

    Triggerwarnung: Ulrike Guérot zuzuhören, kann den Glauben an die Vernunft gefährden. Werner Bartens von der Süddeutschen nennt es unmissverständlich Bullshit-Bingo. Ich konnte es nicht ganz ansehen.

    Einen Wert hat die Sendung: Sie zeigt, wie “Aufarbeitung” nicht sein sollte.

  7. #7 rolak
    7. April 2024

    zuzuhören, kann den Glauben an die Vernunft gefährden

    Da fehlt die obligatorische zweite Hälfte, Joseph: ‘..und ihr zuhören zu müssen, gefährdet den Verstand’. Nicht umsonst stehen diese Reden neben anderen akustischen Belästigungen auf der laangen Liste¹ der international geächteten Foltertechniken.

    Ich konnte es nicht ganz ansehen

    Und ich will es überhaupt nicht sehen, es reichen die bisher gemachten Erfahrungen.

    ___________
    ¹ die umfasst übrigens nicht Celentanos Azzuro, insofern stand damals™ Strobels/Baumanns Dauerschleife stabil im erlaubten Rahmen.

  8. #8 Beobachter
    7. April 2024

    @ Joseph Kuhn, # 6:

    Solche “Gruselfilme” bzw. -Videos sehe ich mir schon gar nicht mehr an, auch “Statements” von sattsam bekannten “Alternativ-Medizinern” wie Dr. med. D. Klinghardt und Co. lese ich nicht mehr, auch nicht zu bloßen Info-Zwecken, um zu sehen, was in dieser Ecke schon wieder an vermarktbarem Irrsinn ausgebrütet wird.

    Man macht m. E. aber einen großen Fehler, wenn man auf “Kritiker” -Seite sofort braune Esoterik-Sender wie Servus TV und abgedriftete Leute wie Guérot anführt und meint oder den Schluss nahelegt, es gäbe eigentlich nichts Berechtigtes zu kritisieren an den Corona-Maßnahmen, dem Vorgehen in der Pandemie, der “Nachbereitung”, dem Umgang mit Long Covid-Patienten usw.

    • #9 Joseph Kuhn
      7. April 2024

      @ Beobachter:

      “Man macht m. E. aber einen großen Fehler, wenn man …”

      Deswegen tut dies hier auch niemand.

      Mir geht es, wie oben angesprochen, um die sozialpsychologische Funktion der RKI-Protokolle und der daran erneut festgemachten Aufarbeitungsforderungen.

      Vielleicht ist für Sie dieser Beitrag zu den RKI-Protokollen interessanter: https://uebermedien.de/93706/was-steckt-wirklich-in-den-corona-protokollen/.

  9. #10 Richard
    8. April 2024

    #5: “von oben herab”: ein ganz wichtiger Punkt. Aus eigener Erfahrung: Erkenntnisse und Empfehlungen “von unten”, also von der Basis des ÖGD, wurden vielfach nicht berücksichtigt, weder von der Politik noch vom RKI, das entweder nicht mutig oder nicht stark genug war, um sich gegen Entscheidungen und Weichenstellungen zu wehren, die schon in der Pandemie als fragwürdig und nicht zielführend erschienen. Die RKI-Protokolle gerade zur sehr unsicheren Anfangszeit sind damit nicht gemeint. Immerhin wurde erkannt, dass die einseitige “Virologensicht” unbedingt durch andere Fachleute erweitert werden muss in der nächsten Pandemie…

  10. #11 Beobachter
    8. April 2024

    @ Joseph Kuhn, # 9, # 6:

    “Deswegen tut dies hier auch niemand.”

    Doch, Sie. Sie fingen gleich mit diesem “Gruselfilm” an.

    Nur kurz, habe wenig Zeit:

    Man kann nichts “skandalisieren”, wenn es von vornherein transparent ist – auch “banal Menschliches” bei politischen Corona-Entscheidungen.
    Für viele Leute waren die ministeriellen Vorgaben/Verordnungen auf der Grundlage der neuesten RKI-Verlautbarungen sowas wie nicht hinterfragbare Glaubens-Bibelsprüche, an die man sich, ohne selbst darüber nachzudenken, zu halten hatte.
    Auch wenn die “Verordnungen” noch so widersprüchlich waren.

