Es gibt erstaunlich viele verschlüsselte Dokumente, bei denen es sich um Fälschungen handelt oder zumindest handeln könnte. Heute stelle ich fünf davon vor.

English version (translated with DeepL)

Vorab ein paar Informationen, die nichts mit dem heutigen Thema zu tun haben:

Das ICCH-Forum, in dem ich bereits mehrere Webinar-Vorträge gehalten habe, hat inzwischen eine sehr schöne Webseite. Cipherbrain-Leser Patrick Hayes hat sie erstellt. Auf dieser Webseite kann man nachlesen, dass der US-Professor Chris Christensen heute um 18 Uhr (deutsche Zeit) einen Vortrag über japanische Verschlüsselungsmaschinen vor und während des Zweiten Weltkriegs hält – ein spannendes Thema, wenn man beispielsweise an die legendäre “Purple” denkt, die von William Friedman geknackt wurde. Der Einwahl-Link wurde über die Mailing-Liste geschickt. Wer die Liste nicht abonniert hat und trotzdem dabei sein will (es ist kostenlos) kann mir gerne eine E-Mail schicken.

Der besagte Chris Christensen hat übrigens vor ein paar Tagen eine sehr positive Rezension meines aktuellen Buchs “Codebreaking: A Practical Guide” in der Cryptologia veröffentlicht – leider ist der Zugriff auf diesen Artikel mehr als doppelt so teuer wie das Buch selbst.

Mein nächster ICCH-Vortrag findet am 20. März 2021 statt. Es geht um den Zschweigert-Kryptografen.

 

Fälschungen in der Kryptologie

Kommen wir nun zum eigentlichen Thema: Fälschungen. Gefälscht wird vieles: Geld, Gemälde, Antiquitäten, Schriftstücke. Selbst gefälschte Weine und gefälschte Fossilien haben schon Schlagzeilen gemacht.

Meines Wissens hat sich jedoch noch nie jemand systematisch mit gefälschten verschlüsselten Nachrichten beschäftigt. Dabei gibt es mehr als genug davon. Höchste Zeit also, eine Übersicht in Angriff zu nehmen. Im Folgenden stelle ich ein paar Geheimtexte vor, bei denen es sich um Fälschungen handelt oder mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit handeln könnte. Mehr davon gibt es in ein paar Tagen in einem weiteren Artikel zum Thema. Vorschläge von Lesern nehme ich natürlich gerne entgegen.

Wenn es um Fälschungen geht, kommt mir stets eine Aussage des Kunsthistorikers Joe Nickell in den Sinn, der als einer der führenden Experten auf diesem Gebiet gilt (und der, wie ich, Mitglied einer Skeptiker-Organisation ist). Nickell sagte sinngemäß: Um herauszufinden, ob man es mit einer Fälschung zu tun hat, gibt es vor allem drei Kriterien: die Provinienz, die Provenienz und die Provenienz.

Als Provenienz bezeichnet man die Herkunft eines Objekts, wobei insbesondere dessen Vorbesitzer von Interesse sind. Nickell meint also: Wenn nicht so recht klar ist, wo ein Objekt herkommt und wer es zuvor besessen hat, sollte man bezüglich einer Fälschung Verdacht schöpfen. In meinen folgenden Betrachtungen werde ich daher immer auch auf die Provenienz eingehen.

 

Die Beale-Kryptogramme

Die wohl bekannteste eindeutige Fälschung der Kryptologie-Geschichte sind die Beale-Kryptogramme. Als solche bezeichnet man drei verschlüsselte Texte, die angeblich ein gewisser Thomas Beale im frühen 19. Jahrhundert in den USA verfasst hat. Das folgende Bild zeigt einen davon:

Quelle/Source: Beale’s Beer

In den Beale-Kryptogrammen wird angeblich die Lage eines Schatzes beschrieben, den Thomas Beale in Virginia versteckt haben soll. Nur einer der drei Beale-Geheimtexte wurde gelöst, doch die darin enthaltenen Informationen reichen nicht aus, um die fragliche Stelle zu lokalisieren. Seit über 130 Jahren versuchen Schatzsucher und Hobby-Kryptologen vergeblich, die beiden verbleibenden Kryptogramme zu lösen und den Schatz zu finden.

Spoiler: Den Schatz wird auch in Zukunft nie jemand finden. Er existiert schlichtweg nicht.

