An Italian website reports on an encrypted notebook written by a 16th century nun. The encryption is unsolved. Can a reader help to shed some more light on this crypto mystery?

Encrypted books are one of my favorite topics. I even assembled a list of encrypted books that has meanwhile grown to 82 entries. Of course, the Voynich manuscript is on the list, as well as the Codex Rohonci and James’ Hampton’s notebooks. More recently, I added “1984 enciphered in color”, the Masonic Rebus Book and the Russian notebook to the list.

Via Google I recently found another candidate for my encrypted book list: the notebook of 16th century nun Maria Bendina.

Bendina

The only source about Maria Bendina I know is an Italian website named “suor maria bendina“. This page looks like a blog, but so far only three posts have been published on it. The creators of the page are three female Italian students from Urbino near the city of Florence. A post dated July 5th, 2012 is titled “La strana scrittura di suor Maria Bendina“. It is illustrated with two scans from an encrypted notebook written by Bendina. The first scan shows a whole page:

Bendina-Manuscript-2

Neither the content of the text nor the meaning of the drawing seems to be known. The second scan is a page excerpt:

Bendina-Manuscript-3

Of course, it is not sure, whether this text is really encrypted or if it is just written in an unusual 16th century script. If it is an encryption, it may have served a similar purpose as the Linga Ignota, a secret writing used by 12th century abbess Hildegard of Bingen for her notes.

To find out more about Maria Bendina’s notebook I asked Italian crypto history expert Paolo Bonavoglia for help. Thankfully, Paolo tried to contact the three authors of the Bendina website (as it is four years ago that they created the page, they are probably no students any more). However, he didn’t get a reply.

Can a reader find out more about Maria Bendina’s notebook? Can somebody solve the encryption? If yes, please let me know?

Linkedin: https://www.linkedin.com/groups/13501820
Facebook: https://www.facebook.com/groups/763282653806483/

Further reading: Who can solve this encrypted book from the 1980s?

Kommentare (9)

  1. #1 David Allen Wilson
    26. November 2016
  2. #2 Lercherl
    26. November 2016

    Most probably it’s a hoax. The three ladies who created the blog are graphic designers. I suppose they created the writing with sketches reminiscent of Leonardo’s notebooks and the portrait as en exercise and invented a nice story around it. I can’t find any reference to this Maria Bendina in the scientific literature.

  3. #3 Thomas
    26. November 2016

    Non e vero, ma ben trovato:
    Ich kann Lercherl nur zustimmen, die Geschichte halte ich für erfunden: Drei Damen nehmen an einem Projekt für Grafik und visuelle Kommunikation teil, das nach Dürers Rasenstück (La grande zolla) benannt ist. Dabei buddeln sie in einem Gartenstück und finden im Boden wohlerhaltene Aufzeichnungen, die über 400 Jahre alt sein sollen. Übrigens ist weder ein Historiker Luigi Castellacci – sondern nur ein Gitarrenspieler dieses Namens – noch ein mit Leonardo bekannter Maler da Crema zu ermitteln. Auch ist auch nicht im Ansatz mitgeteilt, dass und wie die angeblichen Aufzeichnungen entschlüsselt worden sein sollen. Die Damen haben hier eine Geschichte über einen weiblichen Leonardo da Vinci erfunden und diese mit netten Zeichnungen und fingierten Aufzeichnungen unterlegt. In den Medien hat der Fund, obwohl er historisch überaus interessant gewesen wäre, auch keinen Niederschlag gefunden.

  4. #4 Thomas
    26. November 2016

    Auch die Namenswahl der Autorinnen ist unpassend: “Giuseppina” als Vorname passt noch nicht ins 16. Jahrhundert. Nicht anders ist es mit “Bendina”: Dabei soll es sich um den beim Eintritt in den Klarissinnenorden gewählten Ordensnamen gehandelt haben. Indes hat “Bendina” keine Bedeutung – weder handelt es sich um den Namen einer Heiligen noch um einen lateinischen Begriff aus der katholischen Lehre, was als Ordensname zu erwarten gewesen wäre.

  5. #5 Lercherl
    26. November 2016

    Sie geben es ja fast zu:

    … ma la cosa più bella di questa nostra esperienza e proprio la possibilità di fantasticare e noi, state certi, continueremo a farlo.