    Mir geht es nicht nur um diese RKI-Protokolle.
    Sondern z. B. auch darum, dass man es Corona-Krisengewinnlern leicht gemacht hat (“Maskendeals”, Schnellteststationen-Betrug etc.), dass ganze Bevölkerungsschichten/-gruppen bildungsmäßig völlig/nicht aufholbar abgehängt wurden, weil sie digital gar nicht oder unzureichend ausgerüstet waren; dass Schutzkleidung/Masken lange nicht mal für Pflegekräfte in ausreichender Anzahl vorhanden waren; dass die Corona-Krise auf ein Gesundheitssystem traf, das eh schon überlastet und am Limit war (Pflegenotstand); dass nur Gutsituierte mit der jahrelangen Corona-Krise zurechtkommen konnten (Homeoffice, gute Wohnverhältnisse, gute digitale Ausrüstung, Zugang zu/fachliches Verständnis für seriöse/r Information, usw.

    Offensichtlich haben viele Leute das alles schon “vergessen”, weil es sie nicht oder kaum betroffen hat.
    Wenn hier mehr Leute mitlesen würden, die stärker und nachhaltiger betroffen waren/sind, würde es hier auch mehr Interesse/konstruktive Kommentare am/zum Thema geben – vermute ich.

    • #12 Joseph Kuhn
      8. April 2024

      @ Beobachter:

      „Doch, Sie. Sie fingen gleich mit diesem “Gruselfilm” an“

      Soso. Dabei fing ich doch mit meinem Blogbeitrag an und Kritiker habe ich auch nicht mit Esoterik oder Rechts gleichgesetzt, sondern auf den Servus-TV-Beitrag zu den RKI-Protokollen hingewiesen.

      Aber was soll’s. In die RKI-Protokolle wird ja auch alles mögliche hineinprojiziert.

  11. #13 Beobachter
    8. April 2024

    @ Richard, # 10:

    ” “von oben herab”: ein ganz wichtiger Punkt. Aus eigener Erfahrung: Erkenntnisse und Empfehlungen “von unten”, also von der Basis des ÖGD, wurden vielfach nicht berücksichtigt,
    … ”

    Das trifft in etwa das, was ich auch meine.
    Man muss mit den Leuten “an der Basis”, in der alltäglichen Praxis, mit denen, die es betrifft, reden, sie zu Wort kommen lassen, ihre Erfahrungsberichte/-werte ernst nehmen, sie mit einbeziehen.

    Z. B. die Impfkampagnen haben große Bevölkerungsgruppen lange Zeit gar nicht erreicht, weil man sich digital in völlig überlasteten Hausarzt-Praxen zum Impfen anmelden und dann wochenlang auf einen Termin warten musste.
    Bis man dann, viel zu spät, endlich auf die Idee kam, man könnte ja mit “Impfbussen” in die Stadtviertel der “Sozial Schwachen” fahren und dort vor Ort “niedrigschwellige” Impfangebote machen.

    Man sollte nicht ÜBER (besonders) Betroffene reden – sondern MIT ihnen.
    Und Erkenntnisse gewinnen wollen und diese dann auch praktisch berücksichtigen wollen/müssen.

  12. #14 Nicker
    8. April 2024

    Es braucht keinen Enthüllungsjournalismus um “Schwachstellen” des bundesdeutschen Sozialsystems/Gesundheitssystems aufzuzeigen.
    Die beste Tarnung bleiben die bestehenden Mißstände, die offen sichtbar sind.
    Neben den fehlenden Pflegekräften in den Krankenhäusern sind es die fehlenden Kindergärtnerinnen.
    Die lassen sich auch mit mehr Geld in Kürze nicht herbeischaffen.
    Die Bevölkerung hat sich mit den Zuständen abgefunden, für die Medien sich die nicht mehr skandalwürdig.