Der Grund für meine Einschätzung: In der ganzen Geschichte um den Beale-Schatz und die Beale-Kryptogramme wimmelt es nur so von Ungereimtheiten. Es beginnt damit, dass die einzige Quelle dafür ein Buch ist, das 1885 von einem James Ward veröffentlicht wurde (“Ward-Büchlein”). Kein einziger Punkt der Beale-Geschichte wird von einer anderen Quelle bestätigt.

Quelle/Source: Wikimedia Commons

Wie man sich denken kann, konnte man Thomas Beale nie mit einer tatsächlich existierenden Person in Verbindung bringen. Die Goldmine in New Mexico, aus der der Schatz stammen soll, wurde nie gefunden. Das für die zweite (gelöste) Nachricht verwendete Verschlüsselungsverfahren passt nicht in die Zeit und funktioniert nicht in der beschriebenen Form.

Es würde den Rahmen sprengen, die zahlreichen weiteren Widersprüche rund um den Beale-Schatz aufzuzählen. Am Ende ist eindeutig klar, dass die Geschichte erfunden wurde. Auch die drei Beale-Kryptogramme sind damit Fälschungen.

Und wie sieht es mit der Provenienz der Beale-Kryptogramme aus? Erwartungsgemäß schlecht: Die Originale der drei Nachrichten sind angeblich bei einem Brand verloren gegangen. Außer dem Autor des Ward-Büchleins hat sie nie jemand gesehen.

 

SS-Funkspruch

Nick Gessler, ein US-Professor, hat eine interessante Sammlung, bestehend aus Verschlüsselungsmaschinen, Verschlüsselungsformularen, Chiffrierscheiben, verschlüsselten Postkarten und mehr. Es sind viele einzigartige Stücke darunter. Dazu gehört der folgende Zettel, den mir Nick vor einigen Jahren gezeigt hat:

Quelle/Source: Gessler

Dieses Formular wurde angeblich 1944 von einem Mitglied der SS ausgefüllt. Vermutlich soll es einen verschlüsselten Funkspruch darstellen. Interessant und sehr ungewöhnlich sind unter anderem die diversen Sonderzeichen in der mittleren Spalte. Bisher konnte niemand den Spruch dechiffrieren.

Als ich dieses Kryptogramm Anfang Februar wieder einmal auf meinem Blog vorstellte, waren sich mehrere Leser sicher, dass es sich um eine Fälschung handelt. Beispielsweise ist der folgende Stempel zweifelhaft:

SS-Code-Stempel

Quelle/Source: Gessler

Cipherbrain-Leser Gerd schrieb dazu: “Der verwendete Fantasie-Stempel findet sich im Internet immer wieder auf Dokumenten, die als ‘Andenken’ für Sammler angeboten werden, z.B. hier (SS: Fantasie-Prämienschein über 1 RM).” Thomas Bosbach, TWO, Kerberos, Max Bärtl und The_Piper nannten weitere Argumente, die gegen die Echtheit des Dokuments sprechen.

Und die Provenienz? Nick Gessler hat diesen Zettel vermutlich von einem Händler oder einer Privatperson gekauft. Genaueres ist mir nicht bekannt.

 

Blitz-Chiffren

2011 wandte sich eine namentlich nicht bekannte Person an Nick Pelling, einen führenden Experten für historische Kryptogramme. Diese Person berichtete von einem verschlüsselten Buch, das kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in einer Holzkiste aufgefunden wurde, die in London durch eine deutsche Bombe per Zufall freigelegt worden war. In Anlehnung an den Blitzkrieg bezeichnete Pelling das Manuskript als die “Blitz-Chiffren”. Auf meiner Encrypted Book List haben die Blitz-Chiffren die Nummer 00014.

Quelle/Source: Pelling

Der Besitzer der Blitz-Chiffren stellte Pelling zunächst nur drei Seiten-Scans zur Verfügung. Diese stellte Pelling in seinem Blog vor. Später übergab der Besitzer Pelling fünf weitere Seiten-Scans. Dadurch sind insgesamt acht Seiten auf Nick Pellings Seite zu den Blitz-Chiffren zu sehen. Auch eine Transkription ist dort gegeben. Bisher gelang es niemandem, die Verschlüsselung zu lösen.

Quelle/Source: Pelling

Ich habe bereits mehrfach über die Blitz-Chiffren gebloggt. Meine Leser waren sich weitgehend einig, dass es sich dabei um eine Fälschung handelt. Charlotte Auer schrieb beispielsweise:

To me these pages look like a relatively simple fake. The paper seems to be artificially aged (mostly with tea or coffee) mold paper that was never bound into a book. In case of an old book at least one side of each sheet (left or right) would have been cut and you would see the little holes of the stitching and other clear marks of former binding.