  6. #6 Thomas
    28. November 2016

    Das angebliche Selbstporträt der Nonne ist eine leicht abgewandelte Kopie einer Skizze Leonardos zur Felsgrottenmadonna (deren Zuschreibung auch nicht ganz unumstritten ist), https://www.posterlounge.de/studie-eines-engelgesichtes-der-felsgrottenmadonna-pr559352.html.
    Das Vorbild für “Fulvio da Crema”, über den die künftige Nonne Leonardos Werk kennengelernt haben soll, war Carlo Urbino da Crema (1525 – 85), der sich an Leonardos Körper- und Proportionenstudien (Codex Huygens) orientiert hat.
    In Urbino nahmen die Autorinnen 2012 an einem Kurs (La grande zolla, https://www.isiaurbino.net/home/archives/3326) am Instituto Superiore per le Industrie Artistiche teil, das sich im dortigen Kloster der Heiligen Klara befindet.
    Die Story haben sie dann auf dem Hintergrund der dort offenbar genossenen kunsthistorischen Inspirationen zusammengebastelt (Hut ab, hätte man auch einen netten Roman draus machen können).
    Offen bleibt das Vorbild für die angeblichen Aufzeichnungen. Ob das Schriftstück wirklich in dieser (verschlüsselten) Form irgendwo existiert, einen Sinn hat und nur zur Untermalung der Geschichte abfotografiert wurde, oder ob hier von den Autorinnen Buchstaben einer alten Schrift nachgeahmt und wahllos zusammengesetzt wurden, bliebe noch zu klären.

  7. #7 Norbert
    Berlin
    28. November 2016

    Lercherls und Thomas’ schlüssigen Argumenten kann man sich nur anschließen.
    Hier noch ein paar Beobachtungen dazu:

    Wie die drei Autorinnen auf ihrer About-Seite durchblicken lassen, steht die ganze Story in Zusammenhang mit dem Studien-Modul “Editoria”, das sie wohl gerade absolvieren oder absolviert haben – möglicherweise ist das Ganze eine besonders kreative Haus- oder Abschlussarbeit. Jedenfalls werden drei für das Modul zuständige Dozenten namentlich genannt:

    Giuseppe Chia
    Luciano Perondi
    Leonardo Romei

    Welch ein Zufall, dass unsere Suor Bendina mit bürgerlichem Namen Giuseppina Perondi heißt und ausgerechnet Leonardo da Vinci nacheifert! Zu schweigen von der göttlichen Fügung, dass sie genau hundert Jahre nach Leonardo geboren wurde …

    Die ganze Geschichte ist also scheints eine sehr sympathische Reverenz an die genannten Dozenten. Der Ordensname “Bendida” dürfte sich seinerseits aus dem Nachnamen einer der Studentinnen herleiten: Virginia Bindi, was mich zur Vermutung verleitet, dass sie wohl die Initiatorin der hübschen Geschichte war …

  8. #8 Thomas
    28. November 2016

    @Norbert
    Ja, ein schöne Entdeckung! Dann bleibt, was die Namen angeht, nur noch “Fulvio” unklar.

    Was aber mag hinter der Schrift stecken?
    Bei Perondi gab es das Fach Typographie. Man kann vermuten, dass es dabei auch um alte Schriften ging – die “Aufzeichnungen” als Fingerübungen? Mir fällt auf, dass die angeblichen Aufzeichnungen nur eine sehr geringe Zahl verschiedener großer (nicht notwendig Groß -) Buchstaben aufweisen. Ich neige daher eher der These zu, dass man hier nicht ein echtes Schriftstück aus einem Codex etc. abfotografiert, sondern vielmehr eigenhändig das Blatt nach Buchstabenvorlagen – ohne Sinngehalt – komponiert hat, wobei aus Vereinfachungsgründen mit Zeichen gespart worden ist. Wenn der erstellte “Text” einen Inhalt hätte, hätten die Autorinnen im blog doch sicher eine “Übersetzung” eingefügt, anstatt nur ein paar dürre Fakten aus der Vita der Nonne mitzuteilen. Im Übrigen war Kryptologie auch nicht Lehrfach der Dozenten, denen die versteckte Ehrung zuteil werden sollte. Man hat sich daher wohl mit dem “Abmalen” von Buchstaben begnügt.

  9. #9 Notula
    Bayern
    29. November 2016

    Natürlich ist das ein hoax, aber ein richtig netter und pfiffiger!

    Die Schrift ist eine individualisierte Cancellaresca und m.E. stark an die Spiegelschrift Leonardos angelehnt, wobei dann die Rechtsneigung einen zusätzlichen Verfremdungseffekt bringt. Als Textvorlage wurde wahrscheinlich irgendein lateinisches Manuskript verwendet, womöglich ist auch ein bisschen Original-Leonardo mit dabei. Hübsche Übung in Typografie und Kalligrafie!

    Mit etwas Geduld könnte man das Ganze vielleicht sogar aufdröseln, aber man kann es auch lassen, denn aus einem verschlüsselten Manuskript des 16. Jhd. ist es ganz sicher nicht. Und nicht zu vergessen: gäbe es dieses Notizbuch wirklich, dann wäre es zumindest der Fachwelt bekannt, bibliografisch erfasst und hätte einen festen Standort in einer Bibliothek. Es kann also einfach nicht existieren. Ein typografischer Spaß, mehr nicht.