    Beobachter hat vollkommen Recht, “unten” muss man anfangen, die Schwachstellen zu erkennen und veruchen sie zu entschärfen. Das geschieht aber nicht, weil das eben strukturelle Probleme sind die sehr viel Geld kosten. Die Umwandlung vom 8jährigen Gymnasialsystem wieder in das 9 jährige ist als notwendig erkannt worden, aber man kann keine Lehrkräfte herbeizaubern. Deshalb nicht, weil man dabei “oben” anfangen muss, bei den Dozenten an den Universitäten, die für die Lehrerausbildung notwendig sind. Genauso kann man keine Ärzte herbeizaubern, weil die ja ausgebildet werden müssen. Und das gilt auch für ausgebildetes Pflegepersonal.

    Loben muss man dagegen das Vorgehen bei den covid -Impfungen. Hier hat Deutschland seine Kompetenz gezeigt, perfekte Organisation.Hier wurde auch viel Geld investiert.
    Also, Geld macht vieles möglich wenn man damit klotzt.

  13. #15 Beobachter
    8. April 2024

    @ Joseph Kuhn, # 5:

    ” … Über manche Elefanten im Raum, die einer Aufarbeitung wert wären, auch mit Blick auf schon vor der nächsten Pandemie eingetretene Krisen wie den Klimawandel, wird zudem grundsätzlich nicht gesprochen, weil man sich, wie es so schön heißt, eher das Ende der Welt als das Ende des Kapitalismus vorstellen kann.”

    Das sehe ich auch so.
    Einer der Elefanten ist der Klimawandel und seine Folgen.
    Als Folge des vom Menschen gemachten Klimawandels wird es auch bei uns in DE immer wärmer/heißer werden – aktuell haben wir Anfang April schon 30 Grad !

    Bsp.:
    Schon vor Jahren hat man fachärztlicherseits einem schwerst Herzkranken allen Ernstes dringend geraten, bei Temperaturen über 25 Grad das Haus nicht mehr zu verlassen – und hat obendrein völlig “vergessen”, nach seinen Wohnverhältnissen zu fragen.
    Denn er lebte in einer Dachwohnung (ohne Fahrstuhl ! ), in der es drinnen noch heißer war als draußen.
    Und gute Klimaanlagen/hohen Stromverbrauch kann sich nicht jeder leisten.

    Vermutlich werden wegen des Klimawandels Herz-Kreislauf-Erkrankungen zunehmen, viele Vorerkrankte (besonders ältere Menschen) vertragen länger anhaltende Hitze sehr schlecht, können sich deshalb weniger an der “frischen Luft” bewegen, sich schlechter selbst versorgen, usw.
    In den Krankenhäusern, Pflegeheimen, bei den ambulanten Diensten wird man noch mehr zu tun bekommen; pflegende Angehörige werden noch überlasteter sein.

    Selbst wenn man nur diesen Teilbereich zu Ende denkt, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass sich Einiges ganz grundlegend ändern muss – vor allem unser Wirtschaftssystem mit seinem vorausgesetzten “unbegrenzten Wachstum” !

  14. #16 Richard
    8. April 2024

    #11,#6, #7: also, ich habe mir das Youtube-Video von ServusTV angesehen, wobei ich nicht weiß, wie die ganze Sendung verlaufen ist. Ein “Grusel-Video” ist das für mich nicht, viele Diskussionspunkte sind m.E. berechtigt, der Standpunkt von Frau Guérot war und ist klar, muss man nicht akzeptieren. Aber man lese die Kommentare zum Auftritt des SZ-Journalisten Werner Bartens, von “Bullshit-Bingo” zu sprechen, ist auch nicht die feine u. sachliche Art. Dass gerade er in seinen Artikeln stets die Wahrheit verkündet hat und der Stigmatisierung von Nicht-Geimpften entgegen gewirkt hat, ist mir nicht erinnerlich, seine abschätzige Einstellung zur Long/Post Covid Problematik wurde erst kürzlich von diesbezüglichen Expertinnen, aber auch von Psychiatern und Psychosomatikern kritisiert.