Almost all “glyphs” are very well known symbols of medieval alchemy, medicine, astrology and hermeticism and can easily be decyphered. Such a decoding would show whether the text is meaningful or not, and what language is underlying it. At a first glance I don’t see any typical structure of a medieval kind of text. I guess it’s either complete senseless or phantastic nonsense in modern English.

Perhaps a little joke just to test Nick Pelling’s cypher skills? At least the “making of” that funny fake was very time consuming and so would be the decypherment. I’m not shure if I should give it a try because the symbols are easy to identify, but obvoius fakes are boring me.

Auch die Informationen zur Provenienz der Blitz-Chiffren sind mehr als dürftig. Der aktuelle Besitzer des Buchs ist nicht bekannt. Ob das Buch tatsächlich im Zweiten Weltkrieg gefunden wurde, lässt sich heute nicht mehr überprüfen. Wie und warum das Buch in die besagte Holzkiste und an den späteren Fundort gelangte, ist völlig unklar. Insgesamt gibt es noch nicht einmal einen Beweis dafür, dass die Blitz-Chiffren vor 2011 überhaupt existierten.

 

Die Anthon-Abschrift

Für die Mormonen ist das Buch “Mormon” eine heilige Schrift und gleichberechtigt mit der Bibel. Dieses Werk entstand der Legende nach, als im Jahr 1823 dem späteren Religionsgründer Joseph Smith ein Engel erschien, der diesem ein goldenes Buch übergab. Dieses war in einer alten Sprache (reformiertes Ägyptisch) und in einer ungewöhnlichen Schrift (reformiert-ägyptische Hieroglyphen) verfasst. Der Engel forderte Smith auf, das Buch ins Englische zu übersetzen, was dieser auch tat. Das Ergebnis war das Buch Mormon.

Leider ist das goldene Original des Buchs Mormon verschollen. Immerhin sind ein paar angebliche Zeilen daraus in der Originalschrift erhalten geblieben. Smith selbst soll diese Zeilen abgeschrieben haben. Dieser Aufschrieb ist als “Anthon-Abschrift” (“Anthon Transcript”) bekannt – benannt nach einem Gelehrten namens Charles Anthon, der den Zettel 1828 untersuchte. Angeblich soll sich Anthon zunächst positiv über die Abschrift geäußert haben. Später änderte er seine Meinung. Leider ist nicht klar, ob das heute als Anthon-Abschrift gehandelte Schriftstück mit dem von Anthon untersuchten identisch ist.

Anthon-Transcript

Quelle/Source: Wikimedia Commons

Die Anthon-Abschrift (oder das, was man dafür hält) ist nicht lesbar – abgesehen von der Überschrift “Caractors”. Was besonders verblüfft: Die Buchstaben der Abschrift sehen mit dem besten Willen nicht nach antiken Hieroglyphen aus.

Dem Kryptogramm-Experten Nick Pelling fiel sogar auf, dass viele der Buchstaben wirken, als wären sie einer der zahlreichen Kurzschriften des 19. Jahrhunderts entnommen. Dennoch handelt es sich insgesamt wohl nicht um einen Kurzschrifttext, da viele Buchsstaben für ein schnelles Schreiben zu kompliziert aufgebaut sind (oder gelten für Engel beim Schreiben vielleicht andere Gesetze?). Dass die Buchstaben der Anthon-Abschrift aus der Antike stammen, ist jedenfalls so gut wie ausgeschlossen.

Zur Provinienz der Anthon-Abschrift ist mir leider nicht viel bekannt. Soweit ich weiß, kann man das Dokument nicht bis zu Religionsgründer Joseph Smith zurückführen. Dass der Inhalt von einem Engel stammt, lässt sich vermutlich ebenfalls nicht eindeutig belegen.

 

Zodiac-Trittbrettfahrer

Die verschlüsselten Bekennerbriefe des Zodiac-Killers zählen zu den bekanntesten verschlüsselten Nachrichten überhaupt. Umso schöner ist es, dass die beiden Cipherbrain-Leser Dave Oranchak und Jarl Van Eycke zusammen mit Samuel Blake (ich weiß nicht, ob dieser auch meinen Blog liest), letztes Jahr das zweite Kryptogramm aus dieser Serie gelöst haben.