  15. #17 Beobachter
    8. April 2024

    @ Joseph Kuhn, # 12:

    “Servus TV” ist kein seriöser Sender, und ernstzunehmende, vernünftige, kritische Stimmen zur “Corona-Krise”, zur Aufarbeitung und den RKI-Unterlagen wird man dort schwerlich finden.

    https://de.wikipedia.org/wiki/ServusTV#Falschinformationen_zur_COVID-19-Pandemie

    Noch schlimmer und aus der gleichen Ecke ist nur noch “Alpenparlament TV” – da wird einem garantiert beim Ansehen jeden Beitrags schlecht:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Alpenparlament

    Ich wollte damit nur sagen, dass man in der Kommentarspalte zur (möglichen) Kritik der RKI-Unterlagen vielleicht nicht gleich mit abgedrifteten Corona-Verschwörungs-Gruselfilmen anfangen sollte – wenn es einem um eine vernünftige Debatte zum Thema geht.

  16. #18 Joseph Kuhn
    8. April 2024

    Die Ethikratsvorsitzende Buyx fordert …

    … auch irgendeine Aufarbeitung: Eine Enquetekommission alleine reiche nicht. Das stimmt, zumal es auch da auf den konkreten Auftrag ankommt. Einen Vorschlag für einen guten Prozess macht sie leider nicht.

    Altersbedingt ist vermutlich ihre Wertung der Coronakrise als „größte gesellschaftliche Krise seit dem Zweiten Weltkrieg“ zu sehen. Deutsche Teilung, Mauerbau oder nach dem Ende der DDR der Zusammenbruch des ostdeutschen Arbeitsmarktes waren vor ihrer Zeit.

  17. #19 RGS
    8. April 2024

    Weiß jemand wie Schweden „nacharbeitet“?

    • #20 Joseph Kuhn
      8. April 2024

      Wie dort der gesellschaftliche Aufarbeitungsprozess läuft, weiß ich nicht. Anders Tegnell hat ein Buch geschrieben: https://taz.de/Coronapandemie-in-Schweden/!5980804/. Aber wie objektiv er auf seine eigene Vergangenheit zurückblicken kann?

  18. #21 Beobachter
    8. April 2024

    Da hat Werner Bartens (Arzt und Wissenschaftsjournalist) von der SZ, den ich ansonsten sehr schätze oder geschätzt habe, anscheinend voll daneben gelangt – mit seiner Einstellung zu Post Covid-Patienten:

    https://taz.de/Einstellungen-zu-Long-Covid/!5979805/

    “Einstellungen zu Long Covid
    „Polemiken helfen da nicht“
    Alles Faulpelze und Simulanten? Georg Schomerus forscht zur Stigmatisierung von Menschen, die an den Spätfolgen einer Corona-Erkrankung leiden.
    … ”

    https://www.sueddeutsche.de/meinung/medizin-corona-post-covid-forschung-karl-lauterbach-therapie-gesundheit-kommentar-1.6225765?reduced=true

    (von Werner Bartens; leider hinter der Bezahl-Schranke)

    • #22 Joseph Kuhn
      8. April 2024

      “hinter der Bezahl-Schranke”

      Deswegen sollte man vorsichtig sein mit einem Urteil. Werner Bartens ist mit Sicherheit nicht der Meinung, Post-Covid-Patienten seien Faulpelze und Simulanten.

      Davon abgesehen ist das Themenhopping nicht hilfreich.

  19. #23 RPGNo1
    8. April 2024

    https://www.youtube.com/watch?v=l1LXHOKRDpQ

    Reaktion auf die RKI-Protokolle | Bosetti will reden!

  20. #24 Beobachter
    8. April 2024

    @ JK:

    Ja, stimmt.
    Man sollte zumindest den besagten Artikel gelesen haben, bevor man sowas sagt – mir war auch nicht ganz wohl dabei.
    Blöde Pay-Wall …

    Zur Corona-Aufarbeitung gehört m. E. auch der Umgang mit Long Covid-Patienten, deren Therapie, Reha und Versorgung, besonders dann, wenn sie nicht mehr arbeiten können – Anerkennung, GdB, Erwerbsunfähigkeitsrente etc.
    Das ist ein zermürbender Kampf …

  21. #25 Joseph Kuhn
    8. April 2024

    Und noch eine Idee

    Der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, schlägt eine “Corona-Amnestie” vor. Und, man glaubt es nicht, dafür bräuchte es, so Müller, klare Kriterien, damit juristisch nachvollziehbar sei, warum ein Verfahren eingestellt würde. Das denkst du dir nicht aus!

    Wenn das so weitergeht, bin ich für eine Corona-Amnesie.

  22. #26 Beobachter
    9. April 2024

    zu # 25:

    Weiter aus dem “Ärzteblatt”:

    https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/150465/SPD-Politiker-schlaegt-Amnestie-fuer-Verstoesse-gegen-Coronaregeln-vor

    ” … Wie die Zeitung berichtete, hatte in Berlin zuletzt ein heute 21-Jähriger einen Bußgeldbescheid erhalten, weil er vor drei Jahren im Lockdown statt mit maximal fünf Leuten zu sechst auf der Straße unterwegs war. „Das sind Kuriositäten unseres Rechtsstaates. Ich setze in dieser Frage auf den gesunden Menschenverstand und Ermessensspielraum der Behörden, gerade in so einem Fall“, sagte Müller zu dem Fall.
    … ”

    Das ist Realsatire, in mehrfacher Hinsicht.

    Offenbar will man in der Politik und auch sonst vielerorts gar keine ernsthafte Corona-Aufarbeitung, vor allem dann, wenn man selbst unbeschadet und relativ problemlos/gut davongekommen ist –
    man leidet augenscheinlich vielerorts unter “Corona-Amnesie” !
    “Solidarität” wird zunehmend zum Fremdwort.
    Die, die es nachhaltig erwischt hat, haben halt Pech gehabt !?

    Und man wird bei der nächsten Pandemie genauso schlecht oder schlechter darauf vorbereitet sein – denn strukturell hat sich bei unserem Gesundheitssystem/bei unserem Bildungssystem/im gesellschaftlichen Miteinander nichts verbessert, ganz im Gegenteil …

  23. #27 RGS
    9. April 2024

    @ #20 Joseph Kuhn

    Danke für den Link zum TAZ Artikel zu Anders Tegnells Buch. Zitat aus dem TAZ Artikel:
    „Der grundsätzliche Ausgangspunkt sei immer gewesen, das Alltagsleben nur so zu beschränken, wie man es den Menschen über längere Zeit zumuten konnte. Es sei von vornherein klar gewesen, so Tegnell, dass die Pandemie mehrere Jahre andauern würde. Deshalb habe Schweden primär auf Appelle und Freiwilligkeit gesetzt statt auf formelle Vorschriften und Verbote.“

    Ich hätte mir gewünscht, dass das auch in D. so gewesen wäre.

    Ich habe einige Freunde in Schweden. Einige davon über 70. Sie haben sich strenger freiwillig von ihren Kindern separiert in der Anfangszeit als ich das mit meinen Eltern hier in D. gemacht habe.
    Eine Familie mit Schulkindern hat sich immer gewundert, warum hier die Schulen geschlossen wurden. Ihre Kinder hatten eine unbeschwerte Schulzeit in Schweden.

    Hier in D. wurde meiner Meinung nach zu sehr auf autoritäres Staatsgehabe gesetzt. Entsprechend haben dann auch die Untertanen sich verhalten, bis heute.

    Ich vermute, das wird sich auch künftig nicht ändern.