Zumindest was das Verschicken von anonymen verschlüsselten Briefen anbelangt, hatte der Zodiac-Killer mehrere Nachahmer. Einige davon gaben sich sogar als Zodiac-Killer aus – bei ihren Briefen handelt sich also um Fälschungen. Der folgende vorgeblich vom Mörder selbst geschriebene Brief stammt beispielsweise aus dem Jahr 1971:

Zodiac-Copy-Kill-More

Quelle/Source: Coppermine Gallery

Hier gibt es den Brief in etwas größerer Auflösung. Weitere Informationen habe ich darüber nicht. Dass das Schreiben vom echten Zodiac-Killer stammt, ist äußerst unwahrscheinlich. Vielleicht weiß ein Leser mehr über diese Fälschung oder kann die Verschlüsselung sogar lösen.

Das Thema Provinienz ist hier schnell geklärt. Natürlich gibt es keinen Beleg dafür, dass der echte Zodiac-Killer diesen Zettel jemals in den Händen gehalten hat.

 

Fazit

Es gibt ohne Zweifel unterschiedliche Gründe, einen verschlüsselten Text zu fälschen. Mal ist es Geldgier (das dürfte das Motiv beim SS-Funkspruch und möglicherweise auch bei den Blitz-Chiffren gewesen sein), mal ist es der Wunsch, eine zweifelhafte Geschichte zu belegen (wie bei den Beale-Kryptogrammen und bei der Anthon-Abschrift), mal ist es Wichtigtuerei (bei den Zodiac-Nachahmern).

Im zweiten Teil der Artikelserie werde ich weitere Beispiele vorstellen. Vielleicht reicht es – mit Unterstützung meiner Leser – sogar für einen dritten Artikel.


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Kommentare (7)

  1. #1 Michaela Ellguth
    20. Februar 2021

    Die nichtbelegbare Herkunft eines Originalschreibens sagt, nach meiner Meinung, wenig über die Echtheit eines Schreibens aus.
    Beispiel: Person X kauft auf dem Trödelmarkt ein handgeschriebenes Buch, das er nicht entschlüsseln kann. Person X ist also klar. Der Verkäufer läßt sich (in Deutschland) über einen Marktleiter feststellen. Dieser gibt dann an, dass er das Buch aus einer Haushaltsauflösung, eines Verstorbenen, hat. Der Verstorbene läßt sich, anhand des Melderigisters, ermitteln. Damit endet aber die Spur (im Normalfall), der die Person ja keine Auskunft über die Herkunft geben kann.Über die chemische Analyse läßt sich das Alter der Tinte und des Papiers ermitteln aber, sofern sich nicht weitere Hinweise finden, läßt sich nicht feststellen, zu welchem Zweck das Buch verfasst wurde oder von wem.
    Dort, wo keine Originalunterlagen vorhanden sind, ist, aus meiner Sicht, immer Mißtrauen angebracht, da eine Abschrift oder Kopie nie mit dem Original verglichen werden kann.

  2. #2 Thomas
    20. Februar 2021

    Ob die Provenienz das wesentliche Kriterium bei der Aufdeckung von Kunstfälschungen ist, möchte ich doch in Frage stellen. Nur um zwei Beispiele von Kunstfälschungen zu nennen, bei denen nicht die Provenienz, sondern Inkonsistenzen des Fälschers bei Material und Inhalt zur Aufdeckung führten: Der britische Fälscher Eric Hebborn war dadurch aufgefallen, dass für Arbeiten verschiedener Künstler dasselbe Papier verwendet worden war. Beltracchi hatte auf Bildern Galerieaufkleber angebracht, die vom Galeristen Flechtheim hätten stammen sollen, aber anders gestalter waren. Zudem hatte er eine Farbe mit Bestandteilen verwendet, die es seinerzeit auf dem Markt noch nicht gab. An der Provenienz ist er gerade nicht gescheitert, weil diese mithilfe von Fotografien fingiert worden war, auf denen seine Ehefrau als die eigene Großmutter mit den fraglichen Bildern an der Wand posierte.

    Die Provenienzforschung spielt eher eine Rolle beim Aufspüren von Beutekunst als beim Aufdecken von Fälschungen, allenfalls mögen Lücken in der Provenienz Anlass dazu bieten, ein Objekt genauer unter die Lupe zu nehmen.

  3. #3 Klaus Schmeh
    20. Februar 2021

    Richard SantaColoma via Facebook:
    As you know, I would add the Voynich to the list, and also, the Rohonc Codex… both of which share many of the key characteristics of other historical forgeries.