    • #28 Joseph Kuhn
      9. April 2024

      @ RGS:

      Die Vertrauenswürdigkeit staatlicher Institutionen ist ein wertvolles Kapital. Dazu gehört, dass die staatlichen Institutionen sich dieses Vertrauens als würdig erweisen (und z.B. nicht wie seinerzeit das KFZ-Bundesamt mit “industriefreundlichen Grüßen” unterzeichnen) und dass die Bürger:innen nicht gefangen sind im Spagat zwischen Untertanengeist einerseits und notorischem Misstrauen andererseits.

      Eine solche Konstellationen gehört zu den gesellschaftlichen assets. Man muss sie pflegen und hegen, kurzfristig einzufordern ist das nicht. Da haben sie in Schweden bessere Voraussetzungen gehabt als wir in Deutschland.

      Wie es künftig wird, liegt auch an uns.

  24. #29 Joseph Kuhn
    10. April 2024

    Huber Aiwanger und die Aufarbeitung

    Katja Auer spricht heute in der Süddeutschen in einem Kommentar “Corona-Aufarbeitung ist notwendig” wortgleich mit Alena Buyx ebenfalls davon, Corona sei die “größte gesellschaftliche Krise, die Deutschland nach dem Zeiten Weltkrieg erlebt hat”.

    Sie hat immerhin eine originelle Anregung: Hubert Aiwanger könne doch eine Aufarbeitung anregen, weil ihm die Maßnahmen immer zu weit gingen.

    Das würde sicher für interessante Diskussionen in der Koalition sorgen. Und vielleicht kann Hubert Aiwanger dann auch gleich die Aufarbeitung in Sachen Flugblattaffäre anregen. Transparenz ist schließlich unteilbar.

  25. #30 RGS
    10. April 2024

    #28 Joseph Kuhn

    Die Vertrauenswürdigkeit staatlicher Institutionen hängt für mich mit ihrer Unabhängigkeit zusammen.

    Aber von was unabhängig? Unabhängigkeit kann immer nur relativ sein.

    Ein Beirat, wie der RKI Krisenstab, der nur von der Regierung ernannt und abberufen werden kann ist sicher nicht unabhängig, sondern eher ein Feigenblatt oder ein erweitertes Küchenkabinett.
    Es hat sich dann auch so verhalten und einzelne haben eher ihre Profilneurosen gepflegt mit Auftritten in Talkshows, mit Podcasts und „Social Media Getue“.

    Ein Behördenchef, der bei einem ungenehmen Wort morgen gefeuert werden kann, das dem Minister nicht gefällt, ist extrem abhängig und unglaubwürdig und mit ihm die ganze Behörde.

    Wie man Institutionen unabhängiger aufbaut ist doch wahrlich kein Geheimnis.

  26. #31 mutant77
    10. April 2024

    Das macht Sinn.
    Es ist ja ungleich schwerwiegender was ein Landespolitiker in seiner Schulzeit gemacht hat, als das Coronageschwurbel aus dem RKI zu erfahren. Davor hatten uns ja schon SZ&co ausreichend geschützt.

  27. #32 RPGNo1
    13. April 2024

    Die Pandemie liegt hinter uns – und begleitet uns noch immer. Vor Kurzem ist ein neuer Streit entstanden, durch die Veröffentlichung der RKI-Protokolle; ein Streit über erlittenes Unrecht, gute Politik, und, vor allem, ein Streit über rückwirkende Deutungshoheit. Eine gute Gelegenheit, uns daran zu erinnern, warum wir uns vor einer „querdenkerischen Erinnerungskultur“ hüten sollten.

    https://www.volksverpetzer.de/analyse/warum-querdenker-die-rki-protokolle-so-aufgeblasen-haben/

  28. #33 Beobachter
    14. April 2024

    @ RPG, # 32:

    ” Eine gute Gelegenheit, uns daran zu erinnern, warum wir uns vor einer „querdenkerischen Erinnerungskultur“ hüten sollten.”

    Das ist genau das, was eine vernünftige, fruchtbare, notwendige Corona-Aufarbeitung verhindert:

    Wenn man so tut, als ob es keine berechtigte Kritik am Vorgehen in der Pandemie, an den Corona-Maßnahmen geben würde und sich nur auf das Querdenker-Geschwätz bezieht.

    Die Folgen der Pandemie liegen NICHT hinter uns – Long Covid-Patienten werden bequemerweise “vergessen” , ebenso die vielen bildungsmäßig abgehängten Kinder/Jugendlichen und die vielen unter unwürdigen Bedingungen krepierten Kranken/Alten, die Steilvorlagen für Krisengewinnler, usw.

    Offenbar WILL man vielerorts nichts aus dieser Pandemie lernen.

    • #34 Joseph Kuhn
      14. April 2024

      @ Beobachter:

      “Offenbar WILL man vielerorts nichts aus dieser Pandemie lernen.”

      Einerseits: Das ist so und diese Leute gibt es in allen Gruppen. Bei den Querdenkern ist die Lernverweigerung – “wir wussten es schon immer” – gewissermaßen sogar Teil der Gruppenzugehörigkeit. Ein Querdenker, der Argumenten und Infos gegenüber offen ist, lernbereit, wäre kein Querdenker.

      Andererseits: Valide Kritikpunkte am Umgang mit der Krise liegen seit langem auf dem Tisch, in Form von Studien, in Form von Gerichtsurteilen, in Form von Stellungnahmen.

      Insofern hilft die Feststellung, dass manche nichts aus der Krise lernen wollen, wegen Trivialität nicht wirklich weiter und aus den “RKI-Files” haben sich m.E. bisher keine relevanten neuen Punkte ergeben, was aus der Krise lernen kann. Man könnte sicher auch anhand der RKI-Dokumente Probleme des Krisenmanagements aufarbeiten, aber das würde ein ganz anderes Herangehen voraussetzen als das bloße Schnüffeln nach echten oder vermeintlichen Skandalen. Man könnte z.B. schauen, welches Gewicht sozialwissenschaftliche Argumente bei bestimmten Entscheidungen hatten, wo warum externe Expertise hinzugezogen wurde, wie mit Datendefiziten umgegangen wurde usw.

      Dazu müsste zunächst einmal eine gute Fragestellung formuliert werden, die dann anhand des RKI-Materials untersucht wird. “Gab es politische Einflussnahme” ist keine gute Fragestellung. Es geht in solchen Situationen ja gerade darum, dass Maßnahmen unter Berücksichtigung der jeweils verfügbaren Erkenntnisse politisch entschieden und verantwortet werden. Die Daten selbst geben keine Entscheidungen vor, so direktiv darf man “follow the science” nicht verstehen.

  29. #35 Beobachter
    14. April 2024

    @ Joseph Kuhn, # 34:

    ” … Man könnte sicher auch anhand der RKI-Dokumente Probleme des Krisenmanagements aufarbeiten, aber das würde ein ganz anderes Herangehen voraussetzen als das bloße Schnüffeln nach echten oder vermeintlichen Skandalen. Man könnte z.B. schauen, welches Gewicht sozialwissenschaftliche Argumente bei bestimmten Entscheidungen hatten, wo warum externe Expertise hinzugezogen wurde, wie mit Datendefiziten umgegangen wurde usw.

    Dazu müsste zunächst einmal eine gute Fragestellung formuliert werden, die dann anhand des RKI-Materials untersucht wird. … ”

    Eben, genau das schreibe/meine ich doch (siehe z. B. # 11).
    Es geht doch nicht um das “bloße Schnüffeln nach echten oder vermeintlichen Skandalen”, sondern um eine vernünftige Corona-Aufarbeitung, auch, aber nicht nur, anhand der RKI-Protokolle.
    Nur so kann man für kommende Pandemien daraus lernen.

    Warum stellt man denn nicht die richtigen, wichtigen Fragen – warum werden denn nicht “gute Fragestellung(en) formuliert” ?!

    Danke für den interessanten Link zum “Naturalistischen Fehlschluss”:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Naturalistischer_Fehlschluss

  30. #36 Skythe
    14. April 2024

    Man könnte theoretisch auch über die reden, die sich während der Krise assozial wie die Axt im Walde verhalten und Leben gefährdet / gekostet haben.