  4. #4 Klaus Schmeh
    20. Februar 2021

    Nils Kopal via Facebook:
    @Richard SantaColoma
    Hmm… the Rohonc Codex is, as far as I know, probably deciphered correctly … See https://www.tandfonline.com/…/01611194.2018.1449147…

  5. #5 Klaus Schmeh
    20. Februar 2021

    Richard SantaColoma via Facebook:
    Well I am not sure about that decipherment… that is, I have seen it, and don’t necessarily agree it is correct. But I do admit it could be.
    But whether or not that attempt is correct, in whole or in part, is moot to whether or not the Rohonc is genuine or fake. Many fakes have meaning… in fact, the majority of them do.
    It is a modern misconception that meaning=real; and meaningless=fake.

  6. #6 Benedek Lang
    Budapest
    21. Februar 2021

    Sorry for the self-promotion: In my forthcoming book (The Rohonc code, Penn State University Press, 2021 April), I hope to be able to prove that the Rohonc codex is not a forgery in any sense of the word. Regardless of whether one accepts the solution mentioned by Klaus, it is not fake. I am also convinced about the solution’s soundness (and I present arguments for that, too), but this is another issue.

  7. #7 Klaus Schmeh
    25. Februar 2021

    Richard SantaColoma via Mail:
    Hi Benedek: Well I’ve read most of your arguments for the authenticity of the Rohenc, and also your reasoning behind dismissing authorship by the forger Nemes. I disagree with this exoneration and much of your reasoning behind it, and feel that the Rohenc is most probably a forgery.

    For one thing, you seem to link “readability” with “authenticity”. From the abstract of your Cryptologia article, you wrote, “If the text of the Rohonc codex is not a hoax, it must be a consciously encoded or enciphered text.” But the two are totally unrelated. As seen in my facebook comment copied above, “But whether or not that attempt is correct, in whole or in part, is moot to whether or not the Rohonc is genuine or fake. Many fakes have meaning… in fact, the majority of them do.”

    And so my point is, that if the Rohonc Codex IS a hoax, it STILL may very well be a “consciously encoded or enciphered text”.

    The Rohenc Codex has many of the characteristics of known historic forgeries. I consider it another, practically case example in fact, of forgery, for this reason. Pelling even listed some of them on his website, in comparison to the Voynich (although he does not believe the Voynich a hoax, and I don’t think he believes the Rohonc a hoax, either):

    “… the RC suffers from precisely the same issues bedevilling VMs research:

    – wide possible date range (1530s [from the Venetian paper] to 1838 [when it was donated by Count Gusztáv Batthyány])

    – uncertain provenance (one possible mention in a 1743 inventory, but that’s it)

    – inability to narrow down the plaintext language (Old Hungarian? Latin? or what?)

    – apparently unhelpful drawings (probably representing a life of Christ, but offering very few cribs)

    – non-trivial cipher nomenclator / shorthand combination (in my opinion)

    – dominant hoax narrative (but which is at odds with the early dating of the support medium)

    – unsubstantiated links to murky historical figures (forger Sámuel Literáti Nemes rather than Dee & Kelley)

    – multiple hands contributing to the object’s construction (two in the case of the RC, it would appear)”

    … and yet Pelling doesn’t present these “issue” as signs of forgery, only in that they are problems standing in the way of determining “what real thing the Rohonc might be”*. But the thing is, when something has so many characteristics of a forgery, and so many of these characteristics need complex reasoning to dismiss them, then the simplest is most probably true: “If it walks like a duck, swims like a duck, and quacks like a duck, it is probably a duck”.

    * Well this one, “inadequate codicological and palaeographical analyses (by modern standards)” is not a sign of forgery, but a sign, to me, of an excuse for forgeries: It is always said if we knew more, studied better, had better experts, better sources, better science, THEN we would know what this or that unidentifiable, unreadable, unknown, provenance missing REAL item is. And then we find more, the internet explodes, thousands of new texts are discovered every day, and hundreds of new expert eyes intensely pick the item apart…

    … and still the work is hesitant to reveal it’s identity: because it is probably a forgery, and an actually very poor and crude one. And yet, we are told, we STILL just need the right examination, the RIGHT expert, and so on and so forth. But one should really be asking, “Why?” does it resist any identification, any discovered provenance, any other similar work, no matter how much attention we give it? Well, because that’s what forgeries do… they are not any real thing, so the examination cannot find any real thing about them.