    Nur so eine Idee. Absurd, ich weiß.

  31. #37 Joseph Kuhn
    15. April 2024

    Thüringer Beratungsgremium

    Die Thüringer Landesregierung hat die Ergebnisse der Sitzungen ihres Corona-Beratungsgremiums veröffentlicht.

    Auch hier das gleiche Bild: Man hat sich intensiv mit der jeweiligen Situation auseinandergesetzt. Auch die seinerzeitige Storchenstatistik von Steyer & Kappler, die über die Abgeordnete Berger in den Thüringer Landtag und die Medien getragen wurde, war Beratungsthema, siehe im Dokument S. 71 ff.

  32. #38 Beobachter
    18. April 2024

    Zu Corona-Pandemie-Aufarbeitung und noch andauernden Corona-Pandemie-Folgen wie z. B. Long Covid:

    https://taz.de/Folgen-von-Long-Covid/!6001901/

    “Folgen von Long Covid
    Verschärfte Armut
    Sozial Schwache haben ein größeres Risiko, sich mit Covid-19 zu infizieren. Und sie werden noch ärmer, weil durch Long Covid das Einkommen wegfällt.
    … “

    • #39 Joseph Kuhn
      18. April 2024

      … das wäre eines der lohnenden Themen.

  33. #40 RPGNo1
    19. April 2024

    Corona und Querdenken, the next level

    Der Virologe Christian Drosten soll im Sommer 2022 auf einem Campingplatz massiv angefeindet worden sein. Ein Gericht verurteilte deshalb nun ein Paar zu Geldstrafen auf Bewährung. Der Richter betonte, dass es in dem Verfahren nicht um die Corona-Politik gehe.

    https://www.welt.de/vermischtes/kriminalitaet/article251089730/Christian-Drosten-Gericht-verurteilt-Paar-wegen-Beschimpfung-von-Virologen.html

  34. #41 Beobachter
    19. April 2024

    zu # 40:

    Es werden sehr viele mehr oder weniger exponierte, mehr oder weniger bekannte Leute “angefeindet”, auch völlig unbekannte Leute, von Gott weiß wem (z. B. Mieter von ihrem Vermieter oder umgekehrt, Lehrer von ihren Schülern oder umgekehrt, … ) –
    und kein Hahn kräht danach, und es kommt auch nicht zu Klagen, vor Gericht und zu Verurteilungen.

    Es herrscht zunehmend und überall ein sehr aggressives, rücksichtsloses Pöbel-Klima in unserer Gesellschaft – das ist ein allgemein zu beklagendes Phänomen.

    Also, was soll das, dass das mit den (sicherlich bedauerlichen) Anfeindungen Drostens so unverhältnismäßig und immer wieder medial so ausgewalzt wird?

    Und m. E. geht es bei Drosten natürlich (auch) um die Corona-Politik und nicht nur um seine (Privat-)Person, denn er war ja praktisch DAS öffentliche, offizielle Gesicht “der Corona-Wissenschaftler” in DE – fast schon ein “Star” …

  35. #42 Beobachter
    19. April 2024

    Nachtrag zu # 38:

    Weiter zum Thema – gerade gefunden:

    Sehr lesenswerter Artikel:

    https://taz.de/Long-Covid-und-
    Armutsgefaehrdung/!6002002/

    “Long Covid und Armutsgefährdung
    Am Überleben arbeiten
    Armut isoliert Menschen – Long Covid auch. Besuch bei Melanie Zeiske und Daniela Bock, die als erschöpfte Betroffene mit der Bürokratie kämpfen.
    … ”

    Armut stigmatisiert und isoliert – und wenn noch chronische Erkrankungen dazukommen, ist es doppelt schlimm für die Betroffenen.
    Vor allem dann, wenn man den Betroffenen ihre Erkrankungen und Einschränkungen nicht sofort ansieht.
    Und ärztliche Gutachten kosten viel Geld – das haben arme Betroffene nicht.